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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
15. Buch

19. Die Bedeutung der Hinwegnahme Enochs.

Band 16, S. 846Der von Seth als seinem Stammvater ausgehende Zweig hat nämlich ebenfalls einen Weihenamen, und zwar in der siebenten Geschlechtsfolge von Adam ab, diesen mitgezählt. Der siebente von Adam her ist Enoch, was Einweihung bedeutet. Aber gerade er ist jener Hinweggenommene, den Gott hinwegnahm, weil er ihm gefiel, und er steht in der Folge der Geschlechtsreihen an bedeutsamer Zählstelle, an der siebenten von Adam ab, eine Zahl, durch die der Sabbat seine Weihe erhielt. Dagegen von dem Stammvater aus gerechnet, der am Anfang dieser von der Nachkommenschaft Kains gesonderten Geschlechtsreihen steht, d. i. von Seth aus, ist Enoch der sechste; am sechsten Tag aber ward der Mensch erschaffen und vollendete Gott alle seine Werke. Durch die Hinwegnahme dieses Enoch nun ist vorgebildet der Aufschub unserer Einweihung. Sie ist zwar bereits eingetreten bei Christus unserm Haupte, der so auferstanden ist, daß er fürder nicht mehr stirbt; aber auch er ward hin weggenommen; dagegen steht noch erst bevor eine andere Weihe des gesamten Hauses, dessen Grundstein wiederum Christus ist, und sie wird verschoben auf das Ende, wann die Auferstehung aller jener stattfinden wird, die ferner nicht mehr sterben sollen. Ob man nun dabei von einem Hause Gottes oder einem Tempel Gottes oder einem Staate Gottes sprechen will, es ist immer dasselbe, und der lateinische Sprachgebrauch gestattet das eine wie das andere. Nennt doch Vergil1 einen sehr weithin gebietenden Staat das Haus des Assaracus, womit er die Römer meint, die ihren Ursprung ableiten von Assaracus über die Trojaner her; und ebenso nennt er sie das Haus des Äneas, weil unter seiner Führung die Trojaner nach Italien kamen, wo sie Rom gründeten. Der Ausdrucksweise der heiligen Schriften schloß sich hierin jener Dichter an; dort wird das schon mächtig herangewachsene Volk der Juden das Haus Jakobs genannt.


  1. Aen. 1, 284; 3, 97. ↩

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