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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Vorträge über das Johannes-Evangelium (BKV)
35. Vortrag

9.

Wenn also unser Herr Jesus Christus kommen und, wie auch der Apostel Paulus sagt, erleuchten wird das in Finsternis Verborgene und offenbaren die Gedanken des Herzens, damit einem jeden sein Lob werde von Gott1, alsdann bei der Ankunft dieses Tages werden keine Leuchten mehr nötig sein; da wird uns kein Prophet mehr gelesen, keine Schrift eines Apostels mehr geöffnet werden, wir werden kein Zeugnis des Johannes mehr in Anspruch nehmen, nicht einmal mehr das Evangelium werden wir bedürfen. Also alle Schriften werden abgetan werden, die uns in der Nacht dieser Welt als Leuchten angezündet wurden, damit wir nicht in der Finsternis blieben. Wenn alle diese Schriften abgetan sind, damit sie uns nicht leuchten, als hätten wir sie S. 543 notwendig, und auch die Männer Gottes, die sie uns vermittelt und die mit uns jenes wahre und klare Licht schauen, also nachdem diese Hilfsmittel abgetan sind, was werden wir sehen? Womit wird unser Geist genährt werden? Woran wird der Blick sich erfreuen? Worin wird jene Freude bestehen, welche kein Auge gesehen, kein Ohr gehört und die in keines Menschen Herz gekommen ist2? Was werden wir sehen? Ich bitte euch, liebet mit mir, laufet mit mir im Glauben; verlangen wir nach dem Vaterlande droben, seufzen wir nach dem Vaterlande droben, betrachten wir uns hier als Fremdlinge. Was werden wir dereinst sehen? Es rede jetzt das Evangelium: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort“3. Woher du mit Tau besprengt wurdest, dort wirst du zur Quelle kommen; woher ein Strahl auf schiefem und gewundenem Wege dir ins finstere Herz gesenkt wurde, dort wirst du das unverhüllte Licht selbst sehen, zu dessen Anblick und Genuß du gereinigt wirst. „Geliebteste“ ― Worte, die ich auch gestern erwähnte ― „wir sind Kinder Gottes und noch ist es nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen, daß, wenn es offenbar werden wird, wir ihm ähnlich sein werden, weil wir ihn sehen werden, wie er ist“4. Ich merke, wie eure Gefühle mit mir zum Himmel sich erheben, aber der vergängliche Leib beschwert die Seele, und die irdische Wohnung drückt den Geist, den vielsinnigen, nieder5. Ich werde dieses Buch weglegen und ihr werdet auseinandergehen, jeder zu dem Seinigen. Es war uns wohl bei diesem gemeinsamen Lichte, wir haben uns köstlich gefreut, wir haben innigst frohlockt; aber wenn wir auch voneinander scheiden, von ihm wollen wir nicht scheiden.


  1. 1 Kor. 4, 5. ↩

  2. 1 Kor. 2, 9. ↩

  3. Joh. 1, 1. ↩

  4. 1 Joh. 3, 2. ↩

  5. Weish. 9, 15. ↩

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Vorträge über das Johannes-Evangelium (BKV)

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