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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Ambroise de Milan (340-397) Exameron Exameron (BKV)
Der erste Tag. Erste und zweite Homilie (Gen 1,1-5)
II. Kapitel. Der Fundamentalsatz der mosaischen Kosmologie. Moses.

6.

Wer es spricht, müssen wir beachten. Doch Moses1, der in jeglicher Weisheit der Ägypter wohlbewanderte, den die Tochter des Pharao aus dem Flusse heben ließ und wie ihr Kind lieb gewann2 und auf königliche Kosten in allen Lehren der Weltweisheit unterweisen und ausbilden zu lassen wünschte. Obschon nach dem Wasser benannt3, glaubte er dennoch nicht S. 11 behaupten zu dürfen, daß alles aus Wasser bestehe, wie Thales behauptet. Und obschon am Königshofe erzogen, wollte er aus Liebe zur Gerechtigkeit eher das Brot freiwilliger Verbannung essen, denn als hoher Würdenträger der Zwingherrschaft in weichlicher Genußsucht in den Dienst der Sünde treten. Bevor er noch zur Aufgabe berufen wurde, sein Volk zu befreien, setzte er sich dadurch, daß er im Übereifer seines natürlichen Rechtlichkeitssinnes einen ungerecht behandelten Volksgenossen rächte, der Ungnade aus, riß sich vom Genußleben los, floh das ganze unruhige Treiben am Königshofe, suchte die Einsamkeit Äthiopiens auf und versenkte dort seinen Geist, fern allen sonstigen Beschäftigungen, ganz in die Erkenntnis des Göttlichen, so daß er die Herrlichkeit Gottes von Angesicht zu Angesicht schaute. Ihm gibt die Schrift das Zeugnis, daß „kein Prophet fürder aufstand in Israel gleich Moses, welcher den Herrn kannte von Angesicht zu Angesicht“4. Nicht im Gesicht und nicht im Traum, sondern von Mund zu Mund durfte er mit Gott dem Allerhöchsten sprechen und ward der Gnade gewürdigt, Gottes Gegenwart nicht nur im Bilde oder im Rätsel, sondern in Klarheit und Wahrheit zu schauen5.


  1. Die folgende Charakteristik des Moses frei nach Basil., Hexaem. hom. I 1 (Migne S. G. XXIX). ↩

  2. Exod. 2, 5 ff. ↩

  3. Moses bedeutet ‚aus dem Wasser gerettet‘. Vgl. Exod. 2, 19, bezw. Philo, De vit. Moys. I 4, der dem Ambr. in der etymolog. Deutung hebräischer Namen Quelle und Vorbild zu sein pflegt. Übrigens glaubt Wilbrand, Bibl. Zeitschr. X (1912) 337 ff., aus Hieronymus und Ambrosius selbst Anhaltspunkte dafür zu haben, daß letzteren zu jener Deutung auch ein griechisches Onomastikum vorgelegen habe. ↩

  4. Deut. 34, 10. ↩

  5. Vgl. Num. 12, 6―8; 1 Kor. 13, 12. ↩

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Traductions de cette œuvre
Exameron (BKV)

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