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Reply to Faustus the Manichaean
1.
Faustus said: Do I believe the gospel? You ask me if I believe it, though my obedience to its commands shows that I do. I should rather ask you if you believe it, since you give no proof of your belief. I have left my father, mother, wife, and children, and all else that the gospel requires; 1 and do you ask if I believe the gospel? Perhaps you do not know what is called the gospel. The gospel is nothing else than the preaching and the precept of Christ. I have parted with all gold and silver, and have left off carrying money in my purse; content with daily food; without anxiety for tomorrow; and without solicitude about how I shall be fed, or where-withal I shall be clothed: and do you ask if I believe the gospel? You see in me the blessings of the gospel; 2 and do you ask if I believe the gospel? You see me poor, meek, a peacemaker, pure in heart, mourning, hungering, thirsting, bearing persecutions and enmity for righteousness' sake; and do you doubt my belief in the gospel? One can understand now how John the Baptist, after seeing Jesus, and also hearing of His works, yet asked whether He was Christ. Jesus properly and justly did not deign to reply that He was; but reminded him of the works of which he had already heard: "The blind see, the deaf hear, the dead are raised." 3 In the same way, I might very well reply to your question whether I believe the gospel, by saying, I have left all, father, mother, wife, children, gold, silver, eating, drinking, luxuries, pleasures; take this as a sufficient answer to your questions, and believe that you will be blessed if you are not offended in me. 4
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Gegen Faustus
1.
Faustus sagte: Anerkennst du das Evangelium? Mich fragst du, ob ich das Evangelium anerkenne, jemanden, bei dem das augenscheinlich der Fall ist, da ich ja befolge, was es verlangt. Liegt es nicht vielmehr an mir, dich zu fragen, ob du es anerkennst, jemanden, bei dem jedes Anzeichen dafür fehlt, dass er das Evangelium anerkennt? Ich habe Vater und Mutter, Kinder und alles andere, was das Evangelium verlangt, verlassen (cf. Mt. 19,29), und du fragst mich, ob ich das Evangelium anerkenne! Aber vielleicht weißt du noch gar nicht, was mit dem Ausdruck Evangelium bezeichnet wird. Es ist nichts anderes als die Verkündigung und das Gebot Christi. Ich habe auf Gold und Silber verzichtet, habe aufgehört, Geld in meinem Gürtel zu tragen (cf. Mt. 10,9 f.), bin zufrieden mit dem Mahl von heute, sorge mich nicht um das von morgen, bin nicht ängstlich besorgt, womit ich meinen Bauch fülle, womit ich meinen Leib bekleide(cf. Mt. 6,25), und du fragst mich, ob ich das Evangelium anerkenne!
Du siehst in mir jene Seligpreisungen Christi erfüllt (cf. Mt. 5,3 ff.), welche dem Evangelium seinen Wortsinn geben, und du fragst mich, ob ich es anerkenne! Du siehst mich arm, du siehst mich sanftmütig, du siehst mich friedfertig, reinen Herzens, betrübt, hungernd, dürstend, Verfolgungen und Hass erduldend um der Gerechtigkeit willen, und du bezweifelst, ob ich das Evangelium anerkenne! Man braucht sich also gar nicht mehr zu wundern, wenn Johannes der Täufer, obwohl er Jesus bereits gesehen und auch von seinen Taten gehört hatte, ihn noch einmal anfragen liess, ob er Christus selber sei (cf. Mt. 11,5 ff.), worauf Jesus, passend zur Frage und völlig zurecht, nicht zurückzumelden geruhte, dass er es tatsächlich sei, sondern ihm erneut von denselben Taten berichten liess, von denen dieser schon längst gehört hatte (Mt. 11,5): Blinde sehen, Taube hören, Tote stehen auf usw. Mit gutem Recht würde auch ich dir gegenüber so handeln, wenn ich auf deine hartnäckig wiederholte Frage, ob ich das Evangelium anerkenne, sagen würde: Alle meine Güter habe ich aufgegeben, Vater, Mutter, Ehefrau, Kinder, Gold, Silber, Essen, Trinken, Liebhabereien, Vergnügungen.
Dies nimm als ausreichende Antwort auf deine Frage, und halte dich für glückselig, wenn nicht ich für dich zum Stein des Anstosses werde (cf. Mt. 11,6).