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Reply to Faustus the Manichaean
3.
For my part, as a Manichaean, this verse has little difficulty for me, for at the outset I am taught to believe that many things which pass in Scripture under the name of the Saviour are spurious, and that they must therefore be tested to find whether they are true, and sound, and genuine; for the enemy who comes by night has corrupted almost every passage by sowing tares among the wheat. So I am not alarmed by these words, notwithstanding the sacred name affixed to them; for I still claim the liberty to examine whether this comes from the hand of the good sower, who sows in the day-time, or of the evil one, who sows in the night. But what escape from this difficulty can there be for you, who receive everything without examination, condemning the use of reason, which is the prerogative of human nature, and thinking it impiety to distinguish between truth and falsehood, and as much afraid of separating between what is good and what is not as children are of ghosts? For suppose a Jew or any one acquainted with these words should ask you why you do not keep the precepts of the law and the prophets, since Christ says that he came not to destroy but to fulfill them: you will be obliged either to join in the superstitious follies of the Jews, or to declare this verse false, or to deny that you are a follower of Christ.
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Gegen Faustus
3.
Mich freilich schützte schon der Manichäische Glaube davor, von dieser Bibelstelle in die Enge getrieben zu werden; er hat mich nämlich von Anfang an davor bewahrt, jedem Satz, der als Aussage des Erlösers deklariert ist, unterschiedslos Glauben zu schenken, vielmehr zuerst zu prüfen, ob er wahr, ob er Ausdruck der gesunden Lehre, ob er nicht verdorben ist. Denn es gebe viel Unkraut, das ein gewisser Sämann, der in der Nacht herumgeht, unter fast alle Schriften gemischt hat, um den guten Samen zu verderben (cf. Mt. 13,25). Daher soll mich auch diese Aussage (Mt. 5,17; cf. C.Fel. 2,2) nicht erschrecken, obwohl sie die Aufschrift eines verehrungswürdigen Namens vor sich her trägt; denn es bleibt mir ja unbenommen, meiner Gewohnheit gemäss auch hier zuerst zu prüfen, ob sie vom Sämann stammt, der bei Tag und in guter Absicht sät, oder aber von jenem, der dies bei Nacht und in übelster Absicht tut. Du aber, der du blindlings alles glaubst, der du die Vernunft, jene Wohltat der Natur, aus dem Menschen verbannst, für den es schon Religionsfrevel ist, zwischen wahr und falsch zu unterscheiden, dem das Gute von seinem Gegenteil zu trennen nicht weniger Angst macht als die Gespenster den kleinen Kindern, was gedenkst du zu tun, wenn das Verhängnis es einmal will, dass du durch diese Schriftstelle in die Enge getrieben wirst, ich meine damit, wenn dich ein Jude, oder jemand anders, der diese Aussage (Mt. 5,17) kennt, zur Rede stellen wird, wie du es rechtfertigen könnest, die Gebote des Gesetzes und der Propheten dermassen zu missachten, wo doch Christus sagt, dass er nicht gekommen sei, sie aufzulösen, sondern sie zu vollenden (Mt. 5,17)? Dann wirst du dich entscheiden müssen, entweder dich jenem nichtigen Aberglauben zu unterwerfen, oder die fragliche Schriftstelle für unecht zu erklären, oder aber dich als Jünger Christi zu verleugnen.