1.
Euer Kommen hat uns erfreut, aber unsere Abwesenheit betrübe euch nicht. Denn wir befinden uns in jener Kirche, die durch Gottes Gnade, obwohl sie sich überallhin erstreckt und auf dem ganzen Erdkreise verbreitet ist, doch nur den einen großen Leib des einen großen Hauptes bildet; und dieses ist, wie der Apostel sagt1, der Erlöser. Von der Verherrlichung dieses S. 543 Hauptes, die nach der Auferstehung erfolgen sollte, hat der Prophet schon so lange vorher geweissagt: „Erhebe Dich über die Himmel, oGott“2, und weil nach seiner Erhebung über die Himmel seine Kirche durch ihre reichliche Fruchtbarkeit die ganze Erde erfüllen sollte, fügt derselbe Psalm als Folge hinzu: „Und über der ganzen Erde zeige sich Deine Herrlichkeit.“ Darum, Geliebteste, wollen wir mit standhafter Seele und unerschütterlichem Herzen unter einem so erhabenen Haupte in einem so herrlichen Leibe verharren, dessen Glieder wir alle miteinander sind. Wäre ich deshalb auch noch so weit entfernt, und befände ich mich in den entlegensten Ländern, so wären wir doch in demjenigen beisammen, von dessen einem Leibe wir uns nicht trennen dürfen. Wären wir zugleich in einem Hause, so würde man gewiß sagen, daß wir beisammen seien. Wieviel mehr aber sind wir beisammen, da wir miteinander in einem Leibe sind! Indessen bezeugt auch die ewige Wahrheit selbst, daß wir uns in einem Hause befinden; denn die Heilige Schrift, die die Kirche den Leib Christi nennt, sagt auch in gleicher Weise3. die Kirche sei das Haus Gottes.