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The Fifteen Books of Aurelius Augustinus, Bishop of Hippo, on the Trinity
Chapter 12.--The Trinity in the Mind is the Image of God, in that It Remembers, Understands, and Loves God, Which to Do is Wisdom.
15. This trinity, then, of the mind is not therefore the image of God, because the mind remembers itself, and understands and loves itself; but because it can also remember, understand, and love Him by whom it was made. And in so doing it is made wise itself. But if it does not do so, even when it remembers, understands, and loves itself, then it is foolish. Let it then remember its God, after whose image it is made, and let it understand and love Him. Or to say the same thing more briefly, let it worship God, who is not made, by whom because itself was made, it is capable and can be partaker of Him; wherefore it is written, "Behold, the worship of God, that is wisdom." 1 And then it will be wise, not by its own light, but by participation of that supreme Light; and wherein it is eternal, therein shall reign in blessedness. For this wisdom of man is so called, in that it is also of God. For then it is true wisdom; for if it is human, it is vain. Yet not so of God, as is that wherewith God is wise. For He is not wise by partaking of Himself, as the mind is by partaking of God. But as we call it the righteousness of God, not only when we speak of that by which He Himself is righteous, but also of that which He gives to man when He justifies the ungodly, which latter righteousness the apostle commending, says of some, that "not knowing the righteousness of God and going about to establish their own righteousness, they are not subject to the righteousness of God;" 2 so also it may be said of some, that not knowing the wisdom of God and going about to establish their own wisdom, they are not subject to the wisdom of God.
16. There is, then, a nature not made, which made all other natures, great and small, and is without doubt more excellent than those which it has made, and therefore also than that of which we are speaking; viz. than the rational and intellectual nature, which is the mind of man, made after the image of Him who made it. And that nature, more excellent than the rest, is God. And indeed "He is not far from every one of us," as the apostle says, who adds, "For in Him we live, and are moved, and have our being." 3 And if this were said in respect to the body, it might be understood even of this corporeal world; for in it too in respect to the body, we live, and are moved, and have our being. And therefore it ought to be taken in a more excellent way, and one that is spiritual, not visible, in respect to the mind, which is made after His image. For what is there that is not in Him, of whom it is divinely written, "For of Him, and through Him, and in Him, are all things"? 4 If, then, all things are in Him, in whom can any possibly live that do live, or be moved that are moved, except in Him in whom they are? Yet all are not with Him in that way in which it is said to Him, "I am continually with Thee." 5 Nor is He with all in that way in which we say, The Lord be with you. And so it is the especial wretchedness of man not to be with Him, without whom he cannot be. For, beyond a doubt, he is not without Him in whom he is; and yet if he does not remember, and understand, and love Him, he is not with Him. And when any one absolutely forgets a thing, certainly it is impossible even to remind him of it.
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Fünfzehn Bücher über die Dreieinigkeit
12. Kapitel. Die Dreiheit im Geiste ist dadurch Bild Gottes, daß sich der Geist Gottes erinnert, ihn einsieht und liebt.
15. Diese Dreiheit des Geistes ist also nicht deshalb Bild Gottes, weil der Geist sich seiner erinnert, sich einsieht und liebt, sondern weil er sich auch in das Gedächtnis rufen, einsehen und lieben kann den, von dem er geschaffen ist« Wenn er dies tut, wird er weise. Tut er es nicht, dann ist er, auch wenn er sich seiner erinnert, sich einsieht und liebt, töricht. Er möge sich daher seines Gottes, nach dessen Bild er geschaffen ist, erinnern, ihn einsehen und lieben. Um es kürzer zu sagen: Er möge Gott verehren, der nicht geschaffen ist, von dem er jedoch so geschaffen wurde, daß er aufnahmefähig ist für ihn und seiner teilhaftig werden kann, weshalb geschrieben steht: „Siehe, der Dienst Gottes ist Weisheit.“1 Nicht durch sein Licht, sondern durch Teilnahme an jenem höchsten Lichte wird der Geist weise sein, und wo das ewige Licht ist, wird er in Seligkeit herrschen. So nämlich heißt diese Weisheit des Menschen Weisheit, daß sie zugleich Gottes Weisheit ist. Dann nämlich ist sie wahre Weisheit. Wenn sie bloß menschliche Weisheit ist, ist sie eitel. Indes nicht so ist sie Gottes Weisheit, daß Gott durch sie weise ist. Nicht ist ja Gott durch Teilnahme an seiner eigenen Weisheit weise, wie der Geist durch Teilnahme an Gott. Wie vielmehr auch Gerechtigkeit Gottes heißt nicht bloß jene Gerechtigkeit, durch die er selbst gerecht ist, sondern auch jene, die er dem Menschen gibt, wenn er S. 232 den Gottlosen rechtfertigt — der Apostel weist auf sie hin, wenn er von gewissen Menschen sagt: „Indem sie nämlich die Gerechtigkeit Gottes nicht kannten und ihre Gerechtigkeit aufrichten wollten, haben sie sich der Gerechtigkeit Gottes nicht unterworfen,“2 — so kann man von manchen auch sagen: Indem sie die Weisheit Gottes nicht kannten und die ihrige aufrichten wollten, haben sie sich der Weisheit Gottes nicht unterworfen.
16. Die nicht geschaffene Natur also, die alle übrigen Naturen, die großen und die kleinen, schafft, überragt ohne Zweifel jene Natur, die sie schafft, und deshalb auch jene, über die wir sprachen, die Verstandes- und vernunftbegabte, welche der menschliche Geist ist, der nach dem Bilde seines Schöpfers geschaffen ist. Die Natur aber, welche die übrigen überragt, ist Gott. Er „ist nicht weit von einem jeden von uns“, wie der Apostel sagt; er fügt hinzu: „In ihm nämlich leben wir, bewegen wir uns und sind wir.“3 Würde er das von unserem Leibe meinen, dann könnte es auch von dieser körperlichen Welt verstanden werden. Hinsichtlich unseres Leibes gilt ja auch von ihr, daß wir in ihr leben, uns bewegen und sind. Daher muß es vom Geiste, der nach seinem Bilde geschaffen ist, verstanden werden, und zwar auf eine erhabenere und zugleich unsichtbare, geistige Weise. Denn was wäre nicht in ihm, von dem das göttliche Schriftwort gilt: „Denn aus ihm, durch ihn und in ihm ist alles.“4 Wenn sonach alles in ihm ist, worin anders sollte denn da leben, was lebt, sich bewegen, was sich bewegt, als in ihm, in dem es ist? Nicht jedoch ist alles bei ihm auf jene Weise, die in dem an ihn gerichteten Worte gemeint ist: „Ich werde immer bei dir sein.“5 Auch er selbst ist nicht mit allen auf jene Weise, die wir mit dem Worte meinen: Der Herr sei mit dir. Ein großes Elend ist es also für den Menschen, nicht bei dem zu sein, ohne den er nicht sein kann. Ohne Zweifel ist er nämlich nicht ohne den, in S. 233 dem er ist, und doch ist er, wenn er sich seiner nicht erinnert, ihn nicht einsieht, ihn nicht liebt, nicht bei ihm. Was man aber vollständig vergißt, daran kann man sicherlich auch nicht erinnert werden.