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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Confessiones

Edition Masquer
Confessiones (CSEL)

Caput 3

Itaque illos planos, quos mathematicos vocant, plane consulere non desistebam, quod quasi nullum eis esset sacrificium, et nullae preces ad aliquem spiritum ob divinationem dirigerentur. quod tamen Christiana et vera pietas consequenter repellit et damnat. bonum est enim confiteri tibi, domine, et dicere: Miserere mei, cura animam meam, quoniam peccavi tibi; neque ad licentiam peccandi abuti indulgentia tua, sed meminisse dominicae vocis: Ecce sanus factus es; iam noli peccare, ne quid tibi deterius contingat. quam totam illi salubritatem interficere conantur, cum dicunt: de caelo tibi est inevitabilis causa peccandi et Venus hoc fecit aut Saturnus aut Mars, scilicet ut homo sine culpa sit, caro et sanguis et super a putredo, culpandus sit autem caeli ac siderum creator et ordinator. et quis est hic nisi deus noster, suavitas et origo iustitiae, qui reddes unicuique secundum opera eius et cor contritum et humiliatum non spernis? Erat eo tempore vir sagax, medicinae artis peritissimus atque in ea nobilissimus, qui proconsul manu sua coronam illam agonisticam inposuerat non sano capiti meo, sed non ut medicus. nam illius morbi tu sanator, qui resistis superbis, humilibus autem das gratiam. numquid tamen etiam per illum senem defuisti mihi, aut destitisti mederi animae meae? quia enim factus ei eram familiarior, et eius sermonibus -- erant enim sine verborum cultu vivacitate sententiarum iucundi et graves -- adsiduus et fixus inhaerebam: ubi cognovit et ex conloquio meo libris genethliacorum esse me deditum, benigne ac paterne monuit, ut eos abicerem, neque curam et operam rebus utilibus necessariam illi vanitati frustra inpenderem; dicens ita se illa didicisse, ut eam professionem primis annis aetatis suae deferre voluisset, qua vitam degeret, et si Hippocraten intellexisset, et illas utique litteras potuisse intellegere: et tamen non ob aliam causam se postea illis relictis medicinam adsecutum, nisi eas falsissimas conperisset, et nollet vir gravis decipiendis hominibus victum quaerere. at tu inquit quo te in hominibus sustentas, rhetoricam tenes, hanc autem fallaciam libero studio, non necessitate rei familiaris sectaris. quo magis mihi te oportet de illa credere, qui eam tam perfecte discere elaboravi, quam ex ea sola vivere volui. a quo ego cum quaesissem, quae causa ergo faceret, ut multa inde vera pronuntiarentur, respondit ille, ut potuit, vim sortis hoc facere, in rerum natura usquequaque diffusam. si enim de paginis poetae cuiuspiam, longe aliud canentis atque intendentis, cum forte quis consulit, mirabiliter consonus negotio saepe versus exiret, et mirandum non esse dicebat, si ex anima humana, superiore aliquo instinctu, nesciente quid in se fieret, non arte sed sorte sonaret aliquid, quod interrogantis rebus factisque concineret. Et hoc quidem ab illo vel per illum procurasti mihi, et quid ipse postea per me ipsum quaererem, in memoria mea deliniasti. tunc autem nec ipse nec carissimus Nebridius, adulescens valde bonus et valde castus, inridens totum illud divinationis genus, persuadere mihi potuerunt, ut haec abicerem, quoniam me amplius ipsorum auctorum movebat auctoritas, et nullun certum quale quaerebam documentum adhuc inveneram, quo mihi sine ambiguitate appareret, quae ab eis consultis vera dicerentur, forte vel sorte, non arte inspectorum siderum dici.

Traduction Masquer
Bekenntnisse

3. Ein erfahrener Greis bringt ihn von der Astrologie, der er sich ergeben, ab.

Daher ließ ich nicht ab, jene Gaukler zu befragen, die man Astrologen nennt, da sie so gut wie kein Opfer hatten und an keine Geister Gebete zum Zwecke der Weissagung richteten. Und doch verwirft und verdammt die wahre christliche Religion folgerichtig auch dieses. Denn gut ist es, o Herr, nur dich zu preisen und zu sprechen: „Erbarme dich meiner, heile meine Seele; denn vor dir habe ich gesündigt“1, und nicht deine Nachsicht zu vermessenem Sündigen zu mißbrauchen, sondern eingedenk zu sein des Wortes des Herrn: „Siehe, du bist gesund geworden; sündige nun nicht mehr, damit dir nicht etwas Schlimmeres widerfahre“2. Unser ganzes Heil aber drohen diese zu vernichten, die da sagen: "Vom Himmel kommen die unvermeidlichen Gründe zur Sünde und "Venus hat das getan oder S. 61 Saturn oder Mars". Natürlich, daß der Mensch ohne Schuld bleibe, er, der Fleisch und Blut und hoffärtige Verwesung ist, muß der Schöpfer und Lenker des Himmels und der Sterne angeklagt werden. Und wer anders aber ist dies als du, unser Gott, Wonne und Quell der Gerechtigkeit, der „du einem jeden vergiltst nach seinen Werken“3 und "ein zerknirschtes und gedemütigtes Herz nicht verschmähst"?4

Es lebte zu dieser Zeit ein weiser Mann5, ein in seiner Kunst sehr erfahrener und hochberühmter Arzt, der als Prokonsul nach jenem Wettstreite mit eigener Hand den Siegeskranz meinem irren Haupt aufgesetzt hatte, freilich nicht als Arzt. Denn jene Krankheit heilst du allein, der „du den Stolzen widerstehest, den Demütigen aber deine Gnade gibst“6. Dennoch aber tratest du mir auch in jenem Greise nahe und ließest meiner Seele Heilung zukommen, Denn als ich ihm näher befreundet wurde und fleißig und aufmerksam seinen Reden lauschte, die, einfach in den Worten, frische, angenehme und bedeutsame Gedanken enthielten, erkannte er gar bald, daß ich mich eifrig mit den Büchern der Nativitätssteller beschäftigte, und ermahnte mich voll väterlicher Güte, sie beiseite zu werfen und Zeit und Mühe, die wichtigeren Beschäftigungen gebührten, nicht auf solche Nichtigkeiten zu verwenden. Er selbst, sagte er, habe in frühester Jugend denselben Unsinn zum Gegenstande seines Studiums gemacht, da er durch ihn seinen Lebensunterhalt zu verdienen beabsichtigt habe, und wenn er den Hippokrates 7verstanden habe, so habe er wohl am Ende auch jene Schriften verstehen können; und doch habe er nur deshalb später sie verlassen und sich dem Studium der Medizin ergeben, weil er ihre S. 62 ganze Nichtigkeit erkannt und als Mann von Ehre seinen Lebensunterhalt nicht durch Täuschung seiner Mitmenschen habe erwerben wollen. "Aber du", schloß er, "hast ja ein Mittel für dein Fortkommen in der Rhetorik; jenen Betrug aber treibst du nur zum Vergnügen und nicht aus Sorge ums tägliche Brot. Umso mehr mußt du mir in dieser Beziehung Glauben schenken, da ich es mir einst allen Eifer kosten ließ, mich gründlich darin zu unterrichten, um meine Existenz darauf zu gründen". Als ich ihn aber fragte, wieso denn die Sterndeutekunst so viele tatsächliche Erfolge aufweisen könne, antwortete er, so gut er es eben konnte, das sei eine Wirkung von der überall im ganzen Weltall vorhandenen Macht des Zufalls. Denn oft komme es vor, daß jemand sich bei einem Dichter, der etwas ganz anderes meine und beabsichtige, Rats erhole und auf den aufgeschlagenen Blättern einen wunderbar zu der Angelegenheit passenden Vers finde; so dürfe man sich auch nicht wundern, wenn aus der menschlichen Seele auf höheren Antrieb, nicht durch Kunst, sondern durch Zufall, so daß sie selbst nicht wisse, was in ihr vorgehe, Worte herausklängen, die mit den Verhältnissen und dem Vorhaben des Fragenden übereinstimmten.

Diese Belehrung hast du mir nur von ihm oder durch ihn zukommen lassen und so in meinem Geiste einige Richtlinien aufgezeichnet, worauf ich später meine eigenen Forschungen gründen sollte. Damals aber konnten weder er noch mein teuerster Nebridius, ein charaktervoller, sittenreiner Jüngling, der über diese ganze Wahrsagerei lachte, mich überreden, davon abzulassen; noch hatten jene Schriftsteller zu großen Einfluß auf mich und ich selbst keinen sicheren Beweis, wie ich ihn verlangte, gefunden, woraus sich mir ohne allen Zweifel ergeben hätte, daß, was sie auf Anfragen Wahres sagten, ein Spiel des Zufalls und nicht eine Wirkung ihrer astrologischen Kenntnisse sei.


  1. Ps. 40,5. ↩

  2. Joh. 5,14. ↩

  3. Matth. 16,27 und Röm. 2,6. ↩

  4. Ps. 50,19. ↩

  5. Vindicianus; vgl. Buch VII, c. 6. ↩

  6. 1 Petr. 5,5 und Jak. 4,6. ↩

  7. der Vater der Heilkunde, aus einem alten Asklepiadengeschlechte der Insel Kos, 460 bis etwa 360; unter seinem Namen ist eine Sammlung von 53 Schriften (in 72 Büchern) in jonischem Dialekt auf uns gekommen, die aber nur zum kleineren Teile von ihm selbst herrühren. ↩

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