Edition
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Contra Faustum Manichaeum libri triginta tres
68.
Quid aliud in evangelio discimus, cum eadem vox Petri auditur confitens Christum filium dei, quae etiam daemoniorum paria verba, sed longe impari corde emittentium? Proinde in simili voce fides Petri laudatur, daemoniorum immunditia cohibetur. A quo, nisi ab illo, qui non aure humana, sed divina mente radices internas vocum illarum nosset inspicere et sine ulla falsitate discernere? Quam multi enim et alii homines dicunt Christum filium dei vivi nec tamen Petri meritis comparantur, non solum illi, qui dicturi sunt in illo die: Domine, domine! et audituri: Discedite a me, sed etiam illi, qui segregabuntur ad dexteram, in quibus plurimi nec umquam Christum vel semel negaverunt nec eius pro nostra salute passionem improbaverunt nec gentes iudaizare coegerunt, p. 665,3 et tamen Petro, qui haec fecit, sedenti in duodecim sedibus et non solum duodecim tribus, verum et angelos iudicanti impares apparebunt? Ita etiam multi nullius appetentes uxorem, nullum maritum appetitae usque ad mortem persequentes tamen Davidicum meritum, cum iste illa fecisset, apud deum habere non possunt. Tantum interest, quid cuique in se ipso quantumque displiceat, ut penitus exstirpetur, et quid pro eo fructiferum et opulentum ingenti feracitate consurgat, p. 665,11 quia et agricolae plus placent agri, qui spinis etiam magnis eradicatis centenum proferunt, quam qui nullas umquam spinas habuerunt et vix ad tricenum perveniunt.
Traduction
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Gegen Faustus
68.
Was anderes lernen wir im Evangelium, wenn wir dasselbe Bekenntnis zu Christus, dem Sohn Gottes sowohl von Petrus (cf. Mt. 16,16) wie auch von den Dämonen (cf. Lk. 8,28) hören, wobei aber die gleichen Worte einer völlig verschiedenen Einstellung entspringen? Eine ganz ähnliche Aussage bringt daher Petrus Lob für seinen Glauben (cf. Mt. 16,17), den Dämonen Züchtigung für ihre Falschheit ein (cf. Lk. 8,33). Von wem anders als von ihm, der es verstand – nicht mit seinem menschlichen Ohr, sondern mit seinem göttlichen Verstand – in die Wurzeln jener Worte, die sich im Herzen befinden, hineinzublicken und diese untrüglich zu unterscheiden! Wie viele andere Menschen bezeichnen Christus als Sohn des lebendigen Gottes (cf. Mt. 16,16) und kommen dennoch Petrus an moralischem Gewicht niemals gleich, und zwar nicht nur jene, die an jenem Tag sagen werden (Mt. 7,22): Herr, Herr!, und als Antwort hören werden (ib. 23): Weichet von mir!, sondern auch jene, die sich zu seiner Rechten befinden werden (cf. Mt. 25,33), deren grosse Mehrzahl Christus nicht ein einziges Mal verleugnet (cf. Mt. 26,69-75), Christi Leiden für unser Heil niemals missbilligt (cf. Mt. 26,51), die Heiden nicht gezwungen haben, nach Art der Juden zu leben (cf. Gal. 2,14). Und dennoch wird Petrus, der all dies getan hat, sie offenkundig an Ansehen überragen, wenn er auf einem der zwölf Throne sitzen und nicht nur über die zwölf Stämme, sondern auch die Engel richten wird (cf. Apoc. 20,4). Und genauso erfreuen sich viele, die niemals die Ehefrau eines andern begehrten, die keinen Ehemann einer Angebeteten bis zum Tod verfolgen, bei Gott nicht jenes Ansehens, das David genoss, obwohl er all das getan hatte (cf. II reg. 11). Das wirklich Entscheidende ist also, was einem jeden bei sich selbst missfällt, und wie sehr es ihm missfällt, sodass er es mit der Wurzel ausrottet, und was dann an dessen Stelle an Fruchtbarem und Erfreulichem in grosser Fülle heranwächst. Auch der Bauer findet ja mehr Gefallen an einem Acker, den er zwar von mächtigem Dornengestrüpp befreien muss, der dann aber hundertfachen Ertrag bringt, als an einem Acker, auf dem es niemals Dornengestrüpp gab, der aber kaum den dreissigfachen Ertrag erreicht.