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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Ausgewählte Briefe (BKV)
Drittes Buch (Jahre 411—430).
I. (Nr. 127.) An Armentarius und Paulina

5.

Auch sollen wir nicht gleich jenen unsere Geliebte berauben, um sie zu besitzen, sondern wir sollen, um das ewige Leben zu erlangen, bewirken, daß dieses zeitliche Leben ihm bereitwillig als Magd diene; das geschieht, wenn wir ihm die Fesseln eiteln Schmuckes abnehmen, es nicht mit unnützen Sorgen belasten und auf den Herrn hören, der uns jenes Leben untrüglich verspricht. Nach ihm sollen wir uns mit aller Inbrunst sehnen, indem er gleichsam als Predigt für die ganze Welt ausruft: „Kommet alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid, und ich will euch erquicken. Nehmet mein Joch auf euch und lernet von mir, denn ich bin sanftmütig und demütig von Herzen, und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist süß, und meine Bürde ist leicht”1. Diese Lehre frommer Demut vertreibt aus unserer Seele und tötet geradezu die aufgeblasene und heftige Begierlichkeit, die nach Dingen verlangt, die nicht in unserer Macht stehen. Denn Unruhe entsteht, wenn man vieles sucht und liebt, zu dessen Erlangung und Bewahrung unser Wille nicht ausreicht, da er nicht über die entsprechende Kraft verfügt. Ein gerechtes Leben aber können wir führen, sobald wir nur wollen; denn es ist schon Gerechtigkeit, dieses vollkommen zu wollen. Die Gerechtigkeit aber zur Vollendung zu bringen, dazu bedarf es nur eines vollkommenen S. 490 Willens. Urteile, ob da Mühe ist, wo der Wille schon genügt. Deshalb ließ Gott verkünden: „Friede auf Erden den Menschen, die eines guten Willens sind“2. Wo aber Friede ist, da ist auch Ruhe, wo Ruhe, da hat die Begierlichkeit ein Ende, da fällt für uns jeder Grund weg, uns abzumühen. Damit aber dieser Wille vollkommen sei, muß er gesund sein. Gesund aber wird er werden, wenn er keine Scheu vor dem Arzte hat, durch dessen Gnade allein er von der Krankheit schädlicher Begierden geheilt werden kann. Der Arzt aber ist es, der ausruft: „Kommet alle zu mir, die ihr mühselig seid“ und sein Joch und seine Bürde leicht nennt. Denn „die durch den Heiligen Geist in unsere Herzen ausgegossene Liebe“3 bewirkt, daß man das Befohlene liebt, und so ist nichts hart und schwer, wenn man unter diesem einen Joche mit reinem, dienstwilligem Nacken einhergeht. Und dieses Joch ist die einzige Last, die ihren Träger nicht beschwert, sondern erleichtert. Liebt man also den Reichtum, so verwahre man ihn dort, wo er nicht zugrunde gehen kann; liebt man die Ehre, so besitze man sie dort, wo kein Unwürdiger in Ehren stehen kann; liebt man die Gesundheit, so sehne man sich, sie dort zu erlangen, wo für sie nichts mehr zu fürchten ist; liebt man das Leben, so möge man es dort erwerben, wo kein Tod ihm mehr ein Ende macht.


  1. Matth. 11, 28—30. ↩

  2. Luk. 2, 14. ↩

  3. Röm. 5, 5. ↩

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