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Doch gibt er zu, daß man auch am Sonntag nicht in Trunkenheit, sondern in Fröhlichkeit das Mittagsmahl nehme; sagt er doch, wir, die wir aus Juden und Heiden Christen geworden, viele dem Namen nach, nur wenige dem Glauben nach auserwählt, müßten als Sabbatabendopfer statt der geschlachteten Tiere ein gottgefälliges Fasten mit Lobpreisungen opfern, damit durch unsere Liebesglut die Werke der Sünde verbrannt und ausgetilgt würden. „Am Morgen aber“, sagt er, „wird er, den wir zuvor gehört haben, uns erhören, und wir werden Häuser haben zum Essen und Trinken, um nicht in Trunkenheit, aber in Fröhlichkeit die Feier des Sonntags zu vollbringen.“ Da wird also eine Eulogie (Danksagung), nicht eine Alogie (Unvernunft), wie er oben sagt, gefeiert. Aber ich weiß nicht, was ihm der vom Herrn geheiligte Sabbat zuleide getan hat, so daß er meint, man könne an ihm nicht mit Fröhlichkeit ohne Trunkenheit essen und trinken, da wir doch ebenso vor dem Sabbat fasten können, wie nach seiner Behauptung am Sabbat vor dem Sonntag zu fasten ist. Oder hält er es etwa für unrecht, zwei Tage hintereinander Mittag zu essen? Dann möge er beachten, welche Beschimpfung er gerade der römischen Kirche zufügt, wo man auch in jenen Wochen, in denen man am Mittwoch, Freitag und S. 124 Sabbat fastet, doch an drei aufeinanderfolgenden Tagen, nämlich am Sonntag, Montag und Dienstag, zu Mittag ißt.