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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Ausgewählte Briefe (BKV)
Drittes Buch (Jahre 411—430).
XXIII. (Nr. 211.) An gewisse Klosterfrauen

9.

Wenn einige infolge früherer Gewohnheit an Schwachheiten leiden und ihnen deshalb Erleichterungen der Lebensweise gestattet sind, so soll dies anderen, die infolge einer anderen Angewöhnung abgehärteter sind, weder lästig sein noch ungerecht erscheinen. Sie sollen jene nicht für glücklicher halten, weil sie etwas bekommen, was sie selber nicht erhalten, sondern sie sollen vielmehr sich selbst Glück wünschen, weil sie vermögen, was diese nicht vermögen. Und wenn solchen, die nach einer etwas weichlichen Lebensführung ins Kloster gekommen sind, manches in bezug auf Nahrung, Kleidung, Bettzeug und Wäsche gegeben wird, was anderen, die kräftiger und darum glücklicher sind, nicht gegeben wird, so sollen jene, denen es nicht gegeben wird, bedenken S. 759 , wieviel die anderen in bezug auf ihr früheres Leben in der Welt auf gaben, als sie die klösterliche Lebensweise ar.nahmen, wenn sie es auch noch nicht zu der Genügsamkeit derer gebracht haben, die eine kräftigere Leibesbeschaffenheit besitzen. Auch sollen sie nicht in Unruhe geraten, wenn sie sehen, daß jene zwar nicht mehr geehrt werden, wohl aber ihnen mehr zu empfangen gestattet wird. Es würde sonst das unerträgliche Mißverhältnis eintreten, daß im Kloster, wo die Reichen sich nach Kräften abtöten, die Armen weichlich werden. Wie es für Kranke gewiß notwendig ist, weniger Nahrung zu nehmen, damit sie ihnen keine Beschwerden verursache, so müssen die Genesenden so behandelt werden, daß sie schneller zu Kräften kommen; wenn sie auch in der Welt sich in bitterster Armut befunden hätten, so hat sie doch die soeben überstandene Krankheit in denselben Zustand versetzt wie die Reichen ihre frühere Angewöhnung. Wenn sie aber wieder zu Kräften gelangt sind, so sollen sie auch die bessere Gewohnheit wieder annehmen, die sich für die Dienerinnen Gottes um so mehr geziemt, je weniger sie Mangel leiden. Was ihnen die Krankheit aufgenötigt hatte, sollen sie im gesunden Zustande aus eigener Neigung nicht beibehalten. Jene sollen sich für die Reicheren halten, die mehr Kraft besitzen, die einfache Lebensweise zu ertragen. Besser ist es ja, wenig zu bedürfen, als vieles zu besitzen.

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