Traduction
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Fünfzehn Bücher über die Dreieinigkeit
20. Kapitel. Der Sendende und Gesandte sind gleich. Die Sendung des Sohnes und des Heiligen Geistes. Der Vater ist der Urgrund der Gottheit.
27. Wenn es aber vom Sohne deshalb heißt, daß er vom Vater gesandt ist, weil der eine Vater ist, der andere Sohn, so hindert nichts, zu glauben, daß der Sohn dem Vater gleich ist und von einer und derselben Substanz und Ewigkeit ist wie er und daß er doch von ihm gesandt ist. Nicht als ob der eine größer, der andere kleiner wäre, sondern weil der eine Vater, der andere Sohn ist, der eine Erzeuger, der andere Erzeugter, der eine es ist, von dem der Gesandte sein Sein hat, der andere es ist, welcher von dem S. 177 Sendenden sein Sein hat. Der Sohn ist nämlich vom Vater, nicht der Vater vom Sohne. So kann man nun verstehen, daß der Sohn nicht nur deshalb gesandt heißt, weil das Wort Fleisch geworden ist,1 sondern daß er deshalb gesandt wurde, damit das Wort Fleisch werde und in seiner leiblichen Gegenwart die von der Schrift angekündigten Werke vollführe. Das bedeutet: Es soll nicht nur angenommen werden, daß der Mensch gesandt wurde, der das Wort Gottes geworden ist, sondern auch, daß das Wort Gottes gesandt wurde, auf daß es Mensch werde. Denn nicht sofern er dem Vater ungleich ist an Macht oder Sein oder einer sonstigen Bestimmung, wurde er gesandt, sondern sofern der Sohn vom Vater ist, nicht aber der Vater vom Sohne. Das Wort des Vaters nämlich ist der Sohn, welcher auch seine Weisheit heißt. Was ist also Auffallendes daran, wenn er gesandt wird, nicht weil er dem Vater ungleich ist, sondern weil „er der wahre Ausfluß des Glanzes des allmächtigen Gottes ist“?2 Dort aber ist der Ausfließende und sein Ursprung von einer und derselben Substanz. Es ist ja nicht so wie beim Wasser, das aus einer Quelle in der Erde oder im Gestein fließt, sondern wie beim Lichte, das vom Lichte kommt. Wenn es nämlich heißt: „Er ist der Glanz des ewigen Lichtes“,3 was heißt das anderes als: Er ist das Licht des ewigen Lichtes? Was ist denn der Glanz des Lichtes anderes als Licht? Deshalb ist er ebenso ewig wie das Licht, von dem er Licht ist. Die Schrift wollte jedoch lieber „Glanz des Lichtes“ als Licht des Lichtes sagen, damit das hervorfließende Licht nicht für weniger hell gehalten werde als seine Quelle. Wenn man nämlich hört, daß es sein Glanz sei, liegt es näher, zu glauben, daß durch das ausfließende das andere leuchte, als daß ersteres weniger hell leuchte. Da nämlich nicht die Meinung, das erzeugende Licht sei geringer als das erzeugte, abzuwehren war — kein Häretiker hat nämlich jemals eine S. 178 solche Behauptung gewagt, und man braucht nicht zu fürchten, daß sie jemals einer wagen wird —, trat die Heilige Schrift der Vorstellung entgegen, daß das ausfließende Licht geringer sei als das, von dem es ausfließt. Diese Vermutung zerstörte sie mit dem Wort: „Er ist der Glanz jenes Lichtes“, nämlich des ewigen Lichtes. So zeigte sie seine Gleichheit. Wenn es nämlich geringer wäre, dann wäre es seine Finsternis, nicht sein Glanz. Wäre es größer, dann würde es nicht von ihm ausfließen. Das ausfließende kann ja nicht jenes überragen, von dem es hervorgebracht wird. Weil es also von jenem ausfließt, ist es nicht größer; weil es aber nicht seine Finsternis, sondern sein Glanz ist, ist es nicht kleiner. Es ist also gleich. Man darf sich nicht etwa dadurch bedenklich machen lassen, daß es der wahre Ausfluß des Glanzes des allmächtigen Gottes heißt, gleich als ob es selbst nicht allmächtig wäre, sondern nur der Ausfluß des Allmächtigen. Gleich darauf heißt es nämlich von diesem Ausfluß: „Obgleich er einzig ist, vermag er alles.“4
Wer alles kann, ist aber doch allmächtig. Er wird also von jenem gesandt, von dem er ausfließt. So wird er nämlich erbeten von dem, der ihn liebte und ersehnte. „Sende ihn“, sagt dieser, „aus von deinem heiligen Himmel und sende ihn von dem Sitze deiner Größe, auf daß er mit mir sei und mit mir arbeite!“5 Das heißt: Er lehre mich das Michmühen, damit ich mich nicht zermühe. Die Mühen sind nämlich seine Tugenden. In anderer Weise erfolgt jedoch seine Sendung, damit er unter den Menschen sei, in anderer, damit er selber Mensch sei. „In heilige Seelen nämlich übergehend, erzeugt er Gottes Freunde und Propheten“,6 wie er auch die heiligen Engel erfüllt und durch ihre Vermittlung alles wirkt, wofür ihre Dienste passen. Als aber die Fülle der Zeit kam,7 wurde er gesandt, nicht damit er die Engel erfülle, noch auch damit er selber ein Engel S. 179 sei — außer sofern er den Ratschluß des Vaters verkündete, der auch sein Ratschluß war —, noch auch damit er unter den Menschen oder mit den Menschen sei — so war er ja auch schon früher mit den Patriarchen und Propheten —, sondern damit das Wort selbst Fleisch, das heißt Mensch wurde. In diesem in der Zukunft enthüllten Geheimnis sollte das Heil auch jener Weisen und Heiligen liegen, die vom Weibe geboren wurden, bevor er von der Jungfrau geboren wurde. In diesem Ereignis und in dieser Botschaft sollte das Heil aller Glaubenden, Hoffenden und Liebenden liegen. Denn das „ist ein großes Geheimnis der Frömmigkeit. Es ist erschienen im Fleische, beglaubigt im Geiste, kundgetan den Engeln, verkündet den Völkern, geglaubt in der Welt, aufgenommen in die Herrlichkeit“.8
28. Das Wort Gottes empfängt also von jenem seine Sendung, dessen Wort es ist, von jenem, von dem es geboren ist. Die Sendung erteilt der Zeugende, empfängt der Gezeugte. Jedem einzelnen wird das Wort Gottes gesandt, wenn es von ihm erkannt und ergriffen wird, soweit es nach der Fassungskraft der zu Gott hinstrebenden oder schon in Gott vollendeten Geistseele erkannt und ergriffen werden kann. Nicht also schon deshalb, weil er vom Vater geboren ist, heißt der Sohn gesandt, sondern entweder deshalb, weil das fleischgewordene Wort der Welt erschienen ist — deshalb sagt er:„Ich bin vom Vater ausgegangen und in diese Welt gekommen“9 —, oder deshalb, weil er in der Zeit vom Geiste eines Menschen ergriffen wird. In diesem Sinne heißt es: „Sende ihn, auf daß er mit mir sei und mit mir arbeite!“10 Soferne er also von Ewigkeit geboren ist, ist er ewig; er ist ja der Glanz des ewigen Lichtes. Sofern er aber in der Zeit gesandt wird, wird er von jedem erkannt. Als jedoch der Sohn Gottes im Fleische erschienen ist, wurde er in diese Welt gesandt, in der Fülle der Zeit, geboren aus dem Weibe. „Denn S. 180 da die Welt mit ihrer Weisheit Gott in seiner göttlichen Weisheit nicht erkennen konnte“ — es leuchtete ja das Licht in der Finsternis, und die Finsternis hat ihn nicht erkannt —, „gefiel es Gott, durch die Torheit der Predigt die zu retten, die da glauben“,11 so daß das Wort Fleisch wurde und unter uns wohnte.12 Wenn er aber in der Zeit von einem, der zu Gott hinstrebt, im Geiste ergriffen wird, dann heißt er zwar gesandt, aber nicht in diese Welt. Denn er erscheint dabei nicht sinnfällig, das heißt, er ist nicht den körperlichen Sinnen gegenwärtig. Sind doch auch wir, wenn wir mit dem Geiste eine ewige Wirklichkeit, so gut wir können, erfassen, nicht in dieser Welt; ja, die Geister aller Gerechten sind, auch wenn sie noch im Fleische leben, soweit sie Göttliches denken, nicht in dieser Welt. Wenn indes der Vater in der Zeit von jemandem erkannt wird, so sagt man nicht, daß er gesandt wurde. Er hat ja niemanden, von dem er wäre oder hervorginge. Die Weisheit hingegen sagt: „Ich bin aus dem Munde des Allerhöchsten hervorgegangen.“13 Und vom Heiligen Geiste heißt es: „Er geht vom Vater aus.“14 Der Vater aber ist von niemandem.
29. Wie also der Vater zeugte, der Sohn gezeugt wurde, so sandte der Vater, wurde der Sohn gesandt. Wie jedoch der Zeugende und der Gezeugte eins sind, so der Sendende und der Gesandte. Vater und Sohn sind ja eins.15 Auch der Heilige Geist ist mit ihnen eins, weil die drei eins sind. Wie nämlich das Geborensein für den Sohn so viel bedeutet wie vom Vater sein, so bedeutet das Gesandtwerden für ihn so viel wie erkennen lassen, daß er von ihm ist.
Und wie für den Heiligen Geist Geschenk-Gottes-sein so viel ist wie vom Vater hervorgehen, so bedeutet für ihn Gesandtwerden so viel wie erkennen lassen, daß er von ihm hervorgeht. Wir können dabei nicht sagen, daß der Heilige Geist nicht auch vom Sohne hervorgeht. S. 181 Denn nicht grundlos heißt ein und derselbe Geist der Geist des Vaters und Sohnes. Ich sehe wenigstens nicht, welch andere Bedeutung er mit dem Worte „Empfanget den Heiligen Geist“16 hätte verbinden sollen, das er sprach, indem er die Jünger anhauchte. Dieser körperliche Hauch, der aus dem Körper herauskam und die Empfindung körperlicher Berührung weckte, war ja nicht die Substanz des Heiligen Geistes; er sollte vielmehr als passendes Symbol zeigen, daß der Heilige Geist nicht nur vom Vater, sondern auch vom Sohne hervorgeht. So wahnsinnig wird ja niemand sein, zu glauben, daß ein anderer der Geist war, den er durch Hauchen mitteilte, ein anderer jener, den er nach der Himmelfahrt sandte.17 Einer ist ja der Geist Gottes, der Geist des Vaters und Sohnes, der Heilige Geist, welcher alles in allen wirkt.18 Daß er zweimal gegeben wurde, war zweifellos nur eine Vervielfältigung des Symbols, über das ich am rechten Ort, wenn es Gottes Wille ist, sprechen werde. Wenn also der Herr sagt: „den ich euch vom Vater senden werde“,19 so zeigte er dadurch, daß der Geist des Vaters und Sohnes Geist ist. Auch als er sagte: „den der Vater senden wird“, fügt er hinzu: „in meinem Namen“.20 Nicht indes sagte er: den der Vater von mir senden wird, wie er sagte: „den ich euch vom Vater senden werde“, dadurch anzeigend, daß der Vater der Urgrund der ganzen Göttlichkeit oder, wenn man richtiger so sagt, der ganzen Gottheit ist. Derjenige also, der vom Vater und Sohn hervorgeht, wird auf den zurückgeführt, von dem der Sohn geboren ist. Welchen anderen Sinn sollte das Wort des Evangelisten: „Der Heilige Geist war noch nicht mitgeteilt, weil Jesus noch nicht verherrlicht war“,21 haben als den, daß die nach der Verherrlichung Christi sicher zu erwartende Mitteilung oder Sendung von einer solchen Art war wie keine zuvor. Denn nicht gab es vorher überhaupt keine Mitteilung S. 182 des Heiligen Geistes, sondern nur keine von dieser Art. Wenn nämlich vorher der Heilige Geist nicht mitgeteilt worden wäre, wer hätte denn dann die Propheten erfüllt, so daß sie reden konnten? Die Schrift sagt doch offenkundig und bezeugt es an vielen Stellen, daß sie durch den Heiligen Geist gesprochen haben. Auch von Johannes dem Täufer heißt es ja: „Schon vom Mutterschoße an wird er vom Heiligen Geiste erfüllt sein.“22 Vom Heiligen Geiste zeigt sich sein Vater Zacharias erfüllt, indem er von ihm derartige Dinge aussagte. Vom Heiligen Geiste zeigt sich Maria erfüllt, indem sie vom Herrn, den sie in ihrem Schoße trug, derartige Dinge erzählte.23 Vom Heiligen Geiste zeigten sich Simeon und Anna erfüllt, indem sie die Größe des kleinen Christus erkannten.24 Wie ist also zu verstehen, daß „der Heilige Geist noch nicht mitgeteilt war, weil Jesus noch nicht verherrlicht war“? Doch nur so, daß diese Mitteilung, Schenkung oder Sendung des Heiligen Geistes, wenn sie einmal eintraf, ihre Eigentümlichkeit bei seiner Ankunft haben sollte wie keine je zuvor. Denn nirgends lesen wir, daß die Menschen, als der Heilige Geist auf sie herabkam, in Sprachen gesprochen haben, die sie nicht kannten, wie es damals geschah, als sein Kommen durch sinnfällige Symbole geoffenbart werden sollte, welche kundtun sollten, daß der ganze Erdkreis und alle Völker mit ihren verschiedenen Sprachen durch das Geschenk des Heiligen Geistes zum Glauben an Christus kommen werden. So sollte das Psalmenwort in Erfüllung gehen: „Nicht Reden sind es noch Worte, deren Laute nicht vernehmlich wären; über die ganze Erde hin dringt ihr Schall und bis an die Grenzen des Erdkreises ihr Wort.“25
30. Der Mensch wurde also mit dem Worte Gottes zur Einheit der Person verbunden und in einer gewissen Weise vermischt, als in der Fülle der Zeit der Sohn Gottes in die Welt gesandt wurde, geworden aus dem S. 183 Weibe, auf daß er der Menschensöhne wegen Menschensohn sei. Diese Person konnte vorher die Natur des Engels darstellen, um sie vorherzuverkündigen, nicht aber konnte sie ihr das Eigensein nehmen, so daß der Engel selbst das Wort Gottes geworden wäre.
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Joh. 1, 14. ↩
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Weish. 7, 25. ↩
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Weish. 7, 26. ↩
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Weish. 7, 27. ↩
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Weish. 9, 10. ↩
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Weish. 7, 27. ↩
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Gal. 4, 4. ↩
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1 Tim. 3, 16. ↩
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Joh. 16, 28. ↩
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Weish. 9, 10. ↩
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1 Kor. 1, 21. ↩
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Joh. 1, 14. ↩
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Ekkli. 24, 5 [Vulg.] [= Ekklisiastikus = Sirach; Septuag. u. hebr. = Sirach 24, 3]. ↩
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Joh. 15, 26. ↩
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Joh. 10, 30. ↩
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Joh. 20, 22. ↩
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Apg. 2, 1―4. ↩
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1 Kor. 12, 6. ↩
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Joh. 15, 26. ↩
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Joh. 14, 26. ↩
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Joh. 7, 39. ↩
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Luk. 1, 15. ↩
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Luk. 1, 41―79. ↩
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Luk. 2, 25―38. ↩
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Ps. 18, 4 f. ↩
Edition
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De Trinitate
XX.
[XX 27] Si autem secundum hoc missus a patre filius dicitur quia ille pater est, ille filius, nullo modo impedit ut credamus aequalem patri esse filium et consubstantialem et coaeternum et tamen a patre missum filium. Non quia ille maior est et ille minor; sed quia ille pater est, ille filius; ille genitor, ille genitus; ille a quo est qui mittitur, ille qui est ab eo qui mittit. Filius enim a patre est, non pater a filio. Secundum hoc iam potest intellegi non tantum ideo dici missus filius quia verbum caro factum est, sed ideo missus ut verbum caro fieret et per praesentiam corporalem illa quae scripta sunt operaretur, id est ut non tantum homo missus intellegatur quod verbum factum est, sed et verbum missum ut homo fieret quia non secundum imparem potestatem vel substantiam vel aliquid quod in eo patri non sit aequale missus est, sed secundum id quod filius a patre est, non pater a filio. Verbum enim patris est filius, quod et sapientia eius dicitur. Quid ergo mirum si mittitur non quia inaequalis est patri sed quia est manatio quaedam claritatis omnipotentis dei sinceris? Ibi autem quod manat et de quo manat unius eiusdemque substantiae est. Neque enim sicut aqua de foramine terrae aut lapidis manat sed sicut lux de luce. Nam quod dictum est: Candor est enim lucis aeternae, quid aliud dictum est quam lux est lucis aeternae? Candor quippe lucis quid nisi lux est? Et ideo coaeterna luci de qua lux est. Maluit autem dicere candor lucis quam lux lucis ne obscurior putaretur ista quae manat quam illa de qua manat. Cum enim auditur candor eius esse ista, facilius est ut per hanc lucere illa quam haec minus lucere credatur. Sed quia cavendum non erat ne minor lux illa putaretur quae istam genuit (hoc enim nullus umquam haereticus ausus est dicere nec credendum est aliquem ausurum), illi cogitationi occurrit scriptura qua posset videri obscurior lux ista quae manat quam illa de qua manat, quam suspicionem tulit cum ait candor est illius, id est lucis aeternae, atque ita ostendit aequalem. Si enim haec minor est, obscuritas illius est non candor illius. Si autem maior est, non ex ea manat; non enim vinceret de qua genita est. Quia ergo ex illa manat non est maior quam illa; quia vero non obscuritas illius sed candor illius est non est minor; aequalis est ergo.
Neque hoc movere debet quia dicta est manatio quaedam claritatis omnipotentis dei sinceris tamquam ipsa non sit omnipotens sed omnipotentis manatio. Mox enim de illa dicitur: Et cum sit una, omnia potest. Quis est autem omnipotens nisi qui omnia potest? Ab illo itaque mittitur a quo emanat. Sic enim et petitur ab illo qui amabat eam et desiderabat: Emitte, inquit, illam de sanctis caelis tuis et mitte illam a sede magnitudinis tuae ut mecum sit et mecum laboret, id est, ‚Doceat me laborare ne laborem.‘ Labores enim eius virtutes sunt. Sed aliter mittitur ut sit cum homine; aliter missa est ut ipsa sit homo. In animas enim sanctas se transfert atque amicos dei et prophetas constituit, sicut etiam implet sanctos angelos et omnia talibus ministeriis congrua per eos operatur. Cum autem venit plenitudo temporis, missa est non ut impleret angelos, nec ut esset angelus nisi in quantum consilium patris annuntiabat quod et ipsius erat, nec ut esset cum hominibus aut in hominibus, hoc enim et antea in patribus et prophetis; sed ut ipsum verbum caro fieret, id est homo fieret, in quo futuro revelato sacramento etiam eorum sapientium atque sanctorum salus esset qui priusquam ipse de virgine nasceretur de mulieribus nati sunt, et in quo facto atque praedicato salus sit omnium credentium, sperantium, diligentium. Hoc est enim magnum pietatis sacramentum quod manifestatum est in carne, iustificatum est in spiritu, apparuit angelis, praedicatum est in gentibus, creditum est in mundo, assumptum est in gloria.
[28] Ab illo ergo mittitur dei verbum cuius est verbum; ab illo mittitur de quo natum est. Mittit qui genuit; mittitur quod genitum est. Et tunc unicuique mittitur cum a quoquam cognoscitur atque percipitur quantum cognosci et percipi potest pro captu vel proficientis in deum vel perfectae in deo animae rationalis. Non ergo eo ipso quo de patre natus est missus dicitur filius, sed vel eo quod apparuit huic mundo verbum caro factum unde dicit: A patre exii et veni in hunc mundum, vel eo quod ex tempore cuiusquam mente percipitur sicut dictum est: Mitte illam ut mecum sit et mecum laboret. Quod ergo natum est ab aeterno in aeternum est: Candor est enim lucis aeternae. Quod autem mittitur ex tempore a quoquam cognoscitur. Sed cum in carne manifestatus est filius dei, in hunc mundum missus est in plenitudine temporis factus ex femina. Quia enim in sapientia dei non poterat mundus cognoscere per sapientiam deum quoniam lux lucet in tenebris et tenebrae eam non comprehenderunt, placuit deo per stultitiam praedicationis salvos facere credentes ut verbum caro fieret et habitaret in nobis. Cum autem ex tempore cuiusque provectus mente percipitur, mitti quidem dicitur sed non in hunc mundum; neque enim sensibiliter apparet, id est corporeis sensibus praesto est. Quia et nos secundum quod mente aliquid aeternum quantum possumus capimus, non in hoc mundo sumus, et omnium iustorum spiritus etiam adhuc in hac carne viventium in quantum divina sapiunt non sunt in hoc mundo. Sed pater cum ex tempore a quoquam cognoscitur, non dicitur missus; non enim habet de quo sit aut ex quo procedat. Sapientia quippe dicit: Ego ex ore altissimi prodivi, et de spiritu sancto: A patre procedit; pater vero a nullo.
[29] Sicut ergo pater genuit, filius genitus est; ita pater misit, filius missus est. Sed quemadmodum qui genuit et qui genitus est, ita et qui misit et qui missus est unum sunt quia pater et filius unum sunt; ita etiam spiritus sanctus unum cum eis est quia haec tria unum sunt. Sicut enim natum esse est filio a patre esse, ita mitti est filio cognosci quod ab illo sit. Et sicut spiritui sancto donum dei esse est a patre procedere, ita mitti est cognosci quod ab illo procedat. Nec possumus dicere quod spiritus sanctus et a filio non procedat; neque enim frustra idem spiritus et patris et filii spiritus dicitur. Nec video quid aliud significare voluerit cum sufflans ait: Accipite spiritum sanctum. Neque enim flatus ille corporeus cum sensu corporaliter tangendi procedens ex corpore substantia spiritus sancti fuit sed demonstratio per congruam significationem non tantum a patre sed et a filio procedere spiritum sanctum. Quis enim dementissimus dixerit alium fuisse spiritum quem sufflans dedit et alium quem post ascensionem suam misit? Unus enim spiritus est spiritus dei, spiritus patris et filii, spiritus sanctus qui operatur omnia in omnibus.
Sed quod bis datus est dispensatio certe significationis fuit, de qua suo loco quantum dominus dederit disseremus. Quod ergo ait dominus: Quem ego mittam vobis a patre, ostendit spiritum et patris et filii. Quia etiam cum dixisset: Quem mittet pater, addidit in nomine meo, non tamen dixit, ‚Quem mittet pater a me,‘ quemadmodum dixit, Quem ego mittam vobis a patre, videlicet ostendens quod totius divinitatis vel si melius dicitur deitatis principium pater est. Qui ergo ex patre procedit et filio ad eum refertur a quo natus est filius. Et quod dicit evangelista: Spiritus nondum erat datus quia Iesus nondum fuerat clarificatus, quomodo intellegatur nisi quia certa illa spiritus sancti datio vel missio post clarificationem Christi futura erat qualis numquam antea fuerat? Neque enim antea nulla erat, sed talis non fuerat. Si enim antea spiritus sanctus non dabatur, quo impleti prophetae locuti sunt cum aperte scriptura dicat et multis locis ostendat spiritu sancto eos locutos fuisse, cum et de Iohanne baptista dictum sit: Spiritu sancto replebitur iam inde ab utero matris suae, et spiritu sancto repletus Zacharias invenitur pater eius ut de illo talia diceret, et spiritu sancto Maria ut talia de domino quem gestabat utero praedicaret, spiritu sancto Simeon et Anna ut magnitudinem Christi parvuli agnoscerent; quomodo ergo spiritus nondum erat datus quia Iesus nondum erat clarificatus nisi quia illa datio vel donatio vel missio spiritus sancti habitura erat quandam proprietatem suam in ipso adventu qualis antea numquam fuit? Nusquam enim legimus linguis quas non noverat homines locutus veniente in se spiritu sancto sicut tunc factum est cum oporteret eius adventum signis sensibilibus demonstrari ut ostenderetur totum orbem terrarum atque omnes gentes in linguis variis constitutas credituras in Christum per donum spiritus sancti ut impleretur quod in psalmo canitur: Non sunt loquelae neque sermones quorum non audiantur voces eorum; in omnem terram exiit sonus eorum, et in fines orbis terrae verba eorum.
[30] Verbo itaque dei ad unitatem personae copulatus, et quodam modo commixtus est homo cum veniente plenitudine temporis missus est in hunc mundum factus ex femina filius dei ut esset et filius hominis propter filios hominum. Hanc personam angelica natura figurare antea potuit ut praenuntiaret, non expropriare ut ipsa esset.