4.
Wenn die Auslieferung der heiligen Bücher ein Verbrechen ist, das Gott an dem Könige, der ein Buch des Jeremias verbrannte, mit dem Tode auf dem Schlachtfelde bestrafte1, wie viel größer ist dann das Verbrechen des Schismas! Sind doch diejenigen, die es S. 278 zuerst begingen und mit denen ihr die Maximianisten verglichen habt, lebendig von der geöffneten Erde verschlungen worden!2 Wie könnt ihr also das Verbrechen der Auslieferung der heiligen Bücher uns vorwerfen ohne es zu beweisen, während ihr eure Schismatiker erst verurteilt, nachher aber wieder aufnehmet? Wenn ihr deshalb gerecht seid, weil ihr Verfolgung durch die Kaiser erlitten habt, so sind die Maximianisten gerechter als ihr, da ihr sie selbst durch Richter verfolgt habt, die von katholischen Kaisern aufgestellt waren. Wenn ihr allein die Taufe besitzet, welche Wirkung schreibt ihr dann der Taufe der Maximianisten zu bei denen, die der verurteilte Felicianus getauft hat und mit denen er später zu euch zurückgerufen wurde? Möchten wenigstens euch Laien eure Bischöfe hierauf Antwort geben, wenn sie mit uns nicht reden wollen! Und bedenket zu eurem Heile, wie schlecht es mit einer Sache stehen muß, die sie mit uns nicht besprechen wollen! Wenn die Wölfe eine Versammlung gehalten haben, um den Hirten keine Antwort zu geben3, warum haben dann die Schafe alle Überlegung verloren und sich freiwillig in die Höhle der Wölfe begeben?
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Jer. 36, 20—30. Es handelt sich um Joakim, König von Juda. ↩
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Num. 16, 31—33. ↩
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Hieraus ist zu schließen, daß die donatistischen Bischöfe gegenüber den vielfachen Einladungen und dringenden Aufforderungen Augustins sich auf einer Versammlung vereinbart hatten, sich mit ihm und den Katholiken in keine Besprechung einzulassen. ↩