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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
18. [17.]Was der rechte Glaube lehrt über den unwandelbaren Ratschluß und Willen Gottes gegenüber den Schlußfolgerungen derer, die Gottes Werke von Ewigkeit her sich wiederholen und immerfort in gleichen Kreisläufen der Weltzeiten wiederkehren lassen.
Auch das steht mir fest, daß es vor der Erschaffung des ersten Menschen niemals einen Menschen gegeben hat; weder denselben, der in angeblichen Kreisläufen angeblich so und so oft wiedergekehrt wäre, noch einen anderen der Natur nach ähnlichen, In diesem Glauben erschüttern mich auch nicht philosophische Einwendungen, als deren scharfsinnigste die gilt, daß man das Unbegrenzte nicht irgend mit Wissen umfassen könne. Gott habe demnach von den Dingen, die er erschafft, lauter begrenzten Dingen, lauter begrenzte Urbilder in sich; seine Güte aber sei niemals ohne Betätigung zu denken, damit sein Wirken nicht zeitlich erscheine, indem vor diesem Wirken ein ewiges Feiern gelegen habe, als wäre er zum Werke übergegangen, weil ihn das vorangehende anfangslose Feiern gleichsam verdrossen habe; deshalb müsse sich immer das gleiche wiederholen und das gleiche auch in Zukunft immer wieder sich abspielen, wobei die Welt, die dann von jeher und ohne Anfang existiert, obwohl sie erschaffen ist, bestehen bleibt und die Wandlungen mitmacht oder ihrerseits ebenfalls immer wieder in diesen Kreisläufen aufs neue entsteht und vergeht. Denn wenn man ein erstes einmal behaupte, in welchem Gottes Werke einen Anfang genommen hätten, so müsse man annehmen, er habe sein früheres anfangsloses Feiern als unnütz Band 16, S. 674und träge und deshalb ihm mißfällig sozusagen verworfen und deshalb eine Änderung darin eintreten lassen. Wenn man ihn dagegen zwar von jeher Zeitliches wirkend sich denke, aber immer wieder neues und so einmal auch zur Erschaffung des Menschen gelangend, den er also vorher nie erschaffen hätte, so würde er seine Schöpfung nicht auf Grund von Wissen und Erkenntnis, womit sich nun einmal nach ihnen Unbegrenztes nicht umspannen läßt, ins Dasein gerufen haben, sondern sozusagen nach Augenblickseinfällen, dem Spiel des Zufalls sich überlassend. Ganz anders, wenn man jenen Kreislauf annehme1, wonach das Zeitliche in der gleichen Form immer wiederkehrt, während die Welt bestehen bleibt oder ebenfalls durch immer wiederkehrendes Entstehen und Vergehen den Kreislauf mitmacht: da werde von Gott ferngehalten sowohl träge Ruhe, noch dazu eine so lang dauernde, anfangslose, als auch unvorhergesehene Zufälligkeit in seinem Wirken; denn wenn sich nicht immer dasselbe wiederhole, so käme man auf eine unbegrenzte Verschiedenheit der Abwandlungen und eine solche vermöge Gott nicht irgend zu umspannen mit seinem Wissen oder Vorherwissen2.
Könnte die Vernunft dagegen nicht aufkommen, der Glaube müßte diese Beweisführungen verlachen, mit denen Gottlose unsere schlichte Gottseligkeit vom rechten Wege abzuziehen und in ihren Kreislauf hineinzuziehen suchen. Doch auch einleuchtende Vernunftgründe zerbrechen diese sich drehenden Kreise, die der Wahn erdichtet; vertrauen wir auf die Hilfe unseres Herrn und Gottes. Der Hauptirrtum, der sie in einem falschen Zirkel statt auf der wahren und geraden Bahn sich bewegen läßt, ist darin gelegen, daß sie den göttlichen Geist, den durchaus unwandelbaren, der jegliche Unbegrenztheit umfaßt und unendliche Zahlenreihen zählt ohne Wanderung des Gedankens vom einen zum andern, an ihrem menschlichen, wandelbaren und beschränkten Geiste messen. Und so geht es ihnen, wie der Band 16, S. 675Apostel sagt3: „Indem sie sich selbst mit sich selbst vergleichen, gelangen sie nicht zum Verständnis“. Sie freilich fassen einen neuen Entschluß, so oft ihnen etwas Neues auszuführen in den Sinn kommt, und führen es als wandelbare Geister aus auf Grund dieses neuen Entschlusses; und so setzen sie in Gedanken wirklich sich selbst an Stelle Gottes, den sie mit ihren Gedanken nicht zu erfassen vermögen, und vergleichen nicht Gott mit Gott, sondern sich mit sich selbst. Wir dagegen erachten die Vorstellung als unzulässig, daß Gott sich anders verhalte, wenn er feiert, als wenn er wirkt; er darf überhaupt nicht als bewegt in dem Sinne hingestellt werden, als trage sich in seiner Natur etwas zu, was vorher nicht da war. Wer bewegt wird, befindet sich in leidendem Zustand, und wandelbar ist alles, was etwas erleidet. Von seinem Feiern müssen wir also die Vorstellung von Schlaffheit, Untätigkeit, Trägheit ausschließen, ebenso wie von seinem Wirken die von Arbeit, Anstrengung, Bemühung. Er weiß zu handeln im Ruhen und zu ruhen im Handeln. Er braucht zu einem neuen Werk nicht einen neuen Entschluß, sondern geht mit einem ewigen daran; und zur Schöpfung ging er nicht über, weil ihn das vorangegangene Feiern gereut hätte. Angenommen vielmehr, er habe vorher gefeiert und nacher gewirkt (der Mensch vermag dies wohl nicht zu fassen), so war dieses vorher und nachher ohne Zweifel nur in den Dingen, die vorher nicht da gewesen und nachher da waren; in ihm aber hat kein nachfolgender anderer Wille einen vorhergegangenen andern geändert oder verdrängt, sondern mit ein und demselben ewigen und unwandelbaren Willen hat er bewirkt, daß die Geschöpfe vorher nicht existierten, solang sie nicht existierten, und nachher existierten, als sie zu existieren begannen. Er wollte damit vielleicht denen, die Augen für so etwas haben, auf geheimnisvolle Weise zu erkennen geben, wie ganz und gar nicht er dieser Dinge bedurfte, sondern sie aus freier Güte erschuf, indem er ja ohne sie seit einer anfangslosen Ewigkeit in nicht geringerer Glückseligkeit beharrte.
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La cité de dieu
CHAPITRE XVIII.
DE CE QUE LA FOI NOUS ORDONNE DE CROIRE TOUCHANT LA VOLONTÉ IMMUABLE DE DIEU, CONTRE LES PHILOSOPHES QUI VEULENT QUE DIEU RECOMMENCE ÉTERNELLEMENT SES OUVRAGES ET REPRODUISE LES MÉMES ÊTRES DANS UN CERCLE QUI REVIENT TOUJOURS.
Une autre chose dont je ne doute nullement, c’est qu’il n’y avait jamais eu d’homme avant la création du premier homme, et que ce n’est pas le même homme, ni un autre semblable, qui a été reproduit je ne sais combien bien de fois après je ne sais combien de révolutions. Les philosophes ont beau faire; je ne me laisse point ébranler par leurs objections, pas même par la plus subtile de toutes, qui consiste à dire que nulle science ne peut embrasser des objets infinis ; d’où l’on tire cette conclusion que Dieu ne peut avoir en lui-même que des raisons finies pour toutes les choses finies qu’il a faites. Voici la suite du raisonnement : il ne faut pas croire, disent-ils, que la bonté de Dieu ait jamais été oisive; car il s’ensuivrait qu’avant la création il a eu une éternité de repos, et qu’il a commencé d’agir dans le temps, comme s’il se fût repenti de sa première oisiveté, il est donc nécessaire que les mêmes choses reviennent toujours et passent pour revenir, soit que le monde reste identique dans son fond à travers la vicissitude de ses formes, ayant existé toujours, éternel et créé tout ensemble, soit qu’il périsse et renaisse incessamment; autrement, il faudrait penser que Dieu s’est repenti à un certain jour de son éternelle oisiveté et que ses conseils ont changé. Il faut donc choisir l’une des deux alternatives; car si l’on veut que Dieu ait toujours fait des choses temporelles, mais l’une après l’autre, de manière à ce qu’il en soit venu enfin à faire l’homme qu’il n’avait point fait auparavant, il s’ensuit que Dieu n’a pas agi avec science (car nulle science ne peut saisir cette suite indéfinie de créatures successives), mais qu’il a agi au hasard, à l’aventure, et pour ainsi dire au jour la journée. Il en est tout autrement, quand on conçoit la création comme un cercle qui revient toujours sur lui-même ; car alors, soit qu’on rapporte cette série circulaire de phénomènes à un monde permanent dans sa substance, soit qu’on suppose le monde périssant et renaissant tour à tour, on évite dans les deux cas d’attribuer à Dieu ou un lâche repos ou une téméraire imprévoyance. Sortez-vous de ce système, vous tombez nécessairement dans une succession indéfinie de créatures que nulle science, nulle prescience ne peuvent embrasser.
Je réponds qu’alors même que nous manquerions de raisons pour réfuter ces vaines subtilités dont les impies se servent pour nous détourner du droit chemin et nous engager dans leur labyrinthe, la foi seule devrait suffire pour nous les faire mépriser; mais nous avons plus d’un moyen de briser le cercle de ces révolutions chimériques. Ce qui trompe nos adversaires, c’est qu’ils mesurent à leur esprit muable et borné l’esprit de Dieu qui est immuable et sans bornes, et qui connaît toutes choses par une seule pensée. Il leur arrive ce que dit l’Apôtre : « Que, pour ne se comparer qu’à eux-mêmes, ils n’entendent pas1 » Comme ils agissent en vertu d’un nouveau dessein, chaque fois qu’ils font quelque chose de nouveau, parce que leur esprit est muable, ils veulent qu’il en soit ainsi à l’égard de Dieu; de sorte qu’ils se mettent en sa place et ne le comparent pas à lui, mais à eux. Pour nous, il ne nous est pas permis de croire que Dieu soit autrement affecté lorsqu’il n’agit pas que lorsqu’il agit, puisqu’on ne doit pas dire même qu’il soit jamais affecté, en ce sens qu’il se produirait quelque chose en lui qui n’y était pas auparavant. En effet, être affecté, c’est être passif, et tout ce qui pâtit est muable. On ne doit donc pas supposer dans le repos de Dieu, oisiveté, paresse, langueur, pas plus que dans son action, peine, application, effort; il sait agir en se reposant et se reposer en agissant. Il peut faire un nouvel ouvrage par un dessein éternel, et quand il se met à l’oeuvre, ce n’est point par repentir d’être resté au repos. Quand on dit qu’il était au repos avant, et qu’après il a agi (toutes choses, il est vrai, que l’homme ne peut comprendre), cet avant et cet après ne doivent s’appliquer qu’aux choses créées, lesquelles n’étaient pas avant et ont commencé d’être après. Mais en Dieu une seconde volonté n’est pas venue changer la première; sa même volonté éternelle et immuable a fait que les créatures n’ont pas été plus tôt et ont commencé d’être plus tard; et peut-être a-t-il agi ainsi afin d’enseigner à ceux qui sont capables d’entendre de telles leçons qu’il n’a aucun besoin de ses créatures et qu’il les a faites par une bonté purement gratuite, ayant été une éternité sans elles et n’en ayant pas été moins heureux.
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II Cor. X, 12. Il est à remarquer que saint Augustin, en citant ce passage de l’Ecriture, ne suit pas la Vulgate. Ici, comme en d’autres écrits (Voyez Enarr. in Psal. XXXIV et Contr. Faust., lib. XXII, cap. 47), il préfère le texte grec. ↩