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Reply to Faustus the Manichaean
36.
Some may say, Why did not Abraham's confidence in God prevent his being afraid to confess his wife? God could have warded off from him the death which he feared, and could have protected both him and his wife while among strangers, so that Sara, although very fair, should not have been desired by any one, nor Abraham killed on account of her. Of course, God could have done this; it would be absurd to deny it. But if, in reply to the people, Abraham had told them that Sara was his wife, his trust in God would have included both his own life and the chastity of Sara. Now it is part of sound doctrine, that when a man has any means in his power, he should not tempt the Lord his God. So it was not because the Saviour was unable to protect His disciples that He told them, "When ye are persecuted in one city, flee to another." 1 And He Himself set the example. For though He had the power of laying down His own life, and did not lay it down till He chose to do so, still when an infant He fled to Egypt, carried by His parents; 2 and when He went up to the feast, He went not openly, but secretly, though at other times He spoke openly to the Jews, who in spite of their rage and hostility could not lay hands on Him, because His hour was not come, 3 --not the hour when He would be obliged to die, but the hour when He would consider it seasonable to be put to death. Thus He who displayed divine power by teaching and reproving openly, without allowing the rage of his enemies to hurt Him, did also, by escaping and concealing Himself, exhibit the conduct becoming the feebleness of men, that they should not tempt God when they have any means in their power of escaping threatened danger. So also in the apostle, it was not from despair of divine assistance and protection, or from loss of faith, that he was let down over the wall in a basket, in order to escape being taken by his enemies: 4 not from want of faith in God did he thus escape, but because not to escape, when this escape was possible, would have been tempting God. Accordingly, when Abraham was among strangers, and when, on account of the remarkable beauty of Sara, both his life and her chastity were in danger, since it was in his power to protect not both of these, but one only,--his life, namely,--to avoid tempting God he did what he could; and in what he could not do, he trusted to God. Unable to conceal his being a man, he concealed his being a husband, lest he should be put to death; trusting to God to preserve his wife's purity.
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Gegen Faustus
36.
Nun mag jemand einwenden: Warum denn setzte Abraham nicht soviel Vertrauen auf seinen Gott, dass er sich ohne Furcht zu seiner Ehefrau hätte bekennen können? Denn Gott wäre ja durchaus imstande gewesen, Abraham vor dem Tod, den jener befürchtete, zu bewahren, und ihn samt seiner Ehefrau auf jenerWanderung (cf. Gen. 12) vor jedem Ungemach zu schützen, sodass weder seine Frau, obwohl sie ausnehmend schön war, von irgend jemandem begehrt, noch er selber ihretwegen getötet worden wäre? Gewiss hätte dies in der Macht Gottes gelegen; wer wäre so töricht, dies zu leugnen? Wenn allerdings Abraham auf die ihm gestellte Frage hin (cf. Gen. 20,5) erklärt hätte, dass diese Frau seine Gattin sei, hätte er Gott zwei Dinge zum Schutz anvertraut, einmal sein eigenes Leben, sodann die Integrität seiner Gemahlin. Es ist nun aber Bestandteil der gesunden Lehre, dass der Mensch, wenn er sich selber zu helfen weiss, Gott, seinen Herrn, nicht auf die Probe stellen soll (cf. Deut. 6,16). Auch unser Erlöser wäre ja durchaus imstande gewesen, seine Jünger zu schützen, und trotzdem sagte er zu ihnen (Mt. 10,23): Wenn man euch in der einen Stadt verfolgt, flieht in eine andere! ein Verhalten, wofür er selber schon früher ein Beispiel gegeben hatte. Denn obwohl die Verfügungsgewalt, sein Leben hinzugeben, bei ihm selber lag, und er es niemals ohne seine Zustimmung hingegeben hätte (cf. Joh. 10,18), floh er dennoch in den Armen seiner Eltern nach Ägypten (cf. Mt. 2,14). Und er zog nicht öffentlich zum Fest hinauf, sondern heimlich (cf. Joh. 7,10), während er sonst öffentlich zu den Juden redete (cf. Ib. 14,26), die darüber wutentbrannt waren und ihm mit grösster Feindseligkeit zuhörten, es aber doch nicht über sich brachten, Hand an ihn zu legen, da seine Stunde noch nicht gekommen war (ib. 30), womit nicht etwa die Stunde gemeint ist, zu der er schicksalhaft sterben musste, sondern jene Stunde, die er für den richtigen Zeitpunkt hielt, sich dem Tod auszuliefern. Derselbe Christus, der die Macht Gottes demonstrierte, indem er öffentlich lehrte und Kritik übte, es aber nicht zuliess, dass die Wut der Feinde gegen ihn etwas auszurichten vermochte (cf. Joh. 7,14-30), dieser selbe Christus erteilte mit seiner Flucht (cf. Mt. 2,14) und seinem Verheimlichen (cf. Joh. 7,10) dem Menschen in seiner Schwäche die Lehre, es nicht zu wagen, Gott auf die Probe zu stellen (cf. Deut. 6,16), wenn er sich selber zu helfen wisse, um bedrohlichen Situationen zu entkommen. Auch der Apostel Paulus hatte ja nicht seine Hoffnung auf die Hilfe und den Schutz Gottes aufgegeben und seinen Glauben verloren, als er sich in einem Korb an der Stadtmauer abseilen liess, um der Hand der Feinde zu entkommen (cf. Apg. 9,25). Er nahm also diesen Fluchtweg nicht deshalb, weil er kein Vertrauen auf Gott setzte, sondern weil er Gott versucht hätte, wenn er diese Fluchtmöglichkeit, obwohl sie ihm offenstand, abgelehnt hätte. Dasselbe lässt sich nun von Abraham sagen: da inmitten eines fremden Volkes angesichts der unübersehbaren Schönheit Saras sowohl ihre sittliche Integrität wie auch das Leben des Ehemannes in Gefahr waren, er aber nicht die Möglichkeit besass, beides zu schützen, sehr wohl aber das eine, nämlich sein Leben, tat er eben, um seinen Gott nicht zu versuchen, das, was in seiner Macht stand; was dagegen nicht in seiner Macht stand, das überliess er Gott. Da er sich als Mensch nicht verstecken konnte, versteckte er sich also, um nicht ermordet zu werden, als Ehemann; die Ehefrau aber vertraute er Gott an, damit er sie vor Beschmutzung schütze.