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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Ausgewählte Briefe (BKV)
Drittes Buch (Jahre 411—430).
VIII. (Nr. 151.) An Cäcilianus

7.

Ferne aber sei es meinem Herzen und meinem' ganzen Leben, daß ich für jemanden bei dir Fürbitte einlegen oder um eine Gefälligkeit nachsuchen würde, wenn ich dich für den Anstifter einer so großen Untat, einer so abscheulichen Grausamkeit hielte. Aber ich gestehe offen: wenn ihr auch nach diesem Vorgang weiter ebenso freundschaftlich wie bisher verkehret, so muß ich das — verzeih gütigst! — sehr bedauern; ihr zwingt dadurch sehr zu glauben, was wir nicht glauben wollen. Allein da ich von dir jenes nicht glaube, so kann ich entsprechend auch dieses nicht glauben1. Dein Freund, der so schnell durch einen unvermuteten Erfolg2 zur Gewalt kam, war dem Leben jener ebenso gefährlich wie deinem Rufe. Wenn ich aber dieses sage, so möchte ich dich nicht im Widerspruche mit meiner eigenen Gesinnung und meinem Amte zum Hasse gegen ihn aufstacheln, sondern dich zu einer wahrhafteren Liebe auffordern. Denn wer es bei den Bösen dahin bringt, daß sie ihre Bosheit bereuen, der versteht auch durch seine Entrüstung zu wirken; denn wie die Bösen durch ihr Schmeicheln schaden, so nützen die Guten durch ihren .Widerstand. Er hat ja mit demselben Schwerte, mit 'dem er andere in unerhörter Weise getötet, sich selbst noch schwerer und tiefer getroffen; nach diesem Leben wird er es finden und fühlen müssen, wenn er sich nicht bußfertig bessert und von der Langmut Gottes einen guten Gebrauch macht. Oft aber wird es durch Gottes Gericht den Bösen gestattet, auch guten Menschen das gegenwärtige Leben zu nehmen, damit man es überhaupt nicht für ein Übel halte, solches zu erleiden. Denn was kann der leibliche Tod den Sterblichen schaden? Oder wohin bringt man es mit der Todesfurcht, als daß man etwas später stirbt? Was immer beim Sterben schaden S. 558 bringt, das kommt nicht vom Tode, sondern vom Leben; wessen Seele sich aber beim Tode in einem solchen Zustande befindet, daß ihr die Gnade Christi zur Seite steht, dessen Tod ist nicht der Untergang eines guten Lebens, sondern der Aufgang eines noch besseren Lebens.


  1. Da Augustinus an die Mitschuld des Adressaten nicht glauben will, so will er auch an dessen fortbestehende Freundschaft mit Marinus nicht glauben. ↩

  2. Der Sieg des Marinus über Heraclianus bei Utriculi 413. ↩

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