Edition
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Contra Faustum Manichaeum libri triginta tres
2.
Augustinus respondit: Iterum ac saepe tibi proponis, quod non audis ab eis, a quibus confutaris. Nemo tibi dicit: Non poterat mori, nisi natus esset, quia mortuus est Adam, quamvis natus non fuisset; sed dicitur tibi: natus est, quia hoc sanctum evangelium, non nescio quis haereticus loquitur; mortuus est, quia hoc in sancto evangelio, non in libro alicuius haeretici legitur. Sed tu, qui prohibes argumentari, cum de rebus agitur, quae pertinent ad Iesum, et quaerendum censes, quid ipse de se quidve apostoli sui de eodem praedicarint, cum coepero Matthaei evangelium recitare, apostoli eius, ubi narratio nativitatis eius tota contexitur, continuo dices illam narrationem non esse Matthaei, quam Matthaei esse dicit universa ecclesia, ab apostolicis sedibus usque ad praesentes episcopos certa successione perducta‹m›. Tu mihi quid contra lecturus es? p. 739,21 Aliquem forte librum Manichaei, ubi Iesus negatur esse natus ex uirgine? Sicut ergo ego credo illum librum esse Manichaei, quoniam ex ipso tempore, quo Manichaeus vivebat in carne, per discipulos eius certa successione praepositorum vestrorum ad vestra usque tempora custoditus atque perductus est, sic et istum librum credite esse Matthaei, quem ex illo tempore, quo Matthaeus ipse in carne vixit, non interrupta serie temporum ecclesia certa conexionis successione usque ad tempora ista perduxit. Et dic mihi, cui libro potius credere debeamus, eiusne apostoli, qui Christo, cum adhuc in terra esset, adhaeserat, an nescio cuius Persae, qui tanto post natus est? p. 740,4 Sed alium forte proferes librum, qui nomen habeat alicuius apostoli, quem a Christo constat electum, et ibi Christum natum ex Maria non esse lecturus es. Cum ergo necesse sit alterum horum librorum esse mendacem, cui nos potius censes fidem accommodare debere? Eine, quem illa ecclesia ab ipso Christo inchoata per apostolos provecta certa successionum serie usque ad haec tempora toto terrarum orbe dilatata ab initio traditum et conservatum agnoscit atque approbat, an ei, quem eadem ecclesia incognitum reprobat, cum etiam proferatur ab hominibus ita veracibus, ut Christum laudent esse mentitum?
Traduction
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Gegen Faustus
2.
Augustinus antwortete: Noch einmal und nun schon zum wiederholten Mal legst du dir selber eine These vor, die du von Menschen, die dir den Mund stopfen können, niemals zu Gehör bekämst. Niemand sagt zu dir: Es war für Jesus nicht möglich zu sterben, es sei denn, er wäre geboren worden, denn Adam ist ja gestorben, obwohl er nicht geboren wurde. Man sagt dir vielmehr: Er ist geboren worden, weil das Heilige Evangelium, nicht ein beliebiger Häretiker das ausspricht; er ist gestorben, weil es so im Heiligen Evangelium, nicht in der Schrift irgendeines Häretikers zu lesen ist. Du aber rätst zwar davon ab, mit logischen Argumenten zu hantieren, wenn es um Dinge geht, die Jesus betreffen, und empfiehlst zu untersuchen, was er selber über sich, und was seine Apostel über ihn verkündet haben; kaum aber beginne ich, aus dem Evangelium des Matthaeus, seines Apostels, jenen Abschnitt vorzutragen, der den zusammenhängenden Bericht über seine Geburt enthält, kommst du gleich mit dem Einwand, dieser Bericht stamme gar nicht von Matthäus, obwohl die Kirche weltweit bestätigt, dass er von Matthäus stammt und seit den Bischofssitzen der Apostel durch eine verlässlich bezeugte Sukzession von Amtsträgern bis zu den heute amtierenden Bischöfen weitergegeben wurde. Nun, was wirst du deinerseits dagegen vorlesen? Vielleicht irgendeine Schrift des Mani, in der die Geburt Jesu aus der Jungfrau geleugnet wird? So wie ich nun aber daran glaube, dass jene Schrift von Mani stammt, da sie ja seit der Zeit, als Mani noch im Fleische lebte, durch seine Jünger dank der verlässlich bezeugten Sukzession eurer Vorsteher bis zu eurer Zeit hin behütet und weitergegeben wurde, so müsst auch ihr daran glauben, dass diese Schrift von Matthaeus stammt, da die Kirche sie seit jener Zeit, als Matthaeus noch im Fleische lebte, in einer verlässlich bezeugten Sukzessionskette, die zu keiner Zeit unterbrochen wurde, bis zum heutigen Tage weitergegeben hat. Und sage mir nun, welcher von den beiden Schriften wir eher Glauben schenken sollten, der jenes Apostels, welcher sich Christus angeschlossen hatte, als dieser noch auf Erden weilte, oder der eines rätselhaften Persers, welcher erst so viel später geboren wurde? Doch vielleicht wirst du nun eine andere Schrift hervorholen, die den Namen eines Apostels trägt, der, wie es feststeht, von Christus auserwählt wurde, und du wirst daraus zitieren, dass Christus nicht aus Maria geboren wurde. Da nun zwangsläufig eine der beiden Schriften die Unwahrheit sagt, welcher sollen wir deiner Meinung nach eher Vertrauen schenken? Derjenigen, welche unsere Kirche – die von Christus selber begründet wurde, durch die Apostel sich fortentwickelte, durch die verlässlich bezeugte Sukzessionsreihe der Bischöfe bis in unsere Tage sich über den ganzen Erdkreis ausweitete –als von Anfang an überliefert und unverfälscht erhalten anerkennt und in ihren Kanon aufnimmt, oder aber jener anderen Schrift, welche bei derselben Kirche keine Anerkennung findet und verworfen wird, wobei sie auch noch von Menschen zitiert wird, die so wahrheitsliebend sind, dass sie sogar Christus als Lügner anpreisen (cf. 738,19).