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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Ausgewählte Briefe (BKV)
Zweites Buch (Jahre 396—410).
XLVII. (Nr. 108.) An Macrobius

15.

Aber, wie ich schon vorher sagen wollte, auch der volltönende Urteilsspruch des Konzils von Bagai hat gegen Felicianus und Prätextatus mit gewaltiger Heftigkeit jene Schriftstelle geschleudert, die ihr mehr S. 441 als Beschimpfung denn als Behauptung uns vorzuhalten pfleget: „Schnell sind ihre Füße zum Blutvergießen.“ Denn nachdem man, was man für richtig hielt, über Maximianus gesagt hat, heißt es weiter: „Aber der gerechte Tod seines Verbrechens verurteilt nicht nur ihn, sondern die Verkettung des Gottesraubes zieht noch sehr viele andere in die Teilnahme am Verbrechen hinein; von diesen steht geschrieben: ‚Natterngift ist unter ihren Lippen, ihr Mund ist voll von Fluch und Bitterkeit. Schnell sind ihre Füße zum Blutvergießen’“1, und so weiter. Hernach heißt es, um zu zeigen, wer diejenigen sind, die die Verkettung des Gottesraubes in die Teilnahme am Verbrechen hineinziehe, und um sie mit ähnlicher Strenge wie den Maximianus zu verurteilen: „Des berüchtigten Verbrechens also sind schuldig Victorianus von Carcavianä“, dem noch andere elf folgen, unter ihnen auch Felicianus von Musti und Prätextatus von Assuri. Obwohl man aber all das von ihnen gesprochen hatte, schloß man mit ihnen so vollständig Frieden, daß ihnen nicht das mindeste von ihrer Würde genommen und kein von ihnen Getaufter noch einmal getauft zu werden brauchte, obwohl die Füße der Täufer schnell gewesen waren zum Blutvergießen. Warum sollten wir da die Hoffnung aufgeben, daß auch wir zur Eintracht mit euch gelangen werden? Gott halte den Neid des Teufels fern! „Der Friede Christi siege in unseren Herzen!“2 Derselbe Apostel sagt auch: „Laßt uns einander vergeben, wenn einer gegen den anderen eine Klage hat, wie auch Gott in Christus uns vergeben hat“3, auf daß, wie ich schon öfter gesagt habe und immer wieder sagen muß, „die Liebe die Menge der Sünden zudecke“4.


  1. Ps.13, 3. ↩

  2. Kol. 3, 15. ↩

  3. Ebd. 3, 13. ↩

  4. 1 Petr. 4, 8. ↩

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