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The City of God
Chapter 1.--Whether, Since It is Evident that Deity is Not to Be Found in the Civil Theology, We are to Believe that It is to Be Found in the Select Gods.
If there is any one whom the sixth book, which I have last finished, has not persuaded that this divinity, or, so to speak, deity--for this word also our authors do not hesitate to use, in order to translate more accurately that which the Greeks call theotes;--if there is any one, I say, whom the sixth book has not persuaded that this divinity or deity is not to be found in that theology which they call civil, and which Marcus Varro has explained in sixteen books,--that is, that the happiness of eternal life is not attainable through the worship of gods such as states have established to be worshipped, and that in such a form,--perhaps, when he has read this book, he will not have anything further to desire in order to the clearing up of this question. For it is possible that some one may think that at least the select and chief gods, whom Varro comprised in his last book, and of whom we have not spoken sufficiently, are to be worshipped on account of the blessed life, which is none other than eternal. In respect to which matter I do not say what Tertullian said, perhaps more wittily than truly, "If gods are selected like onions, certainly the rest are rejected as bad." 1 I do not say this, for I see that even from among the select, some are selected for some greater and more excellent office: as in warfare, when recruits have been elected, there are some again elected from among those for the performance of some greater military service; and in the church, when persons are elected to be overseers, certainly the rest are not rejected, since all good Christians are deservedly called elect; in the erection of a building corner-stones are elected, though the other stones, which are destined for other parts of the structure, are not rejected; grapes are elected for eating, whilst the others, which we leave for drinking, are not rejected. There is no need of adducing many illustrations, since the thing is evident. Wherefore the selection of certain gods from among many affords no proper reason why either he who wrote on this subject, or the worshippers of the gods, or the gods themselves, should be spurned. We ought rather to seek to know what gods these are, and for what purpose they may appear to have been selected.
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Tert. Apol. 13, Nec electio sine reprobatione; and Ad Nationes, ii. 9, Si dei bulbi seliguntur, qui non seliguntur, reprobi pronuntiantur. ↩
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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
1. In der Staatstheologie findet sich erwiesenermaßen das Gottwesen nicht; ist nun unter diesen Umständen anzunehmen, daß man es unter den auserlesenen Göttern antreffen könne?
Wer durch das eben erledigte sechste Buch noch nicht überzeugt worden ist, daß sich eine solche Gottheit [divinitas]oder, um mich so auszudrücken, ein solches Gottwesen [deitas]— man gebraucht bei uns bereits unbedenklich diesen Ausdruck, um das griechische θεότης möglichst genau wiederzugeben —, daß sich also eine solche Gottheit oder ein solches Gottwesen in der sogenannten staatlichen Theologie, die von Marcus Varro in sechzehn Büchern dargelegt worden ist, nicht finde, das heißt, daß man durch den Kult solcher Götter, wie sie die Staaten eingeführt haben, und durch die von ihnen angeordnete Art des Kultes nicht zu der Glückseligkeit des ewigen Lebens gelangen könne, dem wird vielleicht das nun folgende Buch auch die letzten Zweifel zerstreuen. Man könnte nämlich etwa zu der Meinung neigen, daß man doch wenigstens die auserlesenen und obersten Götter, von denen Varro im letzten Buche handelt, von denen jedoch hier noch wenig die Rede war, zu verehren habe um des seligen Lebens willen, wie es nur das ewige ist. In dieser Hinsicht möchte ich nicht mit Tertullian1 vielleicht mehr witzig als sachgemäß sagen: „Wenn die Götter ausgelesen werden wie Zwiebel, so werden ja die übrigen für unbrauchbar erklärt“. Ich möchte das nicht sagen; denn auch unter Ausgelesenen wird erfahrungsgemäß wieder eine engere Auslese getroffen für einen größeren und erhabeneren Zweck, wie im Heerdienst, wenn die Rekruten ausgelesen sind, aus diesen wiederum eine Auswahl getroffen wird für ein schwierigeres Waffenwerk; und wenn in der Band 1, S. 334Kirche die ausgelesen werden, die Vorsteher werden sollen, so werden natürlich die übrigen nicht verworfen, da ja alle guten Gläubigen mit Recht Auserwählte heißen. Bei einem Bau liest man die Ecksteine aus, ohne die übrigen zu verwerfen2, die eben für andere Teile des Baues bestimmt werden. Man liest Trauben aus zum Essen und verwirft deshalb den Rest nicht, verwendet ihn vielmehr als Getränk. Es erübrigt sich, weitere Beispiele anzuführen, da die Sache jedermann bekannt ist. Wenn also gewisse Götter aus der Menge auserwählt worden sind, so trifft deshalb weder den Verfasser noch die Götterverehrer noch die Götter selbst ein Vorwurf; man hat vielmehr darauf zu achten, wer sie denn sind und wozu sie auserlesen erscheinen.