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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430)

Traduction Masquer
Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)

26. Die Lehre des Porphyrius, wonach ein seliger Geist alle Leiblichkeit meiden müsse, findet ihre Widerlegung durch den Ausspruch Platos selbst, der höchste Gott habe den Göttern verheißen, daß sie niemals ihres Leibes verlustig gingen.

Band 28, S. 1458Aber Porphyrius behauptet doch, sagen sie, die Seele müsse, um selig zu sein, jede Art von Leiblichkeit meiden. Es hilft also nichts, die künftige Unvergänglichkeit des Leibes anzunehmen, wenn doch die Seele nur dann glückselig sein kann, wenn sie den Leib überhaupt meidet. Doch auch darüber habe ich im angeführten Buche bereits das Nötige gesagt1; indes sei hier wenigstens e i n Punkt davon herausgehoben. Schleunigst soll doch Plato, den sie alle zu ihrem Lehrmeister haben, seine Werke berichtigen und sagen, ihre Götter, die, welche nach ihm in den Himmelskörpern eingeschlossen sind, sollen ihren Leib meiden, wenn sie glückselig sein wollen, d. h. also, sie sollen sterben; es hat ihnen jedoch Gott, der sie erschaffen hat, die Unsterblichkeit verheißen, damit sie ruhig sein könnten, genauer das ewige Verweilen in eben diesem Leibe, obwohl das nicht in ihrer Natur liegt, sondern so sein allmächtiger Ratschluß ist. Im Zusammenhang damit hat Plato auch der Behauptung den Boden entzogen, man könne die Auferstehung des Fleisches deshalb nicht annehmen, weil sie unmöglich sei. Mit unzweideutigen Worten hat nämlich nach demselben Philosophen der unerschaffene Gott, als er den von ihm erschaffenen Göttern die Unsterblichkeit verhieß, es ausgesprochen, daß er das Unmögliche bewirken werde. So lauten die Worte, die ihm Plato in den Mund legt: „Weil ihr entstanden seid, so könnt ihr freilich nicht unsterblich und unauflöslich sein; gleichwohl sollt ihr der Auflösung nicht verfallen, kein Todesgeschick soll euch dahinraffen, keines mächtiger sein als mein Ratschluß, der ein stärkeres Band ist zu eurer Verbeständigung als die Bande, mit denen ihr verbunden seid.“ Man muß schon nicht mehr bloß toll, sondern auch taub sein, will man diesen Worten gegenüber zweifeln, daß den erschaffenen Göttern von Band 28, S. 1459ihrem Gott-Schöpfer nach Plato etwas verheißen worden ist, was unmöglich ist. Wenn Gott sagt: Ihr könnt freilich nicht unsterblich sein, aber durch meinen Willen werdet ihr es gleichwohl sein, so sagt er damit eben: Ihr werdet etwas, was unmöglich ist, sein durch mein Eingreifen. Nun wird aber eben der das Fleisch zur Unverweslichkeit, Unsterblichkeit, Geistigkeit erwecken, der nach Plato das Unmögliche zu vollbringen verheißen hat. Mit welchem Rechte bezeichnet man demnach als unmöglich, was Gott verheißen hat, was auf seine Verheißung hin die Welt gläubig angenommen hat, deren Glaube selbst auch wieder von Gott verheißen worden ist, wenn wir die Erfüllung der Verheißung doch Gott zuschreiben, der auch nach Plato das Unmögliche ausführt? Es ist also durchaus nicht an dem, daß die Seele alle Leiblichkeit meiden müßte, um selig zu sein, sie hat vielmehr nur eben einen unvergänglichen Leib anzunehmen. Und in welchem unvergänglichen Leibe werden die Seelen füglicher der Freude genießen als in dem, worin sie geseufzt haben, so lang er vergänglich war? Auf solche Weise werden sie dem quälenden Verlangen überhoben sein, wovon Vergil, den Spuren Platos folgend, schreibt2:

„Wieder in Leiber zurückzukehren ergreift sie Verlangen“;

das wird, sage ich, von selbst ausgeschlossen sein, wenn sie die Leiber, in welche sie zurückzukehren verlangen, bei sich haben, und zwar in unverlierbarer Weise, ohne sie je gänzlich oder auch nur auf noch so kurze Zeit irgendwie im Tode aufgeben zu müssen.


  1. XIII 16 f. ↩

  2. Verg. Aen. 6, 751. ↩

Edition Masquer
De civitate Dei (CCSL)

Caput XXVI: Quomodo Porphyrii definitio, qua beatis animis putat corpus omne fugiendum, ipsius Platonis sententia destruatur, qui dicit summum deum dis promisisse, ut numquam corporibus exuerentur.

Sed Porphyrius ait, inquiunt, ut beata sit anima, corpus esse omne fugiendum. nihil ergo prodest, quia incorruptibile diximus futurum corpus, si anima beata non erit, nisi omne corpus effugerit. sed iam et hinc in libro memorato quantum oportuit disputaui; uerum hic unum inde tantum commemorabo. emendet libros suos istorum omnium magister Plato et dicat eorum deos, ut beati sint, sua corpora fugituros, id est esse morituros, quos in caelestibus corporibus dixit inclusos; quibus tamen deus, a quo facti sunt, quo possent esse securi, inmortalitatem, id est in eisdem corporibus aeternam permansionem, non eorum natura id habente, sed suo consilio praeualente, promisit. ubi etiam illud euertit quod dicunt, quoniam est inpossibilis, ideo resurrectionem carnis non esse credendam. apertissime quippe iuxta eundem philosophum, ubi dis a se factis promisit deus non factus inmortalitatem, quod inpossibile est se dixit esse facturum. sic enim eum locutum narrat Plato: quoniam estis orti, inquit, inmortales esse et indissolubiles non potestis; non tamen dissoluemini neque uos ulla mortis fata periment nec erunt ualentiora quam consilium meum, quod maius est uinculum ad perpetuitatem uestram quam illa quibus estis conligati. si non solum absurdi, sed surdi non sunt qui haec audiunt, non utique dubitant dis factis ab illo deo qui eos fecit secundum Platonem quod est inpossibile fuisse promissum. qui enim dicit: uos quidem inmortales esse non potestis, sed mea uoluntate inmortales eritis, quid aliud dicit quam id quod fieri non potest me faciente tamen eritis? ille igitur carnem incorruptibilem, inmortalem, spiritalem resuscitabit, qui iuxta Platonem id quod inpossibile est se facturum esse promisit. quid adhuc, quod promisit deus, quod deo promittenti credidit mundus, qui etiam ipse promissus est crediturus, esse inpossibile clamant, quandoquidem nos deum, qui etiam secundum Platonem facit inpossibilia, id facturum esse clamamus? non ergo, ut beatae sint animae, corpus est omne fugiendum, sed corpus incorruptibile recipiendum. et in quo conuenientius incorruptibili corpore laetabuntur, quam in quo corruptibili gemuerunt? sic enim non in eis erit illa dira cupiditas, quam posuit ex Platone Vergilius, ubi ait: rursus et incipiant in corpora uelle reuerti; sic, inquam, cupiditatem reuertendi ad corpora non habebunt, cum corpora, in quae reuerti cupiunt, se cum habebunt et sic habebunt, ut numquam non habeant, numquam ea prorsus uel ad exiguum quamlibet tempus ulla morte deponant.

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