30.
S. 271 „Das Weib ließ nun ihren Krug stehen.“ Als sie gehört: „Ich bin es, der ich mit dir rede“, und Christus den Herrn in ihr Herz aufgenommen hatte, was sollte sie tun, als sofort den Krug stehen lassen und eilig die frohe Botschaft verkünden? Sie gab ihre Begierde auf und eilte fort, die Wahrheit bekannt zu machen. Mögen die lernen, die das Evangelium verkünden wollen, sie sollen den Krug am Brunnen wegwerfen. Erinnert euch, was ich früher von dem Kruge gesagt habe, es war ein Gefäß zum Wasserschöpfen, mit dem griechischen Namen heißt es hydria, weil im Griechischen ὕδωρ [hydōr] Wasser heißt, wie wenn man Wassergefäß sagen würde. Sie warf also den Krug weg, der jetzt keinen Zweck mehr hatte, sondern eine Last war; begierig nämlich verlangte sie mit jenem Wasser gesättigt zu werden. Um Christus zu verkünden, warf sie die Last weg und „lief in die Stadt und sagte zu den Leuten dort: Kommet und seht den Mann, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe“. Schrittweise, damit sie ihm nicht etwa zürnten, unwillig würden und ihn verfolgten. „Kommet und sehet den Mann, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe; ist er etwa der Christus? Sie gingen aus der Stadt und kamen zu ihm.“