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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Ausgewählte Briefe (BKV)
Zweites Buch (Jahre 396—410).
XLVIII. (Nr. 110.) An Severus

4.

Aber ich kann auch nicht dulden, daß du dich aus Wohlwollen in solcher Weise täuschest. Da ich aber solchem Wohlwollen gegenüber Schuldner bin, so könnte ich sowohl mit treuem Herzen als mit Wohlwollen die Wahrheit von dir sagen, wenn ich nicht, wie schon gesagt, auf deine Bescheidenheit Rücksicht nehmen wollte. Wenn ich aber von meinem echtesten und besten Freunde gelobt werde, so kommt mir dies vor, als wenn ich mich selber loben würde. Du siehst aber, wie lästig dies ist, auch wenn die Wahrheit gesagt wird. Um wieviel mehr also, wenn du, gerade weil du meine zweite Seele bist, ja meine und deine Seele nur eins ausmachen, dich an mir so täuschest, wie nur ein Mensch sich über sich selbst täuschen kann, indem du glaubst, daß ich besitze, was mir fehlt. Das ist mir nicht bloß deshalb unlieb, weil du, den ich liebe, dich im Irrtume befindest, sondern auch deshalb, weil ich nicht möchte, daß du im Gebete nachläßt, auf daß ich werde, wofür du mich hältst. Auch bin ich nicht in dem Maße dein Schuldner, daß ich in übertriebenem Wohlwollen auch Gutes von dir glauben und sagen müßte, was dir nach deiner eigenen Überzeugung noch mangelt, sondern nur insoweit, daß ich, allerdings in höchst wohlwollender Gesinnung, nur das Gute von dir zu sagen habe, das du von Gott empfangen hast und das du, wie ich mit Bestimmtheit weiß, auch besitzest. Wenn ich aber auch dies nicht tue, so unterlasse ich es nicht aus Furcht, mich zu täuschen, sondern damit es nicht so aussieht, als habest du dich selbst gelobt, wenn du von mir gelobt S. 451 wirst. Auch denke ich an jenen Grundsatz der Gerechtigkeit, gemäß dem ich nicht wünsche, daß man es mir so mache. Wenn es aber doch geschehen sollte, so will ich lieber, so lange Schuldner sein, als es nach meiner Ansicht nicht zu geschehen braucht. Soll es aber nicht geschehen, so bin ich auch nicht Schuldner.

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