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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Confessiones Bekenntnisse
Zwölftes Buch

20. Die Worte „Im Anfange schuf Gott Himmel und Erde“ lassen sich also wohl verschiedentlich deuten.

Aus all diesen Wahrheiten, an denen die nicht zweifeln, deren geistigem Auge du verliehen, sie zu erkennen, und die unerschütterlich glauben, daß dein Diener Moses im Geiste der Wahrheit geredet hat, aus all diesen Wahrheiten nimmt sich der eine diese, der andere jene. Der erste, der da sagt „Im Anfange schuf Gott Himmel und Erde“, meint: In seinem ihm gleichewigen Worte hat Gott die übersinnliche und die sinnliche oder die geistige und die körperliche Welt erschaffen. Der zweite, der da sagt: „Im Anfange schuf Gott Himmel und Erde“, meint: In seinem ihm gleichewigen Worte hat Gott diese ganze Masse der Körperwelt mit all den sichtbaren und bekannten Wesen, die auf ihr sind, erschaffen. Der dritte, der da sagt: „Im Anfange schuf Gott Himmel und Erde“, meint: In seinem ihm gleichewigen Worte hat Gott die gestaltlose Materie für die folgende Schöpfung der Geistes- und Körperwelt geschaffen. Der vierte, der da sagt: „Im Anfange schuf Gott Himmel und Erde“, meint: In seinem ihm gleichewigen Worte hat Gott die gestaltlose Materie für die folgende Schöpfung der Körperwelt geschaffen; Himmel und Erde, die wir in dem gegenwärtigen Weltganzen voneinander geschieden und gestaltet sehen, waren damals S. 321 noch ungesondert. Der fünfte, der da sagt: „Im Anfange schuf Gott Himmel und Erde“, meint: Gleich beim Beginne seines Schaffens und Wirkens hat Gott die gestaltlose Materie geschaffen, die Himmel und Erde noch ungeschieden in sich enthielt, aus der sie aber herausgestaltet wurden, so daß sie jetzt in Erscheinung treten und mit allem, was in ihnen ist, sichtbar sind.

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