67. Fromme Frauen in Ankyra.
In der genannten Stadt Ankyra zeichnen sich durch ihren Wandel auch viele Jungfrauen aus, etwa S. 435 zweitausend oder darüber; desgleichen enthaltsame und sehr angesehene Frauen. Unter diesen ragt besonders Magna hervor, eine durch Frömmigkeit höchst ehrwürdige Frau; ich weiß nicht, soll ich sie Jungfrau nennen oder Witwe. Von der eigenen Mutter zur Heirat gezwungen, wußte sie den Gatten zu bereden, daß er den Beginn des ehelichen Umganges immer wieder auf einige Zeit verschob und blieb wie man allgemein behauptet infolgedessen unberührt. Sie widmete sich nach dem frühen Tod ihres Mannes ganz dem Dienste Gottes, steht würdevoll ihrem Hausgesinde vor, lebt mäßig bei strenger Arbeit, züchtig und in Ehren, so daß auch Bischöfe die höchste Achtung für sie hegen. Was sie nur immer entbehren kann, gibt sie für Fremdenhospize oder den Armen und Bischöfen, die auf der Durchreise hinkommen. Unablässig tut sie Gutes im Verborgenen, sowohl eigenhändig als mittels ihrer treuergebenen Dienerschaft, und besucht zu nächtlicher Zeit die Kirchen mit nimmermüdem Eifer.