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The City of God
Chapter 2.--Of the Knowledge of God, to Which No Man Can Attain Save Through the Mediator Between God and Men, the Man Christ Jesus.
It is a great and very rare thing for a man, after he has contemplated the whole creation, corporeal and incorporeal, and has discerned its mutability, to pass beyond it, and, by the continued soaring of his mind, to attain to the unchangeable substance of God, and, in that height of contemplation, to learn from God Himself that none but He has made all that is not of the divine essence. For God speaks with a man not by means of some audible creature dinning in his ears, so that atmospheric vibrations connect Him that makes with him that hears the sound, nor even by means of a spiritual being with the semblance of a body, such as we see in dreams or similar states; for even in this case He speaks as if to the ears of the body, because it is by means of the semblance of a body He speaks, and with the appearance of a real interval of space,--for visions are exact representations of bodily objects. Not by these, then, does God speak, but by the truth itself, if any one is prepared to hear with the mind rather than with the body. For He speaks to that part of man which is better than all else that is in him, and than which God Himself alone is better. For since man is most properly understood (or, if that cannot be, then, at least, believed) to be made in God's image, no doubt it is that part of him by which he rises above those lower parts he has in common with the beasts, which brings him nearer to the Supreme. But since the mind itself, though naturally capable of reason and intelligence is disabled by besotting and inveterate vices not merely from delighting and abiding in, but even from tolerating His unchangeable light, until it has been gradually healed, and renewed, and made capable of such felicity, it had, in the first place, to be impregnated with faith, and so purified. And that in this faith it might advance the more confidently towards the truth, the truth itself, God, God's Son, assuming humanity without destroying His divinity, 1 established and founded this faith, that there might be a way for man to man's God through a God-man. For this is the Mediator between God and men, the man Christ Jesus. For it is as man that He is the Mediator and the Way. Since, if the way lieth between him who goes, and the place whither he goes, there is hope of his reaching it; but if there be no way, or if he know not where it is, what boots it to know whither he should go? Now the only way that is infallibly secured against all mistakes, is when the very same person is at once God and man, God our end, man our way. 2
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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
2. Von der Gotteserkenntnis und deren alleiniger Vermittlung durch den Mittler zwischen Gott und Mensch, den Menschen Christus Jesus.
Band 16, S. 586Etwas Großes und höchst Seltenes ist es, sich im Fluge des Geistes über die gesamte körperliche und unkörperliche Schöpfung, die sich der Betrachtung und Erfahrung als wandelbar darstellt, zu erheben und bis zum unwandelbaren Wesen Gottes vorzudringen und dort aus ihm selbst inne zu werden, daß die ganze Natur, die nicht ist, was er ist, niemand als er gemacht hat. Denn dabei spricht Gott mit dem Menschen nicht durch ein körperliches und geschaffenes Mittel, den leiblichen Ohren vernehmlich durch Bewegung von Lufträumen zwischen dem Redenden und dem Hörenden, noch auch durch ein den Körpern ähnliches geistiges Gebilde, wie bei Träumen oder auf andere ähnliche Weise (denn auch bei dieser Art von Mitteilung spricht er sozusagen zu den leiblichen Ohren, weil er durch das Mittel eines Scheinkörpers spricht und gewissermaßen in körperlichen Raumabständen; denn solche Gesichte sind den körperhaften Gebilden sehr ähnlich), sondern er spricht da ausschließlich durch die Wahrheit, wofern einer fähig ist, mit dem Geiste zu hören, nicht mit dem Leibe. Denn diese Sprache wendet sich an den vorzüglicheren Bestandteil des Menschen, an jenen, worin Gott allein ihn übertrifft. Wenn nämlich der Mensch nach Gottes Ebenbild erschaffen ist, wie uns die Vernunft oder jedenfalls der Glaube ganz richtig sagt, so nähert er sich offenbar durch jenen Bestandteil der über ihm stehenden Gottheit an, mit dem er seine niederen, auch den Tieren gemeinsamen Bestandteile überragt. Weil jedoch der Geist seinerseits, dem von Natur aus Vernunft und Erkenntnis innewohnt, durch verfinsternde und alteingewurzelte Gebrechen geschwächt ist, so mußte er zuerst durch den Glauben belehrt und gereinigt werden; nur so vermag er dem unwandelbaren Licht genießend anzuhängen, ja auch nur es zu ertragen, um allmählich durch Erneuerung und Heilung solch großer Glückseligkeit fähig zu werden. Damit aber der Geist auf diesem Weg des Glaubens voll Zuversicht zur Band 16, S. 587Wahrheit hin sich bewege, so hat die Wahrheit selbst, Gott, der Sohn Gottes, indem er die Menschheit anzog, ohne die Gottheit auszuziehen, eben diesen Glauben festgesetzt und begründet, damit der Mensch zum Gott des Menschen einen Weg habe durch den Gottmenschen. Denn dieser ist „der Mittler zwischen Gott und den Menschen, der Mensch Christus Jesus“1. Gerade dadurch Mittler, daß er Mensch ist; dadurch auch der Weg. Wenn nämlich zwischen dem Strebenden und seinem Ziele ein Weg inmitten liegt, so besteht Hoffnung, das Ziel zu erreichen; fehlt aber ein solcher oder weiß man nicht, welcher einzuschlagen ist, was hilft es dann, das Ziel zu kennen?2Der einzige gegen alle Verirrungen völlig sichernde Weg ist darin gegeben, daß ein und derselbe zugleich Gott und Mensch ist: als Gott das Ziel, als Mensch der Weg.