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Œuvres Jean Chrysostome (344-407) In epistulam ad hebraeos argumentum et homiliae 1-34 Homilien über den Brief an die Hebräer (BKV)
Sechzehnte Homilie.

II.

Warum, sag’ an, wurde denn das Buch des Testamentes besprengt?

19. 20. Denn als Moses, heißt es, alle Gebote des Gesetzes allem Volke vorgelesen hatte, nahm er das Blut von Stieren und Böcken mit Wasser und purpurrother Wolle und Hyssop und besprengte das Buch selbst und alles Volk und sprach: Dieß ist das Blut des Bundes, welchen Gott mit euch geschlossen hat.

Weßhalb, sag’ an, wurde denn das Buch des Bundes und das Volk besprengt? Weil dieses Blut und das Übrige ein Vorbild jenes kostbaren, von Alters her vorgebildeten Blutes war. Warum aber auch mit Hyssop? Weil er seiner Dichtheit und Zartheit wegen geeignet war, das Blut festzuhalten. Was bedeutet aber das Wasser? Es soll die durch dasselbe (in der Taufe) stattfindende Reinigung anzeigen. Was aber die Wolle? Auch diese wurde genommen, um das Blut zu sammeln. Er zeigt hier, daß Wasser und Blut Dasselbe seien; denn die Taufe ist das Abbild seines Leidens.

21. 22. Auch das Zelt und alle Gefäße zum Dienste besprengte er gleichfalls mit dem Blute. Und mit Blut wird ja fast Alles gereinigt nach dem Gesetze, und ohne Blutvergießen gibt es keine Vergebung.

Warum gebraucht er den Ausdruck: „fast“? Warum macht er diese Beschränkung? Weil jenes keine vollkommene Reinigung, keine vollkommene Nachlassung, sondern eine halbe war und sich auf den geringsten Theil bezog; hier aber sagt er: „Dieß ist das Blut des neuen Bundes, das für euch vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“1 Wo hat denn das Buch ihren Sinn gereinigt? S. 261 Sie selbst waren die Bücher des neuen Bundes. Wo aber sind die Gefäße des Dienstes? Sie selber sind es. Wo aber ist das Zelt? Wiederum sind sie es selbst; „denn ich will,“ heißt es, „in ihnen wohnen und unter ihnen wandeln.“2 Aber hier wurden sie nicht mit purpurrother Wolle und Hyssop besprengt. Warum? Weil die Reinigung keine leibliche, sondern eine geistige und das Blut ein geistiges war. Wie denn? Es floß nicht aus dem Körper unvernünftiger Thiere, sondern aus dem Leibe, der vom heiligen Geiste zubereitet war. Mit diesem Blute hat uns nicht Moses, sondern Christus besprengt durch das Wort, so er gesprochen: „Dieß ist das Blut des neuen Bundes zur Vergebung der Sünden.“ Dieses Wort, statt des Hyssop mit Blut getränkt, besprengt Alle. Und dort wurde der Leib von aussen gereinigt, denn es war eine körperliche Reinigung; hier aber dringt die Reinigung, weil sie eine geistige ist, in die Seele, nicht sie einfach umsprengend, sondern als sprudelnder Quell in unsern Seelen. Die Eingeweihten verstehen diese Worte. Und bei Jenen wurde nur die Oberfläche besprengt und Derjenige, welcher besprengt wurde, wieder abgewaschen; denn er ging nicht beständig blutbedeckt einher; bei der Seele aber ist es nicht so, sondern mit ihrem Wesen selbst mischt sich das Blut und macht sie stark und rein und führt sie zu einer unerreichbaren Schönheit. Darnach zeigt er, daß der Tod nicht nur die Ursache der Kraft, sondern auch der Reinigung sei. Denn weil der Tod und besonders der Kreuzestod eine häßliche Sache zu sein schien, sagt er, daß derselbe gereinigt habe, und daß diese Reinigung eine ganz ausgezeichnete gewesen sei, und zwar in wichtigen Dingen. Darum gingen dieses Blutes wegen die Opfer, darum die Lämmer vorher, darum geschah Alles. S. 262

23. So mußten die Vorbilder der himmlischen Dinge durch dergleichen gereiniget werden; allein das Himmlische selbst erfordert vorzüglichere Opfer als Jene.

Und wie sind sie Vorbilder der himmlischen Dinge? Was versteht er unter den himmlischen Dingen? Etwa den Himmel? oder die Engel? Nichts von Diesem, sondern was unser ist. Also im Himmel ist, was uns gehört, das Himmlische, und wenn es auch auf der Erde vollbracht wird. Denn obgleich auch Engel auf der Erde sind, werden sie doch himmlisch genannt; und die Cherubim sind aus der Erde erschienen und sind doch himmlisch. Und was sage ich: erschienen? Auf der Erde ist ihr Aufenthalt wie im Paradiese. Allein Das ist kein Hinderniß; denn auch so sind sie himmlisch; auch „unser Wandel ist im Himmel,“3 obgleich wir hienieden verweilen. - „Allein das Himmlische selbst,“ d. h. die Offenbarung, welche uns, die wir dorthin berufen sind, zu Theil geworden. - „Vorzüglichere Opfer,“ heißt es, „als jene.“ Was vor irgend einem Gute den Vorzug hat, ist besser. Also waren auch die Vorbilder der himmlischen Dinge gut; denn waren die Vorbilder böse gewesen, so hätten auch die Dinge, welche sie vorgebildet haben, also sein müssen.


  1. Mt 26,28 ↩

  2. 2 Kor 6,16 ↩

  3. Phil 3,20 ↩

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Traductions de cette œuvre
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Commentaires sur cette œuvre
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