13.
Es gibt allerdings auch solche, nach deren Ansicht die Bischöfe und Geistlichen, die bei solchen Gefahren nicht fliehen, sondern bleiben, dadurch das Volk irre führen, indem die Leute nicht fliehen wollten, wenn sie ihre Vorgesetzten bleiben sehen. Aber es ist leicht, diesem Einwurf oder Vorwurf auszuweichen, indem man das Volk anredet und zu ihm sagt: „Möge es euch nicht irre führen, daß wir von hier nicht fortfliehen. Denn wir bleiben hier nicht unsertwegen, sondern euretwegen, um euch alles zu spenden, was nach unserem Wissen zu eurem Heil in Christus notwendig ist. Wenn ihr also fliehen wollt, so löst ihr uns von den Banden, die uns zurückhalten.“ So soll man nach meiner Meinung sprechen, wofern es wirklich nützlich erscheint, sich an einen mehr gesicherten Ort zu begeben. Nur könnten einige auf diese Worte antworten: „Wir sind in der Hand desjenigen, dessen Zorn niemand entrinnt, er mag hingehen, wohin er will, dessen Erbarmung man überall finden kann, wenn man auch nirgends hingehen will, sei es, weil bestimmte Notstände es verhindern, oder sei es, daß man sich nicht an unsichere Zufluchtsstätten begeben mag, wodurch die Gefahr nicht beseitigt, sondern nur verändert wird“; diesen darf man ganz gewiß die christliche Seelsorge nicht entziehen. Wenn sie aber auf obige Anrede lieber fortziehen wollen, so sollen auch jene nicht bleiben, die wegen ihrer geblieben wären. Denn es wären dann jene nicht mehr da, derentwegen sie hätten bleiben müssen.