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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Ausgewählte Briefe (BKV)
Drittes Buch (Jahre 411—430).
XIV. (Nr. 186.) An Bischof Paulinus

10.

Es sage sich also niemand: „Wenn ich durch den Glauben gerechtfertigt bin, inwiefern dann ohne Verdienste? Da der Glaube die Rechtfertigung verdient, warum ist sie nicht vielmehr ein Lohn als ein Verdienst?“ Möge kein Gläubiger so sprechen! Denn wenn er sagt: „Um die Rechtfertigung zu verdienen, habe ich den Glauben“, so wird man ihm antworten: „Was hast du aber, das du nicht empfangen hättest?“1 Wenn also der Glaube die Rechtfertigung erlangt und Gott einem jeden auch das Maß des Glaubens selbst zuteilt, so geht der Gnade Gottes nicht irgendein menschliches Verdienst voraus, sondern die Gnade selbst verdient, daß sie wachse und, wenn sie gewachsen ist, daß sie vollkommen werde, wobei der Wille sie begleitet, aber nicht führt, ihr auf dem Fuße folgt, nicht ihr voranschreitet. Darum gab derjenige, der sprach: „Meine Stärke will ich bei Dir bewahren“2, den Grund hiervon mit den Worten an: „Weil Du, o Gott, mein Helfer bist.“ Indem er dann gleichsam nachforscht, durch welche Verdienste er dies erlangt habe, und vor der Gnade Gottes nichts in sich findet, spricht er: „Meines Gottes Barmherzigkeit wird mir zuvorkommen“3. Mag ich auch noch so sehr S. 638 spricht er, an meine vorausgegangenen Verdienste denken, seine Barmherzigkeit wird mir zuvorkommen. Da er deshalb die von Gott verliehene Stärke bei Gott verwahrte, hat er unter seinem Schutze nicht verloren, was .er durch sein Geschenk empfangen halte. Und durch nichts anderes erlangt er weitere Verdienste als dadurch, daß er fromm und gläubig eingedenk ist, durch wen er alles Gute empfangen hat; und auch nur dann erlangt er mehr, wenn auch dieses Bewußtsein nicht von ihm selbst ist, damit er auch dies nicht an sich habe, ohne daß es von Gott wäre. Darum sagt der Apostel ganz treffend: „Wir haben nicht den Geist dieser Welt empfangen, sondern den Geist, der aus Gott ist, damit wir wissen, was uns aus Gott verliehen worden”4. Und so ist also das Verdienst des Menschen selbst eine unverdiente Gabe. Und es verdient niemand, vom „Vater der Lichter, von dem jede gute Gabe kommt”5, etwas Gutes zu empfangen, außer indem er empfängt, was er nicht verdient.


  1. Röm. 5, 1.  ↩

  2. Röm. 58, 11. ↩

  3. Röm. 8, 24. ↩

  4. 1Kor. 2. 12. ↩

  5. Jak. 1, 17. ↩

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