3.
Nicht um den Pelagius allein handelt es sich; vielleicht — hoffentlich! — hat er sich schon gebessert. Aber es ist schon überall alles voll von so vielen, die mit ihrem geschwätzigen Gezänk die schwachen und ununterrichteten Seelen wie gefesselt mit sich fortschleppen, die starken aber und glaubensfesten durch ihre Streitsucht ermüden. Entweder also muß er von Ew. Ehrwürden nach Rom berufen und dort sorgfältig befragt werden, welche Gnade er meine, wenn er zugibt — wofern er es überhaupt noch zugibt! —, daß sie den Menschen helfe, nicht zu sündigen und gerecht zu leben; oder es muß dies mit ihm auf schriftlichem Wege verhandelt werden. Sollte sich ergeben, daß er jene Gnade meint, die die kirchliche und apostolische Lehre der Wahrheit gemäß annimmt, dann kann er ohne jeden Anstoß für die Kirche, ohne jeden zweideutigen Hinterhalt freigesprochen werden; dann kann man sich wahrhaft über seine Rechtfertigung freuen