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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
6. Wunder gibt es nicht bloß im Bereich der Natur, viele hat auch der Menschengeist zuwege gebracht, viele aber auch beruhen auf Kunstgriffen von Dämonen.
Hier werden nun etwa unsere Gegner einwenden: „Gar keine Rede davon, daß es so etwas gäbe oder daß wir es glaubten; es ist erlogen, was man darüber erzählt, und ebenso erlogen, was man darüber geschrieben hat“; und sie werden dann mit ihren Schlußfolgerungskünsten aufwarten und sagen: „Wenn man solches Zeug glauben muß, so müßt auch ihr glauben, was in den gleichen Band 28, S. 1321Schriften vorkommt, daß es nämlich ein Heiligtum der Venus gegeben habe oder gebe und darin einen Leuchter und darauf ein Licht, das im Freien brennt und durch keinen Sturm und durch keinen Regen zum Erlöschen gebracht wird, weshalb man diesem Lichte den Namen λύχνος ἄσβεστος, unauslöschliche Leuchte, gab, gerade so wie man den erwähnten Stein als Asbest bezeichnet.“ So könnten sie etwa reden, um uns in die Enge zu treiben; denn geben wir die Glaubwürdigkeit des Berichtes preis, so entkräften wir jene Wunderaufzeichnungen; geben wir sie zu, so stellen wir uns auf die Seite der Heidengötter. Allein wir unsererseits sind nicht in der Zwangslage, alles glauben zu müssen, was in der weltlichen Geschichtschreibung vorkommt, wie ich bereits im achtzehnten Buch dieses Werkes gesagt habe1, zumal da die Geschichtschreiber selbst nach einem Ausspruche Varros wie absichtlich und mit Fleiß in vielem voneinander abweichen; vielmehr glauben wir, wenn es uns sonst paßt, nur das, was mit den Schriften nicht in Widerspruch steht, denen wir nach unserer festen Überzeugung glauben müssen. Von den berührten Zustandswundern aber mögen uns bei der Aufgabe, Ungläubige von den künftigen Ereignissen zu überzeugen, solche Erscheinungen genügen, von denen auch wir uns Kenntnis verschaffen können durch Erfahrung und für die man leicht zuverlässige Zeugen auftreiben kann. Dagegen das Heiligtum der Venus mit seiner unauslöschbaren Leuchte treibt uns so wenig in die Enge, daß es uns im Gegenteil einen weiten Spielraum eröffnet. Wir legen nämlich zu dieser unauslöschbaren Leuchte auch noch die vielen Wunder, die herbeigeführt wurden durch menschliche Künste und durch magische, d. h. durch dämonische, in Menschen wirksame Künste, und die von Dämonen persönlich gewirkten Wunder; solche in Abrede zu stellen, fällt uns gar nicht ein; das würde uns ja in Gegensatz bringen gerade zu unserer Quelle der Wahrheit, zu den heiligen Schriften. Es hat also bei jener Leuchte entweder Menschenkunst irgendeine künstliche Vorrichtung geschaffen mit Hilfe des Asbeststeines, oder es ist durch Band 28, S. 1322magische Kunst eine Erscheinung zuwege gebracht worden, die von den Leuten an jenem Tempel angestaunt wurde, oder es hat sich irgendein Dämon unter dem Namen der Venus so wirksam gegenwärtig gezeigt, daß dieser Spuk hier den Leuten vor Augen trat und eine Zeitlang andauerte. Dabei hat aber Gott, nicht etwa dämonische Macht, die Dinge geschaffen, die von Dämonen beschlagnahmt werden, und die Dämonen lassen sich dazu verlocken durch verschiedene anziehende Eigenschaften je nach ihrer eigenen Verschiedenheit, nicht so wie die Tiere, die durch Futter angelockt werden, sondern als Geister durch Sinnbilder, die der besonderen Neigung eines jeden entsprechen, sie lassen sich also dazu verlocken durch allerlei Arten Gestein und Gesträuch, Bäume und Tiere, Gesänge und Gebräuche. Wollen sie sich aber von Menschen anlocken lassen, so betören sie sie zuerst mit ausgesuchter Schlauheit, indem sie ihren Herzen verborgenes Gift einhauchen oder auch in verstellter Freundschaft erscheinen, und auf solche Weise machen sie einige wenige zu ihren Schülern, die dann wieder die Lehrmeister für viele werden. Man hätte ja, wenn sie nicht selbst zuerst die Lehrmeister gewesen wären, gar nicht inne werden können, was jeder einzelne dieser Dämonen heischt und was er haßt, mit welcher Anrufung man ihn zu ersuchen hat, mit welcher ihn zwingen kann; daraus erwuchsen dann die magischen Künste und ihre Jünger, Hauptsächlich aber ergreifen sie Besitz von den Herzen der Sterblichen, indem sie sich in Engel des Lichtes verwandeln2, und des so erworbenen Besitzes rühmen sie sich am meisten. Es gibt also Dämonenwerke in großer Zahl, und als je wunderbarer wir sie anerkennen, um so sorgfältiger müssen wir vor ihnen auf der Hut sein; jedoch für unser gegenwärtiges Thema sind auch sie uns nützlich. Wenn nämlich Derartiges schon unreine Dämonen zustande bringen, wieviel mächtiger sind dann die heiligen Engel, wieviel mächtiger als alle diese erst Gott, der auch die Engel selbst erschaffen hat, diese großen Wundertäter.
Fassen wir also zusammen: Viele und große Band 28, S. 1323Wunderdinge, μηχανήματα nennt man sie, werden durch menschliche Kunst vollbracht, indem sich diese die Schöpfung Gottes dienstbar macht, so große Wunderdinge, daß man ihnen göttlichen Ursprung zuschreibt, wenn man darum keine genauere Kenntnis hat [ich erinnere nur an jenen Fall, wo in einem Tempel im Boden und an der Decke entsprechend große Magnetsteine angebracht wurden und nun das eherne Götterbild in der Mitte zwischen beiden Steinen in der Luft schwebte, so daß die, die um das Vorhandensein der Magnete nicht wußten, das Schweben der Kraft der Gottheit zuschrieben3; etwas Ähnliches mag auch, wie schon erwähnt, bei jener Leuchte der Venus mit dem Asbeststein auf künstliche Weise zuwege gebracht worden sein]; Werke von Magiern oder von „Giftmischern und Zauberern“, wie sie unsere Schrift nennt, verstanden die Dämonen in einer Weise hinaufzuschrauben, daß ein berühmter Dichter die Anschauung weiter Kreise richtig wiederzugeben glaubte, wenn er von einer Frau, die in solcher Kunst wohl erfahren war, sagte4:
„Diese verheißt durch Zaubergesang die Herzen zu lösen,
Welche sie will, und andre mit Liebesqual zu beladen,
Flüsse zu hemmen im Lauf und zurück die Gestirne zu wenden;
Auch beschwört sie die Manen der Nacht. Ihr unter den Füßen
Siehst du erbeben die Erde und Eschen vom Berg herab steigen.“
Um wieviel mehr vermag dann Gott Dinge zu vollbringen, die für die Ungläubigen unfaßbar, aber für seine Macht ein Kinderspiel sind; er ja ist der Schöpfer der im Gestein und in anderen Dingen liegenden Kraft, er der Schöpfer des Menschengeistes, der sich diese Kraft auf allerlei wunderbare Weise dienstbar macht, er der Schöpfer der Engelswesen, die mächtiger sind als alle irdischen Lebewesen, und alle Wunder reichen nicht Band 28, S. 1324heran an seine wunderbare Kraft und seine Weisheit im Wirken, Anordnen und Zulassen, er macht sich alles dienstbar auf ebenso wunderbare Weise, als er alles erschaffen hat.
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La cité de dieu
CHAPITRE VI.
TOUS LES MIRACLES QU’ON CITE NE SONT PAS DES FAITS NATURELS, MAIS LA PLUPART SONT DES IMAGINATIONS DE L’HOMME OU DES ARTIFICES DES DÉMONS.
Mais je les entends s’écrier: Tout cela n’est pas, nous n’en croyons rien; ce qu’on a dit, ce qu’on a écrit sont autant de faussetés. S’il fallait y croire, il faudrait croire aussi les récits des mêmes auteurs: qu’il y a eu, par exemple, ou qu’il y a un certain temple de Vénus où l’on voit un candélabre surmonté d’une lampe qui brûle en plein air et que les vents ni les pluies ne peuvent éteindre, ce qui lui a valu, comme à la pierre dont nous parlions tout à l’heure, le nom d’asbeste, c’est-à-dire lumière inextinguible. — Je ne serais pas surpris que nos adversaires crussent par ce discours nous avoir fermé la bouche; car si nous déclarons qu’il ne faut point croire à la lampe de Vénus, nous infirmons les autres merveilles que nous avons rapportées, et si nous admettons, au contraire, ce récit comme véritable, nous autorisons les divinités du paganisme. Mais, ainsi que je l’ai dit au dix-huitième livre de cet ouvrage, nous ne sommes pas obligés de croire tout ce que renferme l’histoire profane, les auteurs eux-mêmes qui l’ont écrite n’étant pas toujours d’accord, et, comme dit Varron, semblant conspirer à se contredire. Nous n’en croyons donc (et encore, si nous le jugeons à propos) que ce qui, n’est point contraire aux livres que nous devons croire, Et quant à ces merveilles de la nature dont nous nous servons pour persuader aux incrédules la vérité des merveilles à venir que la foi nous annonce, nous nous contentons de croire à celles dont nous pouvons nous-mêmes faire l’expérience, ou qu’il n’est pas difficile de justifier par de bons témoignages. Ce temple de Vénus, cette lampe qui ne peut s’éteindre, loin de nous embarrasser, nous donnerait beau jeu contre nos adversaires; car nous la rangeons parmi tous les miracles de la magie, tant ceux que les démons opèrent par eux-mêmes que ceux qu’ils font par l’entremise des hommes. Et nous ne saurions nier ces miracles sans aller contre les témoignages de l’Ecriture. Or, de trois choses l’une: ou l’industrie des hommes s’est servie de la pierre asbeste pour allumer cette lampe, ou c’est un ouvrage de la magie, ou quelque démon, sous le nom de Vénus, a produit cette merveille. En effet, les malins esprits sont attirés en certains lieux, non par des viandes, comme les animaux, mais par certains signes appropriés à leur goût, comme diverses sortes de pierres, d’herbes, de bois, d’animaux, de charmes et de cérémonies. Or, pour être ainsi attirés par les hommes, ils les séduisent d’abord, soit en leur glissant un poison secret dans le coeur, soit en nouant avec eux de fausses amitiés; et ils font quelques disciples, qu’ils établissent maîtres de plusieurs. On n’aurait pu savoir au juste, si eux-mêmes ne l’avaient appris, quelles sont les choses qu’ils aiment ou qu’ils abhorrent, ce qui les attire ou les contraint de venir, en un mot, tout ce qui fait la science de la magie. Mais ils travaillent surtout à se rendre maîtres des coeurs, et c’est ce dont ils se glorifient le plus, quand ils essaient de se transformer en anges de lumière1. Ils font donc beaucoup de choses, j’en conviens, et des choses dont nous devons d’autant plus nous défier que nous avouons qu’elles sont plus merveilleuses. Au surplus, elles-mêmes nous servent à prouver notre foi; car si les démons impurs sont si puissants, combien plus puissants sont les saints anges! combien aussi Dieu, qui a donné aux anges le pouvoir d’opérer tant de merveilles, est-il encore plus puissant qu’eux!
Qu’il soit donc admis que les créatures de Dieu produisent, par le moyen des arts mécaniques, tous ces prodiges, assez surprenants pour que ceux qui n’en ont pas le secret les croient divins, comme cette statue de fer suspendue en l’air dans un temple par des pierres d’aimant, ou comme cette lampe de Vénus citée tout à l’heure et dont peut-être tout le miracle consistait en une asbeste qu’on y avait adroitement adaptée. Si tout cela est admis comme vrai; et si les ouvrages des magiciens, que l’Ecriture appelle sorciers et enchanteurs, ont pu donner une telle renommée aux démons qu’un grand poète n’a pas hésité à dire d’une magicienne:
« Elle assure que ses enchantements peuvent à son gré délivrer les âmes ou leur envoyer de cruels soucis, arrêter le coure des fleuves et faire rétrograder les astres; elle invoque tes mânes ténébreux; la terre va mugir sous ses pieds et on verra les arbres descendre des montagnes2 ...»
combien est-il plus aisé à Dieu de faire des merveilles qui paraissent incroyables aux infidèles, lui qui a donné leur vertu aux pierres comme à tout le reste, lui qui a départi aux hommes le génie qui leur sert à modifier la nature en mille façons merveilleuses, lui qui a fait les anges, créatures plus puissantes que toutes les forces de la terre! Son pouvoir est une merveille qui surpasse toutes les autres, et sa sagesse, qui agit, ordonne et permet, n’éclate pas moins dans l’usage qu’il fait de toutes choses que dans la création de l’univers.