• Accueil
  • Œuvres
  • Introduction Instructions Collaboration Sponsors / Collaborateurs Copyrights Contact Mentions légales
Bibliothek der Kirchenväter
Recherche
DE EN FR
Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Vorträge über das Johannes-Evangelium (BKV)
31. Vortrag

11.

Von der aus den Heiden kommenden Kirche nämlich war die Frau, welche am Blutfluß litt, ein Symbol; sie berührte und wurde nicht gesehen, sie wurde nicht erkannt und wurde geheilt. Es war sicherlich ein Vorbild, daß der Herr fragte: „Wer hat mich berührt?“ Gleichsam als würde er sie nicht kennen, heilte er die Unbekannte1; so tat er auch den Heiden. Wir lernten ihn nicht im Fleische kennen und wurden gewürdigt, sein Fleisch zu essen und in seinem Fleische Glieder zu sein. Warum? Weil er zu uns sandte. Wen? Seine Herolde, seine Jünger, seine Diener, seine Erlösten, die er erschaffen, aber die er auch als seine Brüder losgekauft hat, all das ist noch zu wenig ― seine Glieder, sich selbst; er sandte nämlich zu uns seine Glieder und machte uns zu seinen Gliedern. Dennoch nach seiner Körpergestalt, welche die Juden sahen und verachteten, war Christus nicht bei uns, weil auch dies von ihm gesagt worden war, wie auch der Apostel schreibt; „Denn ich sage, Christus sei Diener der Beschneidung gewesen um der Wahrhaftigkeit Gottes willen, zur Bestätigung der Weissagungen der Väter“2. Zu jenen mußte er kommen, von deren Vätern und deren Vätern er verheißen wurde. Darum sprach auch er so: „Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel“3. Aber was sagt der Apostel im Folgenden? „Die Heiden aber sollen für die Barmherzigkeit Gott preisen“4. Was sagt auch der Herr selbst? „Ich habe noch andere Schafe, die nicht aus diesem Schafstalle sind“5. S. 503 Der gesagt hatte: „Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt“, wie hat der andere Schafe, zu denen er nicht gesandt ist, als weil er andeutete, seine körperliche Gegenwart sei er nur den Juden zu zeigen gesandt, die ihn sahen und töteten? Und doch haben von da an viele sowohl früher wie später geglaubt. Die erste Ernte wurde mit dem Kreuze geworfelt, damit ein Same wäre, aus dem eine andere Ernte erwüchse. Jetzt aber, da, durch den Ruf des Evangeliums und seinen guten Geruch erweckt, seine Gläubigen über alle Völker hin glauben, wird er die Erwartung der Völker sein6, bis er kommt, er, der schon gekommen ist; bis er von allen gesehen wird, er, der damals von einigen nicht gesehen wurde, von einigen gesehen wurde; bis er kommt, um zu richten, er, der kam, um gerichtet zu werden; bis er kommt, um zu unterscheiden, er, der kam, ohne unterschieden zu werden. Denn Christus wurde von den Übeltätern nicht unterschieden, sondern mit den Übeltätern gerichtet; es heißt ja von ihm: „Er war unter die Übeltäter gerechnet“7. Der Räuber kam durch, Christus wurde verurteilt8. Der Verbrecher fand Gnade, verurteilt wurde der, welcher die Verbrechen aller, wenn sie dieselben bekennen, nachließ. Dennoch war auch das Kreuz, wenn du acht gibst, ein Richterstuhl, indem nämlich der Richter in der Mitte sich befand, wurde der eine Räuber, der glaubte, freigesprochen9, der andere, der spottete, verdammt. Schon deutete er an, was er mit den Lebendigen und den Toten tun wird, indem er die einen zur Rechten, die andern zur Linken stellen wird. Der eine Räuber hat Ähnlichkeit mit denen zur Linken, der andere mit denen zur Rechten. Er wurde gerichtet und drohte mit dem Gerichte.


  1. Luk. 8, 43―48. ↩

  2. Röm. 15, 8. ↩

  3. Matth. 15, 24. ↩

  4. Röm. 15, 9. ↩

  5. Joh. 10, 16. ↩

  6. Gen. 49, 10. ↩

  7. Is. 53, 12. ↩

  8. Mark. 15, 15; Joh. 18, 40. ↩

  9. Luk. 23, 43. ↩

pattern
  Imprimer   Rapporter une erreur
  • Afficher le texte
  • Référence bibliographique
  • Scans de cette version
Download
  • docxDOCX (859.52 kB)
  • epubEPUB (841.42 kB)
  • pdfPDF (3.20 MB)
  • rtfRTF (2.83 MB)
Traductions de cette œuvre
Vorträge über das Johannes-Evangelium (BKV)

Table des matières

Faculté de théologie, Patristique et histoire de l'Église ancienne
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Mentions légales
Politique de confidentialité