III. 7.
Wenn aber Pelagius hierauf erwidert, daß der Glaube die Gnade zu guten Werken verdiene, so können wir dies nicht leugnen, sondern gestehen es vielmehr sehr gerne zu. Denn wir wünschen, daß diese unsere Brüder, die sich ihrer Werke so sehr rühmen, jenen Glauben haben möchten, durch den sie die Liebe erlangen könnten, die allein wahrhaft gut handelt. Die Liebe aber ist in dem Grade eine Gabe Gottes, daß Gott selbst die Liebe genannt wird1. Wer also den Glauben hat, durch den er die Rechtfertigung erlangt, ist durch Gottes Gnade zum Gesetze der Gerechtigkeit gekommen. Darum heißt es: „Zur genehmen Zeit habe ich dich erhört, am Tage des Heiles habe ich dir geholfen“2. Bei jenen also, die durch Gnadenwahl gerettet werden, bewirkt Gott durch seine Hilfe sowohl das Wollen als das Vollbringen nach seinem Wohlgefallen, da bei denen, die Gott lieben, „alle Dinge zu ihrem Besten mitwirken“3. Und zwar unter all diesen Dingen auch die Liebe selbst, die wir durch den Glauben erlangen, so daß wir an den glauben, der uns zuvor geliebt hat, durch seine Gnade ihn lieben und von ihm geliebt werden, obschon wir nichts getan haben.