XVII. KAPITEL. Wieviele Psalmen bei diesen Tagzeiten zu beten sind.
Wir haben bisher die Psalmenordnung für die Nokturnen und die Laudes festgelegt; nun wollen wir uns mit den anderen Gebetsstunden befassen. Zur Prim werden drei Psalmen gebetet, jeder einzeln mit dem „Ehre sei dem Vater“, vorher der Hymnus der betreffenden Höre nach dem Vers „Gott merk' auf meine Hilfe“, ehe die Psalmen begonnen werden. Auf die drei Psalmen folgen eine Lesung1 , der Versikel, Kyrie eleison und die Litaneigebete2 . Die Terz, Sext und Non S. 273werden in der gleichen Weise abgehalten, also zuerst der Vers, dann die Hymnen dieser Hören, drei Psalmen, die Lesung mit dem Versikel, Kyrie eleison und die Litaneigebete. Ist die Klostergemeinde zahlreicher, so werden Antiphonen eingeschaltet, ist sie kleiner, dann bete man die Psalmen ohne Antiphonen.
Die Vesper bestehe aus vier Psalmen mit Antiphonen. Auf die Psalmen folge eine Lesung, dann ein Responsorium, der Hymnus, der Versikel, der Lobgesang aus dem Evangelium, die Litanei und als Schlußgebet das Vaterunser3 . Die Komplet setzt sich aus drei Psalmen zusammen, die einfach, ohne Antiphon zu beten sind; nach diesen kommt der Hymnus dieser Höre, eine Lesung, Versikel, Kyrie eleison, und zum Schluß das Segensgebet.
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Jetzt Kapitel genannt, s. darüber Dictionn. d'arch. II, 2049 s. ↩
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Der jetzige zweite Teil der Prim stammt aus dem 8.—9. Jahrhundert und ist klösterlichen Ursprungs [Bäumer, Gesch. des Breviers [Freiburg 1895] 251; 260 f.]. ↩
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Die Vesper scheint mit dem vom Obern laut vorgebeteten Vaterunser geschlossen zu haben [vgl. Kap. 13]. ↩