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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Ausgewählte Briefe (BKV)
Drittes Buch (Jahre 411—430).
XIV. (Nr. 186.) An Bischof Paulinus

36.

Wo bleibt da das Wort: „Was ist der Mensch, wenn Du seiner nicht gedenkest?“1 Wo bleiben endlich jene Schriftstellen, von denen der Bischof von Jerusalem, wie in jenen Akten zu lesen ist, erwähnt, er habe sie dem Pelagius vorgehalten, nachdem man ihn von dessen Behauptung, der Mensch könne ohne Gottes Gnade sündelos sein, in Kenntnis gesetzt hatte? Er führt folgende drei höchst wichtige Zeugnisse des Apostels gegen eine solche gottlose Anmaßung an: „Ich habe mehr als alle gearbeitet, aber nicht ich, sondern die Gnade Gottes mit mir“2, und: „Es ist nicht das Werk dessen, der will oder läuft, sondern des sich erbarmenden Gottes“3, und schließlich: „Wenn der Herr das Haus nicht baut, so arbeiten die Bauleute umsonst“4. Wie kann also Gottes Gebot ohne seine Gnade auch nur schwer erfüllt werden, da es heißt, daß der Bauende vergeblich arbeite, wenn der Herr nicht baue? Auch steht nicht geschrieben: „Es ist zwar das Werk dessen, der will oder läuft, aber leichter tut es der sich erbarmende Gott“, sondern es steht geschrieben: „Es ist nicht das (Werk dessen, der will oder läuft, sondern des sich S. 658 erbarmenden Gottes.“ Auch sagt der Apostel nicht: „Und zwar ich“, sondern: „Nicht aber ich, sondern die Gnade Gottes mit mir.“ Nicht als ob er selbst nichts Gutes getan hätte, sondern weil er nichts Gutes getan hätte, wenn die Gnade ihm nicht geholfen hätte. Wenn indessen jene Fähigkeit des freien Willens so vollkommen im Gleichgewicht befindlich gedacht wird, daß sie dem Guten wie dem Bösen gleich zugewendet ist, so bleibt nicht einmal für jene Leichtigkeit5 mehr ein Spielraum übrig, die er, wie es wenigstens den Anschein hat, mit folgenden Worten zugesteht: „Leichter kann man mit der Gnade das Gute tun; am leichtesten aber geschieht ohne Gnade das Böse.“ Da ist offenbar die Willensfreiheit nicht mehr im Gleichgewichte.


  1. Ps. 8, 5; abweichend von der Vulgata, die hat: „Quid est homo, quod (nicht: nisi quod) memor es eius?“ ↩

  2. 1Kor. 15, 10. ↩

  3. Röm. 9, 16. ↩

  4. Ps. 126, 1. ↩

  5. Augustinus meint jene größere Leichtigkeit, kraft deren naoh Pelagius mit der Gnade die Gebote erfüllt werden können. ↩

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