20. Zweites Schreiben der Synode an Konstantius
„An Konstantius, den Siegreichen, den frommen Kaiser, die in Rimini versammelten Bischöfe.
Das Schreiben Deiner Gewogenheit haben wir erhalten, ruhmreichster und mächtigster Herr, welches besagt, daß Du, durch Staatsgeschäfte gehindert, unsere Gesandten bis jetzt nicht empfangen konntest. Uns aber befiehlst Du deren Rückkehr abzuwarten, damit Deine Frömmigkeit unsere Meinung und den Glauben der Vorfahren kennen lernen könne. Allein eben das, was wir bereits vorgetragen haben, das legen wir jetzt in diesem Schreiben Deiner Gewogenheit von neuem ans Herz, da wir in keiner Weise von unserer früheren Ansicht abgekommen sind, und wir bitten Dich, daß Du mit gnädigem Blick dieses Schreiben unserer Niedrigkeit, in welchem wir Deiner Frömmigkeit Antwort geben, wie auch das frühere Schreiben, das wir auftragsgemäß Deiner Frömmigkeit durch unsere Gesandten überreichen ließen, wohlwollend aufnehmen mögest. Wie traurig und unpassend es aber wäre, wenn in diesen so glücklichen Zeiten Deiner Herrschaft so viele Kirchen vor aller Augen ohne Bischöfe wären, das wird Deine Wohlgewogenheit ebensogut einsehen wie wir. Deshalb bitten wir noch einmal, ruhmreichster Herrscher, daß Du uns vor Anbruch des strengsten Winters, wenn es Deiner Menschenfreundlichkeit gefällt, zu unseren Kirchen zurückkehren lassest, damit wir dem allmächtigen Gott und Christus, seinem Sohn, unserm Herrn und Erlöser, für die Aufrechterhaltung Deiner Macht zugleich mit S. 140 dem Volke, so wie wir getan haben und tun, heiße Gebete darbringen können.“