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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Ausgewählte Briefe (BKV)
Zweites Buch (Jahre 396—410).
XLII. (Nr. 93.) An Vincentius

31.

Eine solche Zeit war es, von der Hilarius1 schrieb, und du hast geglaubt, daraus einen listigen Einwand gegen die göttlichen Zeugnisse ableiten zu können, S. 364 gleichsam als wäre damals die Kirche vom Erdboden verschwunden. Du könntest mit dem gleichen Rechte sagen, die vielen Kirchen von Galatien seien zu jener Zeit gar nicht vorhanden gewesen, als der Apostel schrieb: „O ihr törichten Galater! Wer hat euch im Fleische bezaubert?“2 und: „Was ihr im Geiste begonnen habt, das vollendet ihr jetzt im Fleische“3. Denn mit deinen Worten verleumdest du geradezu jenen gelehrten Mann, der die Zaghaften und Saumseligen ernstlich zurechtwies und aufs neue Geburtsschmerzen für sie litt, bis Christus in ihnen gebildet wurde. Denn wem sollte es unbekannt sein, daß damals manche Anhänger der Irrlehre, durch zweideutige Ausdrucksweise getäuscht, der Ansicht waren, die Arianer hätten denselben Glauben wie sie; daß aber auch andere aus Furcht sich ihnen anbequemten und in verstellter Weise ihnen zustimmten, „indem sie nicht gerade nach der Wahrheit des Evangeliums wandelten“?4 Freilich, du hättest diesen, nachdem sie sich später bekehrt hatten, nicht in solcher Weise verzeihen wollen, wie es geschehen ist! Indessen, du kennst die Schrift Gottes nicht! Lies nur, was Paulus von Petrus geschrieben hat5 und wie auch Cyprianus in dieser Hinsicht gesinnt war; dann wird dir die Milde der Kirche nicht mißfallen, mit der sie die zerstreuten Glieder sammelt und nicht etwa die gesammelten zerstreut. Indessen waren auch damals diejenigen, die am festesten standen und die zweideutigen Ausdrücke der Irrlehrer zu durchschauen vermochten, an Zahl nur gering im Vergleiche mit den übrigen, jedoch erlitten auch von den letzteren einige die Verbannung S. 365 um des Glaubens willen, und noch andere verbargen sich auf dem ganzen Erdkreise. Und so ist die Kirche bei ihrer Ausbreitung unter allen Völkern immer als das Getreide des Herrn erhalten worden und wird bis ans Ende, wo sie alle, auch die Barbarenvölker, umschließen wird, erhalten werden. Denn die Kirche ist der gute Same, den der Menschensohn ausgestreut hat und von dem er geweissagt hat, daß er inmitten des Unkrauts wachsen solle. Der Acker ist die Welt, die Ernte das Ende der Zeit.


  1. Vincentius hatte aus des Hilarius Schrift „De Synodis adversus Arianos“ folgenden Satz zitiert: „Denn außer Eleusius und wenigen aus seiner Umgebung haben die zehn asiatischen Provinzen, in denen ich lebe, in Wahrheit keine Kenntnis Gottes.“ - Der heilige Hilarius, Bischof von Poitiers (seit 350), wurde wegen seiner scharfen und erfolgreichen Bekämpfung des Arianismus der Athanasius des Abendlandes genannt, aber auch wie dieser 356 von Kaiser Konstantius mit vierjährigem Exil nach Phrygien bestraft (gest. 366). Dort schrieb er sein Werk „De Synodis“, in dem er mit großer Versöhnlichkeit auf die verschiedenen Ansichten der Arianer einging. Auf dem Konzil zu Seleukia (359) bewirkte er, daß die Semiarianer sich mit der Kirche versöhnten und mit großer Milde in sie aufgenommen wurden. ↩

  2. Gal. 3, 1. ↩

  3. Ebd. 3, 3. ↩

  4. Ebd. 2, 14. ↩

  5. Ebd. 2, 11-14. ↩

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