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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
20. Buch

25. Die Weissagung des Malachiel, durch die das letzte Gottesgericht beleuchtet und eine Läuterung durch reinigende Strafen in Aussicht gestellt wird.

Der Prophet Malachiel oder Malachi, auch der Bote genannt und von manchen1 auch für den Priester Esdras gehalten, von dem noch weitere Schriften in den Kanon aufgenommen sind, weissagt das Jüngste Gericht mit den Worten2: „Siehe, er kommt, spricht der Herr, der Allmächtige; und wer wird den Tag seines Kommens aushalten oder wer wird seinen Anblick ertragen können? Denn wie Feuer eines Schmelzofens kommt er daher und wie Kraut von Wäschern; und er wird sitzen schmelzend und reinigend wie Silber und Gold und wird reinigen die Söhne Levis und sie läutern wie Gold und Silber; und dann werden sie dem Herrn Opfer bringen in Gerechtigkeit, und dem Herrn wird das Opfer Judas und Jerusalems gefallen wie in alten Tagen und in früheren Jahren. Und ich will zu euch kommen im Gericht und werde ein schneller Zeuge sein wider die Übeltäter und wider die Ehebrecher und wider die, welche falsch schwören in meinem Namen und die Taglöhner um ihren Lohn betrügen und die Witwen unterdrücken mit Gewalt und die Waisen hintergehen und das Recht des Fremden verkehren und die mich nicht fürchten, spricht der Herr, Band 28, S. 1290der Allmächtige; denn ich bin der Herr, euer Gott, und ich ändere mich nicht.“ Aus diesen Worten scheint klar hervorzugehen, daß beim Gericht für manche die Strafen reinigender Art sein werden. Anders kann man die Worte kaum auffassen: „Wer wird den Tag seines Kommens aushalten, oder wer wird seinen Anblick ertragen können? Denn wie Feuer eines Schmelzofens kommt er daher und wie Kraut von Wäschern; und er wird sitzen schmelzend und reinigend wie Silber und Gold und wird reinigen die Söhne Levis und sie läutern wie Gold und Silber.“ Etwas Ähnliches sagt ja auch Isaias3: „Abwaschen wird der Herr den Schmutz der Söhne und Töchter Sions und die Blutschuld wegwaschen aus ihrer Mitte durch den Geist des Gerichtes und den Geist des Brandes.“ Nun könnte man es freilich auch als eine Art Läuterung und Reinigung von Schmutz betrachten, wenn die Bösen durch das Strafgericht von „den Söhnen Levis“ abgesondert werden, so daß also die Absonderung und Verdammung der einen eine Reinigung für die anderen bedeutete, da sie fortan nicht mehr in Vermischung mit ihnen zu leben haben. Allein es heißt ausdrücklich: „Und er wird die Söhne Levis reinigen und sie läutern wie Gold und Silber; und dann werden sie dem Herrn Opfer bringen in Gerechtigkeit, und dem Herrn wird das Opfer Judas und Jerusalems gefallen“; damit sind eben die, welche gereinigt werden sollen, als Gegenstand künftigen Wohlgefallens des Herrn in Opfern der Gerechtigkeit bezeichnet; demnach werden also sie selbst gereinigt werden von der Ungerechtigkeit, in der sie Gott mißfielen. Und die Opfer in voller und allseitiger Gerechtigkeit werden sie selbst sein4, wenn sie gereinigt sind. Was könnten sie auch in solchem Zustand Angenehmeres Gott darbringen als sich selbst? Indes muß ich die Frage über die reinigenden Strafen zu genauerer Behandlung auf eine spätere Zeit zurückstellen. Unter den Söhnen Levis aber ist ebenso wie unter Juda und Jerusalem die Kirche Gottes zu verstehen, geschart nicht nur aus den Juden, sondern auch Band 28, S. 1291aus anderen Völkern; und zwar nicht die Kirche in ihrem jetzigen Zustand, wo „wir uns selbst betören würden und die Wahrheit nicht in uns wäre, wenn wir sagten, wir hätten keine Sünde“5, sondern in ihrem künftigen Zustand, gereinigt durch das Jüngste Gericht wie eine Tenne durch den Luftzug, wobei auch noch bei denen, die das nötig haben, eine Läuterung durch Feuer eingetreten ist, so daß es überhaupt keinen da gibt, der ein Opfer für seine Sünden darzubringen hätte. Denn wer ein solches Opfer darbringt, steckt in Sünden, für deren Nachlaß er es darbringt, damit sie erlassen werden, wenn das Opfer dargebracht und Gott genehm ist.


  1. so von den Juden, wie Hieronymus sagt [Hier, in Malach., Prooemium.] ↩

  2. Mal. 3, 1-6. ↩

  3. Is. 4, 4. ↩

  4. Vgl. oben X 6; XIX 23, letzter Absatz. ↩

  5. 1 Joh. 1, 8. ↩

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