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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Ausgewählte Briefe (BKV)
Zweites Buch (Jahre 396—410).
L. (Nr. 120.) An Consentius

3.

Denn es ist ausgeschlossen, daß Gott in uns den Vorzug hasse, den er bei der Schöpfung uns vor den S. 465 Tieren gegeben hat. Ich wiederhole: es ist ausgeschlossen, daß unser Glaube den Verzicht auf vernunftgemäße Erklärung oder vernunftgemäßes Forschen fordert; denn wir könnten auch nicht glauben, wenn wir nicht vernunftbegabte Seelen hätten. Wenn also bei einigen geoffenbarten Heilswahrheiten, die wir mit der Vernunft noch nicht zu erfassen vermögen, einstens aber erfassen werden, der Glaube der Vernunft vorausgeht, damit das Herz geläutert und für das Licht der höheren Vernunft empfänglich und fähig werde, so entspricht auch dies durchaus der Vernunft. Deshalb sagt auch der Prophet im Einklange mit der Vernunft: „Wenn ihr nicht glaubet, so werdet ihr nicht einsehen“1. An dieser Stelle ist offenbar zwischen beiden Ausdrücken unterschieden; es wird der Rat gegeben, zuerst zu glauben, um dann das Geglaubte auch verstehen zu können. Es erscheint also als ein Gebot der Vernunft, daß der Glaube der Vernunft vorausgeht. Wäre dieses Gebot nicht vernünftig, so wäre es ja unvernünftig, was unmöglich ist. Wenn es also ein Vernunftgebot ist, daß bei gewissen erhabenen Dingen, die wir noch nicht begreifen können, der Glaube der Vernunft vorausgeht, so geht auch ohne Zweifel das bißchen Vernunft, das uns dieses lehrt, dem Glauben voraus.


  1. Is. 7, 9 (Septuag.). ↩

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