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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Confessiones

Traduction Masquer
Bekenntnisse

5. Autorität und Notwendigkeit der Heiligen Schrift.

Seitdem aber gab ich doch schon der katholischen Lehre den Vorzug und erkannte, daß sie bescheidener und ohne jedwede Täuschung Glauben an das verlangt, was nicht bewiesen wurde - mochte es nun beweisbar sein, nur nicht für jeden, oder unbeweisbar -, während auf der Gegenseite unter dreisten Verheißungen wissenschaftlicher Erkenntnis die Leichtgläubigkeit verhöhnt und dennoch fester Glaube an so vieles höchst Fabelhafte und Ungereimte, weil es nicht bewiesen werden S. 112 konnte, verlangt wurde. Dann aber nahmst du, o Herr, mein Herz ordnend und leitend in deine überaus milde und barmherzige Hand. Und indem ich erwog, wie ich ja Unzähliges glaubte, was ich nicht sah oder wobei ich, als es geschah, nicht anwesend war: so viele Ereignisse in der Weltgeschichte, so viele Tatsachen von Orten und Stätten, die ich noch nicht gesehen hatte, so vieles meinen Freunden, so vieles den Ärzten, so vieles diesen und jenen Menschen glaubte, weil ohne solchen Glauben jegliches Handeln in diesem Leben gelähmt würde, schließlich wie ich mit unerschütterlichem Glauben festhielt, von welchen Eltern ich geboren sei, was ich nicht wissen konnte, wenn ich es nicht von anderen gehört hätte -, da überzeugtest du mich, daß nicht diejenigen, welche deinen Büchern, deren so festes Ansehen du bei allen Völkern begründet hast, Glauben schenkten, sondern diejenigen, die nicht glaubten, angeklagt werden müßten und daß man ihnen nicht zuhören dürfe, wenn sie mir etwa sagten: ”Woher weißt du, daß jene Bücher durch den Geist des einen und wahrhaftigen Gottes dem Menschengeschlechte vermittelt worden sind? Denn gerade das mußte ich vor allem glauben, da ja keine Streitsucht, keine böswilligen Zweifel in den vielen Büchern, die ich von Philosophen, die sich untereinander bekämpften, gelesen hatte, mir das Geständnis abnötigen konnten, daß ich auch nur einen Augenblick geglaubt hätte, du seiest nicht, wenn ich auch nicht wußte, was du seiest, oder die Leitung menschlicher Angelegenheiten stehe nicht in deiner Hand.

War auch dieser Glaube bald stärker, bald schwächer in mir, immer jedoch habe ich geglaubt, daß du seiest und dich um uns bekümmertest, auch wenn ich nicht wußte, was von deinem Wesen zu halten sei oder welcher Weg zu dir hinführe oder zurückführe. Da wir also zu schwach waren, mit klarer Erkenntnis die Wahrheit zu finden, und deshalb der Autorität der Heiligen Schrift bedurften, so glaubte ich schon, du würdest auf keinen Fall jener Schrift ein so hervorragendes Aussehen verliehen haben, wenn du nicht gewollt hättest, daß man durch sie an dich glauben und durch sie dich suchen solle. Die Ungereimtheiten nämlich, welche mir S. 113 in jenen Büchern bis dahin Anstoß erregten, führte ich nunmehr, nachdem ich vielfach annehmbare Erklärungen gehört hatte, auf die Tiefe ihrer Geheimnisse zurück; und umso verehrungswürdiger und des heiligen Glaubens werter erschien mir ihre Autorität, als sie allen zum Lesen zugänglich waren und doch die Würde ihrer Geheimnisse unter tieferem Sinn bewahrten. Mit klaren Worten und in demütigster Redeweise boten sie sich allen dar und nahmen zugleich die Geisteskraft ernster Forscher in Anspruch, um alle in ihren leutseligen Schoß aufzunehmen, aber nur wenige durch enge Zugänge zu dir hinüberzuführen, und doch weit mehr, als wenn sie nicht mit solch erhabener Autorität hervorleuchteten oder die Scharen nicht in den Schoß heiliger Niedrigkeit an sich zögen. Dies bedachte ich, und du standest mir bei; ich seufzte, und du hörtest mich; ich schwankte, und du lenktest mich; ich wandelte den breiten Weg der Welt, aber du verließest mich nicht.

Edition Masquer
Confessiones (PL)

CAPUT V. De sacrorum Librorum auctoritate et necessario usu.

7. Ex hoc tamen quoque jam praeponens doctrinam catholicam, modestius ibi minimeque fallaciter sentiebam juberi ut crederetur quod non demonstrabatur (sive esset quid, sed cui forte non esset; sive nec quid esset), quam illic temeraria pollicitatione scientiae credulitatem irrideri; et postea tam multa fabulosissima et absurdissima, quia demonstrari non poterant, credenda imperari. Deinde paulatim tu, Domine, manu mitissima et misericordissima pertractans et componens cor meum, consideranti quam innumerabilia crederem quae non viderem, neque cum gererentur adfuissem; sicut tam multa in historia gentium, tam multa de locis atque urbibus quae non videram, tam multa amicis, tam multa medicis, tam multa hominibus aliis atque aliis; quae nisi crederentur, omnino in hac vita nihil ageremus; postremo, quam inconcusse fixum fide retinerem, de quibus parentibus [Col. 0723] ortus essem, quod scire non possem, nisi audiendo credidissem: persuasisti mihi, non qui crederent Libris tuis, quos tanta in omnibus fere gentibus auctoritate fundasti; sed qui non crederent esse culpandos, nec audiendos esse, si qui forte mihi dicerent: Unde scis illos Libros unius veri et veracissimi Dei spiritu esse humano generi ministratos? Idipsum enim maxime credendum erat, quoniam nulla pugnacitas calumniosarum quaestionum, per tam multa quae legeram inter se confligentium philosophorum, extorquere mihi potuit ut aliquando non crederem, te esse quidquid esses quod ego nescirem; aut administrationem rerum humanarum ad te pertinere.

8. Sed id credebam aliquando robustius, aliquando exilius; semper tamen credidi et esse te, et curam nostri gerere; etiamsi ignorabam vel quid sentiendum esset de substantia tua, vel quae via duceret aut reduceret ad te. Ideoque cum essemus infirmi ad inveniendam liquida ratione veritatem, et ob hoc nobis opus esset auctoritate sanctarum Litterarum, jam credere coeperam nullo modo te fuisse tributurum tam excellentem illi Scripturae per omnes jam terras auctoritatem, nisi et per ipsam tibi credi, et per ipsam te quaeri voluisses. Jam enim absurditatem quae me in illis Litteris solebat offendere, cum multa ex eis probabiliter exposita audissem, ad sacramentorum altitudinem referebam: eoque mihi illa venerabilior et sacrosancta fide dignior apparebat auctoritas, quo et omnibus ad legendum esset in promptu, et secreti sui dignitatem in intellectu profundiore servaret; verbis apertissimis et humillimo genere loquendi se cunctis praebens, et exercens intentionem eorum, qui non sunt leves corde: ut exciperet omnes populari sinu, et per angusta foramina paucos ad te trajiceret, multo tamen plures, quam si nec tanto apice auctoritatis emineret, nec turbas gremio sanctae humilitatis hauriret. Cogitabam haec, et aderas mihi; suspirabam, et audiebas me: fluctuabam, et gubernabas me; ibam per viam saeculi latam, nec deserebas.

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Einleitung in die Confessiones
Prolegomena
The Opinion of St. Augustin Concerning His Confessions, as Embodied in His Retractations, II. 6
Translator's Preface - Confessions

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