6.
Jedoch, ich muß gestehen, ich erinnere mich nicht, daß ich in ihnen jemals hinsichtlich jenes greisen Raxius Antwort gegeben habe, den sie aus übergroßer Not an Beispielen nach Durchforschung aller kirchlichen Quellen gleichsam zur Stütze des Lasters in den Büchern der Makkabäer1 endlich einmal ausfindig gemacht zu haben sich rühmen. Aber sowohl deiner Liebe als auch allen Verständigen wird es zur Widerlegung jener Leute genügen, wenn ich ihnen bemerke: sie möchten dann dieses Beispiel auch auf sich beziehen, wenn sie bereit seien, alle Beispiele von Handlungen aus dem Judenvolke und diesen Schriften auch auf das christliche Leben zu beziehen. Wenn aber dort selbst von Menschen, die durch das wahrhafte Zeugnis jener Schriften gelobt sind, vieles erzählt wird, was unserer Zeit nicht mehr angemessen ist oder auch schon damals S. 719 nicht in Ordnung war, so verhält es sich auch ebenso mit dem, was jener Raxius an sich selbst verübt hat. Da er großes Ansehen unter den Seinigen genoß und im Judentume.sich sehr hervortat — dieses aber erklärt der Apostel im Vergleiche mit der christlichen Gerechtigkeit für Schaden und Kot2 —, und da eben dieser Raxius deshalb Vater der Juden genannt wurde, ist es dann ein Wunder, daß sich bei ihm als Menschen die stolze Selbstüberhebung einschlich, lieber durch eigene Hand sterben zu wollen, als eine unwürdige Gefangenschaft in Feindeshänden zu ertragen, nachdem er in den Augen der Seinigen eine so hohe Stellung eingenommen hatte?