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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430)

Edition Masquer
De doctrina Christiana

CAPUT XIV.-- Hominem quomodo sanarit Dei Sapientia.

13. Sicut autem curatio via est ad sanitatem, sic ista curatio peccatores sanandos reficiendosque suscepit. Et quemadmodum medici cum alligant vulnera, non incomposite, sed apte id faciunt, ut vinculi utilitatem quaedam pulchritudo etiam consequatur: sic medicina Sapientiae per hominis susceptionem nostris est accommodata vulneribus; de quibusdam contrariis curans, et de quibusdam similibus. Sicut etiam ille qui medetur vulneri corporis, adhibet quaedam contraria, sicut frigidum calido, vel humidum sicco, vel si quid aliud hujusmodi; adhibet etiam quaedam similia, sicut linteolum vel rotundo vulneri rotundum, vel oblongum oblongo, ligaturamque ipsam non eamdem membris omnibus, sed similem similibus coaptat: sic sapientia Dei hominem curans, seipsam exhibuit ad sanandum, ipsa medicus, ipsa medicina. Quia ergo per superbiam homo lapsus est, humilitatem adhibuit ad sanandum. Serpentis sapientia decepti sumus, Dei stultitia liberamur. Quemadmodum autem illa Sapientia vocabatur, erat autem stultitia contemnentibus Deum; sic ista quae vocatur stultitia, Sapientia est vincentibus diabolum. Nos immortalitate male usi sumus, ut moreremur; Christus mortalitate bene usus est, ut viveremus. Corrupto animo feminae ingressus est morbus; integro corpore feminae processit salus. Ad eadem contraria pertinet, quod etiam exemplo virtutum ejus vitia nostra curantur. Jamvero similia quasi ligamenta membris et vulneribus nostris adhibita, illa sunt, quod per feminam deceptos per feminam natus, homo homines, mortalis mortales, morte mortuos liberavit. Multa quoque alia diligentius considerantibus quos instituti operis peragendi necessitas non rapit, vel a contrariis, vel a similibus medicinae christianae apparet instructio.

Traduction Masquer
Vier Bücher über die christliche Lehre (BKV)

13. Kapitel: Durch verschiedene Mittel heilte Gottes Weisheit die Menschen

13. Wie die Heilung der Weg zur Gesundheit ist, so hat es sich auch die (vom Heiligen Geist ausgehende) Heilung zum Ziel gesetzt, die Sünder gesund zu machen und wiederherzustellen. Und wie die Ärzte beim S. 24Verbinden der Wunden diese Arbeit nicht in ungeordneter, sondern in gehöriger Weise verrichten, so daß mit dem Nutzen auch eine gewisse Schönheit verbunden ist, so ist die Arznei der Weisheit durch Annahme der Menschennatur unseren Wunden angepaßt und heilt mit entgegengesetzten und mit gleichartigen Mitteln. So wendet man ja auch bei körperlichen Wunden entgegengesetzte Mittel an, z. B. etwas Kaltes gegen etwas Heißes, etwas Feuchtes gegen etwas Trockenes u. dgl.; man wendet aber auch wieder gleichartige Mittel an, z. B. ein rundes Leinwandstück auf eine runde Wunde oder ein längliches auf eine längliche Wunde; man legt auch nicht für alle Glieder ein und denselben Verband an, sondern einen Verband, der zu dem betreffenden Glied paßt. Geradeso hat sich die Weisheit Gottes, die den Menschen heilte, bei dieser Arbeit der Heilung betätigt; nur daß sie selbst Arzt und Heilmittel zugleich ist. Weil also der Mensch durch seinen Stolz zu Fall kam, so bedient sie sich zu seiner Heilung der Demut; durch die Klugheit der Schlange wurden wir betrogen, durch die Torheit Gottes werden wir wieder frei. Wie aber jene Klugheit der Schlange zwar Weisheit genannt wurde und doch für die Verächter Gottes Torheit war, so ist diese sogenannte Torheit Gottes Weisheit für die Besieger des Teufels. Wir Menschen haben die Unsterblichkeit so schlecht benutzt, daß wir sterben mußten: Christus benützte die Unsterblichkeit so gut, daß wir leben. Die verderbte Seele des Weibes (Eva) befiel die Krankheit: aus dem unverderbten Körper des Weibes (Maria) ging das Heil hervor. — Geradeso ist es ein Gegensatz, wenn unsere Fehler durch die entgegengesetzten Tugenden geheilt werden. Solche gleichartige Heilmittel, die als Verbände an unsere verwundeten Glieder angelegt wurden, sind folgende: die vom Weibe verführten Menschen erlöste ein vom Weib Geborener (Christus), ein Mensch die Menschen, ein Sterblicher die Sterblichen, durch seinen Tod befreite er die Toten. Wer sich nicht (wie Augustinus) zu einer raschen Beendigung eines angefangenen Werkes gedrängt sieht, der wird bei sorgfältigem Nachdenken noch gar mancherlei Belehrung erfahren, sowohl wenn er über entgegengesetzte S. 24als auch über gleichartige Mittel der christlichen Arznei nachdenkt.

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