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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Vorträge über das Johannes-Evangelium (BKV)
41. Vortrag

8.

Da also jeder, der Sünde tut, ein Knecht der Sünde ist, so vernehmet, welche Hoffnung, die Freiheit zu erlangen, uns bleibt. „Der Knecht aber“, sagt er, „bleibt nicht auf ewig im Hause“. Das Haus ist die Kirche, der Knecht ist der Sünder. Es treten viele Sünder S. 611 in die Kirche ein. Er sagte also nicht: „Der Knecht ist nicht im Hause, sondern: „er bleibt nicht auf ewig im Hause“. Wenn also kein Knecht darin sein wird, wer wird dann darin sein? Denn „wenn der gerechte König auf dem Throne sitzt“, wie die Schrift sagt, „wer wird sich rühmen, ein reines Herz zu haben, oder wer wird sich rühmen, frei zu sein von der Sünde?“1. Sehr erschreckt hat er uns, o meine Brüder, durch das Wort: „Der Knecht bleibt nicht auf ewig im Hause“. Er fügt aber hinzu und sagt: „Der Sohn aber bleibt auf ewig“. Also wird Christus allein in seinem Hause sein? Wird kein Volk mit ihm verbunden sein? Für wen wird er Haupt sein, wenn kein Leib sein wird? Oder ist vielleicht Christus dies alles miteinander, nämlich Haupt und Leib? Denn nicht ohne Grund hat er einerseits geschreckt, anderseits Hoffnung erweckt: er hat geschreckt, damit wir die Sünde nicht liebten; er hat Hoffnung erweckt, damit wir wegen der Lösung von der Sünde nicht zweifelten. „Jeder“, sagt er, „der Sünde tut, ist ein Knecht der Sünde. Der Knecht aber bleibt nicht auf ewig im Hause.“ Welche Hoffnung haben wir also, die wir nicht ohne Sünde sind? Höre deine Hoffnung: „Der Sohn bleibt auf ewig. Wenn euch also der Sohn befreit, dann werdet ihr wahrhaft frei sein“. Dies ist unsere Hoffnung, Brüder, daß wir von dem Freien befreit werden, und daß er uns, indem er uns befreit, zu Knechten macht; denn wir waren Knechte der Begierlichkeit, befreit werden wir Knechte der Liebe. Dies sagt auch der Apostel: „Ihr aber, Brüder, seid zur Freiheit berufen worden; nur machet nicht die Freiheit zum Anlaß für das Fleisch, sondern dienet einander in Liebe“2. Es sage also der Christ nicht: Ich bin frei, ich bin zur Freiheit berufen; ich war ein Knecht, aber ich bin losgekauft und eben durch den Loskauf frei geworden, mag ich tun, was ich will; niemand soll meinem Willen entgegentreten, wenn ich frei bin. Aber wenn du durch diesen Willen eine Sünde tust, bist du ein Knecht der Sünde. Mißbrauche also die Freiheit nicht, daß du freiwillig S. 612 sündigest, sondern gebrauche sie so, daß du nicht sündigest. Denn dein Wille wird frei sein, wenn er fromm ist. Du wirst frei sein, wenn du ein Knecht bist ― frei von der Sünde, ein Knecht der Gerechtigkeit, wie der Apostel sagt: „Als ihr Knechte der Sünde waret, waret ihr frei von der Gerechtigkeit; jetzt aber, da ihr frei seid von der Sünde, Knechte aber Gottes geworden, habt ihr als eure Frucht die Heiligung, als das Ende aber das ewige Leben“3. Danach laßt uns trachten, danach streben.


  1. Spr. 20, 8. ↩

  2. Gal. 5, 13. ↩

  3. Röm. 6, 20. 22. ↩

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