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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Contra Faustum Manichaeum

Edition Masquer
Contra Faustum Manichaeum libri triginta tres

36.

Dicet aliquis: Cur non potius ita de deo suo praesumpsit Abraham, ut fateri non timeret uxorem? Neque enim deus ab illo mortem non poterat repellere, quam timebat, eumque cum coniuge sua ab omni pernicie in illa peregrinatione tutari, ut nec uxor eius, quamvis esset pulcherrima, appeteretur ab aliquo nec propter illam ipse necaretur. p. 629,23 Poterat sane hoc efficere deus; quis ita sit demens, ut hoc neget? Sed si interrogatus Abraham illam feminam indicasset uxorem, duas res tuendas committeret deo, et suam vitam et coniugis pudicitiam. Pertinet autem ad sanam doctrinam: quando habet, quod faciat homo, non temptare dominum deum suum. Neque enim et ipse salvator non poterat tueri discipulos suos, quibus tamen ait: Si vos persecuti fuerint in una civitate, fugite in aliam; cuius rei prior exemplum praebuit. Nam cum potestatem haberet ponendi animam suam nec eam poneret, nisi cum vellet, in Aegyptum tamen infans portantibus parentibus fugit. p. 630,7 Et ad diem festum non evidenter, sed latenter ascendit, cum alias palam loqueretur Iudaeis irascentibus et inimicissimo animo audientibus nec tamen valentibus in eum mittere manus, quia nondum venerat hora eius, non cuius horae necessitate cogeretur mori, sed cuius horae oportunitate dignaretur occidi. Qui ergo palam docendo et arguendo et tamen inimicorum rabiem valere in se aliquid non sinendo dei demonstrabat potestatem, idem tamen fugiendo et latendo hominis instruebat infirmitatem, ne deum temptare audeat, quando habet, quod faciat, ut quod cavere oportet evadat. p. 630,16 Neque enim et apostolus Paulus desperaverat adiutorium protectionemque divinam fidemque perdiderat, quando per murum in sporta submissus est, ut inimicorum manus effugeret. Non ergo in deum non credendo sic fugit, sed deum temptando sic fugere noluisset, cum sic fugere potuisset. Proinde cum inter ignotos propter excellentissimam pulchritudinem Sarae et eius pudicitia et mariti vita esset in dubio nec utrumque tueri posset Abraham, verumtamen unum horum posset, id est vitam, ne deum suum temptaret, fecit quod potuit; quod autem non potuit, illi commisit. Qui ergo se hominem occultare non valuit, maritum se occultavit, ne occideretur; uxorem deo credidit, ne pollueretur.

Traduction Masquer
Gegen Faustus

36.

Nun mag jemand einwenden: Warum denn setzte Abraham nicht soviel Vertrauen auf seinen Gott, dass er sich ohne Furcht zu seiner Ehefrau hätte bekennen können? Denn Gott wäre ja durchaus imstande gewesen, Abraham vor dem Tod, den jener befürchtete, zu bewahren, und ihn samt seiner Ehefrau auf jenerWanderung (cf. Gen. 12) vor jedem Ungemach zu schützen, sodass weder seine Frau, obwohl sie ausnehmend schön war, von irgend jemandem begehrt, noch er selber ihretwegen getötet worden wäre? Gewiss hätte dies in der Macht Gottes gelegen; wer wäre so töricht, dies zu leugnen? Wenn allerdings Abraham auf die ihm gestellte Frage hin (cf. Gen. 20,5) erklärt hätte, dass diese Frau seine Gattin sei, hätte er Gott zwei Dinge zum Schutz anvertraut, einmal sein eigenes Leben, sodann die Integrität seiner Gemahlin. Es ist nun aber Bestandteil der gesunden Lehre, dass der Mensch, wenn er sich selber zu helfen weiss, Gott, seinen Herrn, nicht auf die Probe stellen soll (cf. Deut. 6,16). Auch unser Erlöser wäre ja durchaus imstande gewesen, seine Jünger zu schützen, und trotzdem sagte er zu ihnen (Mt. 10,23): Wenn man euch in der einen Stadt verfolgt, flieht in eine andere! ein Verhalten, wofür er selber schon früher ein Beispiel gegeben hatte. Denn obwohl die Verfügungsgewalt, sein Leben hinzugeben, bei ihm selber lag, und er es niemals ohne seine Zustimmung hingegeben hätte (cf. Joh. 10,18), floh er dennoch in den Armen seiner Eltern nach Ägypten (cf. Mt. 2,14). Und er zog nicht öffentlich zum Fest hinauf, sondern heimlich (cf. Joh. 7,10), während er sonst öffentlich zu den Juden redete (cf. Ib. 14,26), die darüber wutentbrannt waren und ihm mit grösster Feindseligkeit zuhörten, es aber doch nicht über sich brachten, Hand an ihn zu legen, da seine Stunde noch nicht gekommen war (ib. 30), womit nicht etwa die Stunde gemeint ist, zu der er schicksalhaft sterben musste, sondern jene Stunde, die er für den richtigen Zeitpunkt hielt, sich dem Tod auszuliefern. Derselbe Christus, der die Macht Gottes demonstrierte, indem er öffentlich lehrte und Kritik übte, es aber nicht zuliess, dass die Wut der Feinde gegen ihn etwas auszurichten vermochte (cf. Joh. 7,14-30), dieser selbe Christus erteilte mit seiner Flucht (cf. Mt. 2,14) und seinem Verheimlichen (cf. Joh. 7,10) dem Menschen in seiner Schwäche die Lehre, es nicht zu wagen, Gott auf die Probe zu stellen (cf. Deut. 6,16), wenn er sich selber zu helfen wisse, um bedrohlichen Situationen zu entkommen. Auch der Apostel Paulus hatte ja nicht seine Hoffnung auf die Hilfe und den Schutz Gottes aufgegeben und seinen Glauben verloren, als er sich in einem Korb an der Stadtmauer abseilen liess, um der Hand der Feinde zu entkommen (cf. Apg. 9,25). Er nahm also diesen Fluchtweg nicht deshalb, weil er kein Vertrauen auf Gott setzte, sondern weil er Gott versucht hätte, wenn er diese Fluchtmöglichkeit, obwohl sie ihm offenstand, abgelehnt hätte. Dasselbe lässt sich nun von Abraham sagen: da inmitten eines fremden Volkes angesichts der unübersehbaren Schönheit Saras sowohl ihre sittliche Integrität wie auch das Leben des Ehemannes in Gefahr waren, er aber nicht die Möglichkeit besass, beides zu schützen, sehr wohl aber das eine, nämlich sein Leben, tat er eben, um seinen Gott nicht zu versuchen, das, was in seiner Macht stand; was dagegen nicht in seiner Macht stand, das überliess er Gott. Da er sich als Mensch nicht verstecken konnte, versteckte er sich also, um nicht ermordet zu werden, als Ehemann; die Ehefrau aber vertraute er Gott an, damit er sie vor Beschmutzung schütze.

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Contra Faustum Manichaeum libri triginta tres
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Gegen Faustus
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