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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Confessiones

Traduction Masquer
Bekenntnisse

18. Das Vergessene muß noch irgendwie im Gedächtnisse sein; sonst könnten wir uns seiner nicht mehrerinnern.

Das Weib, das die Drachme verloren hatte und mit der Laterne sie suchte, hätte sie nicht gefunden, wenn sie nicht mehr sich ihrer erinnert hätte. Denn woher hätte sie, da sie sie fand, gewußt, daß es die verlorene war, wenn sie sich nicht mehr erinnert hätte? So erinnere auch ich mich, daß ich vieles verloren und wiedergefunden habe. Woher weiß ich das? Wenn ich etwas suchte und man mir sagte: „Ist es etwa das? Oder das?“ antwortete ich solange: „Nein“, bis man mir das zeigte, was ich suchte. Hätte ich mich des Verlorenen, es mochte sein, was es wollte, nicht mehr erinnert, so hätte ich, auch wenn man mir es gezeigt hätte, es doch nicht wiederfinden können, weil ich es nicht erkannt hätte. Und so geschieht es immer, wenn wir etwas Verlorenes suchen und finden. Wenn jedoch etwas zufällig aus unseren Augen, nicht aber aus unserem Gedächtnisse schwindet, z. B. irgendein sichtbarer Gegenstand, so bleibt sein Bild in unserem Innern; der Gegenstand selbst wird so lange gesucht, bis er uns wieder vor die Augen kommt. Ist er gefunden, so wird er durch das innere Bild wieder erkannt. Wir sagen darum nicht, wir hätten gefunden, was verloren war, wenn wir es nicht erkennen; erkennen aber können wir nur, wenn wir uns erinnern: es war wohl den Augen entschwunden, im Gedächtnisse aber haften geblieben.

Edition Masquer
Confessiones (CSEL)

Caput 18

Perdiderat enim mulier drachmam et quaesivit eam cum lucerna et, nisi memor eius esset, non inveniret eam. cum enim esset inventa, unde sciret, utrum ipsa esset, si memor eius non esset? multa memini me perdita quaesisse atque invenisse. inde istuc scio, quia, cum quaererem aliquid eorum et diceretur mihi: num forte hoc est? num forte illud? tamdiu dicebam: non est, donec id offeretur quod quaerebam. cuius nisi memor essem, quidquid illud esset, etiamsi mihi offeretur, non invenirem, quia non agnoscerem. et semper ita fit, cum aliquid perditum quaerimus et invenimus. verum tamen si forte aliquid ab oculis perit, non a memoria, veluti quaeritur, donec reddatur aspectui. quod cum inventum fuerit, ex imagine, quae intus est, recognoscitur. nec invenisse nos dicimus quod perierat, si non agnoscimus, nec agnoscere possumus, si non meminimus: sed hoc perierat quidem oculis, memoria tenebatur.

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