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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430)

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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)

17. Welchen Erfolg erzielten die Römer mit ihren Kriegen und welche Vorteile verschafften sie den Besiegten?

Denn was das irdische Leben der Sterblichen anlangt, das sich in wenigen Tagen abspielt und endet, so Band 1, S. 273ist es gleichgültig, unter wessen Herrschaft der dem Tode verfallene Mensch lebt, wenn nur die Machthaber nicht zu Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit nötigen. Oder haben die Römer den Völkern, denen sie ihre Herrschaft und ihre Gesetze auferlegten, einen Nachteil gebracht, abgesehen davon, daß die Unterwerfungen unter namenlosem Kriegselend erfolgten? Wären diese in gegenseitigem Einverständnis vor sich gegangen, so wäre das Ergebnis das gleiche gewesen unter glücklicheren Umständen; aber der Ruhm des Triumphes hätte gefehlt. Die Römer lebten ja selbst auch unter ihren Gesetzen, die sie den übrigen auferlegten. Wäre das ohne Mars und Bellona geschehen, so daß auch Victoria nichts dabei zu tun gehabt hätte, weil es ohne Kämpfe keine Siege gibt, so wäre die Lage der Römer und der übrigen Völker die gleiche gewesen, zumal wenn man das, was nachmals in dankenswertester und menschenfreundlichster Weise geschehen ist, alsbald durchgeführt hätte, daß nämlich alle, die zum römischen Reich gehörten, Anteil am Bürgerrecht erhielten und römische Bürger waren, und wenn dadurch auf alle eine Wohltat ausgedehnt worden wäre, deren vordem nur wenige genossen; nur daß eben das niedrige Volk, das keinen eigenen Grund und Boden besaß, aus Staatsmitteln hätte unterhalten werden müssen; allein dessen Lebensunterhalt wäre durch Vermittlung tüchtiger Staatsbeamter auf angenehmere Art von freiwilligen Spendern dargeboten als von Besiegten erpreßt worden.

Denn ich vermag durchaus nicht einzusehen, was es für die Unbescholtenheit und die gute Gesittung, diese wahre Würde des Menschen, austrage, wenn die einen den Sieg errungen haben, die anderen besiegt worden sind; der Unterschied liegt nur eben in dem ganz eitlen Ruhmesdünkel, mit welchem die ihren Lohn empfangen haben, die von unsäglicher Ruhmgier entbrannten und die Brandfackel der Kriege entzündeten. Oder müssen ihre Ländereien nicht auch steuern? Können sie etwas lernen, was anderen zu lernen verwehrt ist? Gibt es nicht in anderen Ländern Senatoren genug, die Rom nicht einmal vom Sehen kennen? Nimm alle Überhebung hinweg, was sind dann die Menschen als eben Menschen? Band 1, S. 274Selbst wenn es bei der Schlechtigkeit der Welt möglich wäre, daß nur immer die Besten zu Ehren gelangten, selbst dann wäre Ehre bei den Menschen nicht hoch anzuschlagen, weil sie ein Dunst ist ohne jede Bedeutung. Indes auch hierin wollen wir uns die gütige Absicht des Herrn unseres Gottes zu Nutzen machen; betrachten wir doch, was die Römer alles verachtet, was sie ertragen, welche Leidenschaften sie um des irdischen Ruhmes willen überwunden haben und wie sie dann als Belohnung für solche Tugenden eben den Ruhm erlangt haben, und möge uns auch ihr Beispiel zur Unterdrückung des Hochmutes behilflich sein; da nämlich der Staat, in welchem uns die Herrschaft verheißen ist, über den ihrigen so erhaben ist wie der Himmel über die Erde, wie das ewige Leben über irdische Freude, wie unzerstörbarer Ruhm über eitles Lob, wie die Gemeinschaft der Engel über die Gemeinschaft der Sterblichen, wie das Licht des Schöpfers von Sonne und Mond über das Licht von Sonne und Mond, so sollen die Bürger dieses herrlichen Vaterlandes nicht meinen, Großes geleistet zu haben, wenn sie zu dessen Besitzergreifung etwas an guten Werken getan oder einige Übel erduldet haben, während jene für das irdische Vaterland, das sie bereits in Besitz hatten, so große Taten vollbrachten, so schwere Leiden auf sich nahmen; ist es doch eine Art Fingerzeig, wenn der Sündennachlaß, der die Bürger sammelt zum ewigen Vaterland, seine schattenhafte Analogie findet in der ehemaligen Freistatt des Romulus, wohin allgemeiner Straferlaß die Menge einlud, die jenen Staat gründen sollte1.


  1. Vgl. oben I 34; II 29 S. 127; IV 5. ↩

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The City of God

Chapter 17.--To What Profit the Romans Carried on Wars, and How Much They Contributed to the Well-Being of Those Whom They Conquered.

For, as far as this life of mortals is concerned, which is spent and ended in a few days, what does it matter under whose government a dying man lives, if they who govern do not force him to impiety and iniquity? Did the Romans at all harm those nations, on whom, when subjugated, they imposed their laws, except in as far as that was accomplished with great slaughter in war? Now, had it been done with consent of the nations, it would have been done with greater success, but there would have been no glory of conquest, for neither did the Romans themselves live exempt from those laws which they imposed on others. Had this been done without Mars and Bellona, so that there should have been no place for victory, no one conquering where no one had fought, would not the condition of the Romans and of the other nations have been one and the same, especially if that had been done at once which afterwards was done most humanely and most acceptably, namely, the admission of all to the rights of Roman citizens who belonged to the Roman empire, and if that had been made the privilege of all which was formerly the privilege of a few, with this one condition, that the humbler class who had no lands of their own should live at the public expense--an alimentary impost, which would have been paid with a much better grace by them into the hands of good administrators of the republic, of which they were members, by their own hearty consent, than it would have been paid with had it to be extorted from them as conquered men? For I do not see what it makes for the safety, good morals, and certainly not for the dignity, of men, that some have conquered and others have been conquered, except that it yields them that most insane pomp of human glory, in which "they have received their reward," who burned with excessive desire of it, and carried on most eager wars. For do not their lands pay tribute? Have they any privilege of learning what the others are not privileged to learn? Are there not many senators in the other countries who do not even know Rome by sight? Take away outward show, 1 and what are all men after all but men? But even though the perversity of the age should permit that all the better men should be more highly honored than others, neither thus should human honor be held at a great price, for it is smoke which has no weight. But let us avail ourselves even in these things of the kindness of God. Let us consider how great things they despised, how great things they endured, what lusts they subdued for the sake of human glory, who merited that glory, as it were, in reward for such virtues; and let this be useful to us even in suppressing pride, so that, as that city in which it has been promised us to reign as far surpasses this one as heaven is distant from the earth, as eternal life surpasses temporal joy, solid glory empty praise, or the society of angels the society of mortals, or the glory of Him who made the sun and moon the light of the sun and moon, the citizens of so great a country may not seem to themselves to have done anything very great, if, in order to obtain it, they have done some good works or endured some evils, when those men for this terrestrial country already obtained, did such great things, suffered such great things. And especially are all these things to be considered, because the remission of sins which collects citizens to the celestial country has something in it to which a shadowy resemblance is found in that asylum of Romulus, whither escape from the punishment of all manner of crimes congregated that multitude with which the state was to be founded.


  1. Jactantia. ↩

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