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Reply to Faustus the Manichaean
28.
So we find in the Old Testament all or nearly all the counsels and precepts which Christ introduces with the words "But I say unto you." Against anger it is written, "Mine eyes troubled because of anger;" 1 and again, "Better is he that conquers his anger, than he that taketh a city." 2 Against hard words, "The stroke of a whip maketh a wound; but the stroke of the tongue breaketh the bones." 3 Against adultery in the heart, "Thou shall not covet thy neighbor's wife." 4 It is not, "Thou shall not commit adultery;" but, "Thou shall not covet." The apostle, in quoting this, says: "I had not known lust, unless the law had said, Thou shalt not covet." 5 Regarding patience in not offering resistance, a man is praised who "giveth his cheek to him that smiteth him, and who is filled full with reproach." 6 Of love to enemies it is said: "If thine enemy hunger, feed him; if he thirst, give him drink." 7 This also is quoted by the apostle. 8 In the Psalm, too, it is said, "I was a peace maker among them that hated peace;" 9 and in many similar passages. In connection also with our imitating God in refraining from taking revenge, and in loving even the wicked, there is a passage containing a full description of God in this character; for it is written: "To Thee alone ever belongeth great strength, and who can withstand the power of Thine arm? For the whole world before Thee is as a little grain of the balance; yea, as a drop of the morning dew that falleth down upon the earth. But Thou hast mercy upon all, for Thou canst do all things, and winkest at the sins of men, because of repentance. For Thou lovest all things that are, and abhorrest nothing which Thou hast made; for never wouldest Thou have made anything if Thou hadst hated it. And how could anything have endured, if it had not been Thy will? or been preserved, if not called by Thee? But Thou sparest all; for they are Thine, O Lord, Thou lover of souls. For Thy good Spirit is in all things; therefore chastenest Thou them by little and little that offend, and warnest them by putting them in remembrance wherein they have offended, that learning their wickedness, they may believe in Thee, O Lord." 10 Christ exhorts us to imitate this long-suffering goodness of God, who maketh the sun to rise upon the evil and the good, and sendeth rain on the just and on the unjust; that we may not be careful to revenge, but may do good to them that hate us, and so may be perfect, even as our Father in heaven is perfect. 11 From another passage in these ancient books we learn that, by not exacting the vengeance due to us, we obtain the remission of our own sins; and that by not forgiving the debts of others, we incur the danger of being refused forgiveness when we pray for the remission of our own debts: "He that revengeth shall find vengeance from the Lord, and He will surely keep his sin in remembrance. Forgive thy neighbor the hurt that he hath done to thee; so shall thy sins also be forgiven when thou prayest. One man beareth hatred against another, and doth he seek pardon of the Lord? He showeth no mercy to a man who is like himself; and doth he ask forgiveness of his own sins? If he that is but flesh nourishes hatred, and asks for favor from the Lord, who will entreat for the pardon of his sins?" 12
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Ps. vi. 7. ↩
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Prov. xvi. 32. ↩
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Ecclus. xxviii. 21. [Augustin makes no distinction between the Old Testament Apocrypha and the canonical books. Indeed, the Platonizing Apocryphal writings, such as Ecclesiasticus and Wisdom, seem to have been his favorites.--A.H.N.] ↩
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Ex. xx. 17. ↩
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Rom. vii. 7. ↩
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Lam. iii. 30. ↩
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Prov. xxv. 21. ↩
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Rom. xii. 20. ↩
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Ps. cxx. 6. ↩
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Wisd. xi. 21, xii. 2. ↩
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Matt. v. 44, 48. ↩
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Ecclus. xxviii. 1-5. ↩
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Gegen Faustus
28.
So findet sich alles oder fast alles, was Christus uns mit jenem Zusatz: Ich aber sage euch…, geraten oder geboten hat, auch in jenen alttestamentlichen Büchern. Dort wird gegen den Jähzorn gesagt (Ps. 6,8): Verwirrt ist mein Auge vor Zorn, oder (prov. 16,32): Besser ist, wer seinen Zorn besiegt, als wer eine Stadt erobert. Gegen harte Worte findet sich dort der Satz (eccl. 28,17): Geisselhiebe schlagen Striemen, Zungenhiebe zerschlagen Knochen; gegen den Ehebruch im Herzen (exod. 20,17): Du sollst nicht die Frau des Nächsten begehren; es heisst also nicht: Du sollst keinen Ehebruch begehen, sondern: Du sollst nicht begehren. Diese Stelle aus dem Gesetz hatte der Apostel vor Augen, als er sagte (Rm. 7,7): Denn von der Begierde hätte ich ja nichts gewusst, wenn nicht das Gesetz gesagt hätte: ‛Du sollst nicht begehren!’ Was den duldsamen Verzicht auf Widerstand betrifft findet man dort lobende Worte für den Mann, der seine Wange darbietet, wenn man ihn schlägt, und der sich sättigt an der Schmach (cf. Thren. 3,30). Es heisst dort über die Feindesliebe (prov. 25,21): Wenn dein Feind hungert, gib ihm zu essen; wenn er dürstet, gib ihm zu trinken! dies ist ja die Quelle, aus der der Apostel diesen Satz zitierte (Rm. 12,20) – und im Psalm (cf. Ps. 120,7) findet sich noch jener Satz: Mit denen, die den Frieden hassten, war ich friedfertig, und so gäbe es noch vieles. Dass wir aber Gott nachahmen sollten, indem wir Zurückhaltung üben im Vergelten und auch die Bösen lieben, dafür findest du dort eine ausführliche Stelle, die beschreibt, wie Gott selber dies handhabt. Es heisst dort nämlich (sap. 11,21-22,2): Denn deine Macht zu entfalten war dir allein immer möglich, und wer wird der Macht deines Arms widerstehen können? Denn wie das Körnchen auf der Waage ist vor dir die ganze Welt und wie der Tautropfen, der vor dem Morgengrauen zur Erde niederfällt. Doch du hast mit allem Erbarmen, weil du alles vermagst, und du siehst über die Sünden der Menschen hinweg, damit sie Busse tun. Denn du liebst alles, was ist, und hassest nichts von dem, was du geschaffen hast; denn hättest du etwas gehasst, hättest du es nicht geschaffen. Wie also könnte etwas Bestand haben, wenn du es nicht gewollt hättest, und wie könnte etwas erhalten bleiben, wenn es nicht von dir ins Dasein gerufen worden wäre? Du schonst jedes Wesen, weil es dein Eigentum ist, Herr, der du die Seelen liebst. Denn in allem ist dein guter Geist, und deshalb bestrafst du die, welche sich versündigen, nur nach und nach, und du redest ihnen zu und ermahnst sie wegen ihrer Sünden, damit sie sich von der Schlechtigkeit abwenden und an dich glauben, Herr. Um diese nachsichtige Geduld Gottes, der seine Sonne aufgehen lässt über Gute und Böse, und der über Gerechte und Ungerechte regnen lässt (Mt. 5,45), nachzuahmen ermahnt uns Christus, Unrecht, das uns angetan wurde, nicht zu vergelten, und denen Gutes zu tun, die uns hassen, damit wir vollkommen seien, wie unser himmlischer Vater vollkommen ist (cf. Mt. 5,48). Dass es aber auch uns selber hilft, Nachlass für unsere Sündenschuld zu erlangen (526. 15), wenn wir andern gegenüber auf die uns zustehende Vergeltung verzichten, und dass wir anderseits, wenn wir das nicht tun, darauf gefasst sein müssen, dass uns trotz flehentlichen Bittens der Nachlass für unsere Sündenverstrickung verweigert wird, darüber steht in jenen Büchern des Alten Testaments folgendes (eccl. 28,1-5): Wer auf Rache aus ist, wird Rache finden bei Gott, und er wird seine Sünden immer im Gedächtnis behalten. Vergib deinem Nächsten, wenn er dir Unrecht antut, und dann werden dir, wenn du betest, deine Sünden vergeben. Der Mensch verharrt im Zorn gegen den Menschen, und vom Herrn sucht er Heilung seines Fleisches? Mit seinesgleichen hat er kein Erbarmen und wegen seiner eigenen Sünden fleht er den Herrn an? Und obwohl er ein Wesen aus Fleisch ist, verharrt er im Groll und verlangt vom Herrn noch Gnade? Wer wird für seine Sünden Fürbitte einlegen?