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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Vorträge über das Johannes-Evangelium (BKV)
47. Vortrag

14.

„Diesen Auftrag“, sagt er, „habe ich vom Vater empfangen.“ Das Wort hat nicht durch ein Wort den Auftrag empfangen, sondern in dem eingeborenen Worte des Vaters ist jeder Auftrag. Wenn es aber heißt, der Sohn empfange vom Vater, was er wesenhaft hat, gleichwie es heißt: „Wie der Vater das Leben in sich selbst hat, so hat er auch dem Sohne gegeben, das Leben in sich selbst zu haben“1, obwohl der Sohn selbst das Leben ist, so wird hiemit nicht die Macht vermindert, sondern seine Zeugung dargetan. Denn der Vater hat nicht gleichsam einem Sohne, der unvollkommen geboren ist, etwas hinzugegeben, sondern demjenigen, den er als vollkommen zeugte, alles durch die Zeugung gegeben. So S. 700 hat er ihm, den er nicht als ungleich zeugte, sein gleiches Wesen gegeben. Aber bei dieser Rede des Herrn „entstand“, weil das Licht in der Finsternis leuchtete und die Finsternis es nicht erfaßte2, „wiederum ein Streit unter den Juden wegen dieser Reden. Es sagten aber viele von ihnen: Er hat einen Teufel und ist von Sinnen; warum hört ihr ihn?“ Das war schon die dichteste Finsternis! „Andere sagten: Das sind nicht die Worte eines Besessenen; kann etwa der Teufel die Augen der Blinden öffnen?“ Die Augen dieser begannen bereits sich zu öffnen.


  1. Joh. 5, 26. ↩

  2. Joh. 1, 5. ↩

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