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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Jean Damascène (675-750) Expositio fidei Genaue Darlegung des orthodoxen Glaubens (BKV)
Viertes Buch

VII. KAPITEL. Gegen die, die fragen, ob die heilige Gottesgebärerin zwei Naturen gebar, oder ob zwei Naturen am Kreuze hingen.

Das Ungeworden- und Gewordensein — ἀγἐνητον [agenēton] und γενητόν [genēton] mit einem ν [ n ] geschrieben — betrifft die Natur und ist gleichbedeutend mit dem Ungeschaffen- und Geschaffensein. Das Ungezeugt- und Gezeugtsein aber — ἀγἐννητον [agennēton] und γεννητόν [gennēton] mit zwei ν [ n ] — betrifft nicht die Natur, sondern die Hypostase. Es ist also die göttliche Natur ungeworden oder ungeschaffen, außer der göttlichen Natur aber ist alles geworden oder geschaffen. Man betrachtet nun in der göttlichen und ungeschaffenen Natur das Ungezeugtsein im Vater — denn er ist nicht gezeugt —, das Gezeugtsein im Sohne — denn er ist ewig aus dem Vater gezeugt —, das Ausgehen aber im Hl. Geiste. In jeder Art von Lebewesen sind die ersten zwar ungezeugt, aber nicht ungeworden. Denn sie sind durch den Schöpfer geworden, sie wurden nicht von ihresgleichen erzeugt. Werden (γένεσις) [genesis] nämlich ist Schöpfung, Zeugung (γέννησις) [gennēsis] aber ist bei Gott der Hervorgang des wesensgleichen Sohnes aus dem Vater allein, bei den Körpern jedoch der Hervorgang einer wesensgleichen Hypostase aus der Verbindung von Männchen und Weibchen. Daraus erkennen wir, daß das Gezeugtwerden nicht Sache der Natur, sondern der Hypostase ist. Denn wäre es Sache der Natur, so betrachtete man nicht in der [nämlichen] Natur das Gezeugte und das Ungezeugte. Eine Hypostase also gebar die heilige Gottesgebärerin. Diese stellt sich in zwei Naturen dar. Der Gottheit nach ist sie zeitlos aus dem Vater gezeugt, zuletzt aber, in der Zeit, nahm sie aus S. 195 ihr (═ der Gottesgebärerin) Fleisch an und wurde dem Fleische nach geboren.

Sollten aber die Frager sticheln und sagen, der aus der heiligen Gottesgebärerin Geborene habe zwei Naturen, so antworten wir: Ja, er hat zwei Naturen, denn der nämliche ist Gott und Mensch. Ebenso [sagen wir] auch bezüglich der Kreuzigung, Auferstehung und Himmelfahrt. Dieses ist nämlich nicht Sache der Natur, sondern der Hypostase. Es litt also Christus, der in zwei Naturen existiert, und er wurde gekreuzigt der leidensfähigen Natur nach. Denn dem Fleische und nicht der Gottheit nach hing er am Kreuze. Sollten sie auf unsere Frage: Sind zwei Naturen gestorben? antworten: Nein, so werden wir sagen: Also sind auch nicht zwei Naturen gekreuzigt worden. Nein, Christus oder das menschgewordene göttliche Wort wurde geboren, wurde geboren dem Fleische nach, wurde gekreuzigt dem Fleische nach, litt dem Fleische nach, starb dem Fleische nach, während seine Gottheit leidenslos blieb.

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