Traduction
Masquer
The Fifteen Books of Aurelius Augustinus, Bishop of Hippo, on the Trinity
Chapter 3.--Of the Same Argument.
Let us take, then, the case of a wise man, such that his rational soul is already partaker of the unchangeable and eternal truth, so that he consults it about all his actions, nor does anything at all, which he does not by it know ought to be done, in order that by being subject to it and obeying it he may do rightly. Suppose now that this man, upon counsel with the highest reason of the divine righteousness, which he hears with the ear of his heart in secret, and by its bidding, should weary his body by toil in some office of mercy, and should contract an illness; and upon consulting the physicians, were to be told by one that the cause of the disease was overmuch dryness of the body, but by another that it was overmuch moisture; one of the two no doubt would allege the true cause and the other would err, but both would pronounce concerning proximate causes only, that is, corporeal ones. But if the cause of that dryness were to be inquired into, and found to be the self-imposed toil, then we should have come to a yet higher cause, which proceeds from the soul so as to affect the body which the soul governs. Yet neither would this be the first cause, for that doubtless was a higher cause still, and lay in the unchangeable wisdom itself, by serving which in love, and by obeying its ineffable commands, the soul of the wise man had undertaken that self-imposed toil; and so nothing else but the will of God would be found most truly to be the first cause of that illness. But suppose now in that office of pious toil this wise man had employed the help of others to co-operate in the good work, who did not serve God with the same will as himself, but either desired to attain the reward of their own carnal desires, or shunned merely carnal unpleasantnesses;--suppose, too, he had employed beasts of burden, if the completion of the work required such a provision, which beasts of burden would be certainly irrational animals, and would not therefore move their limbs under their burdens because they at all thought of that good work, but from the natural appetite of their own liking, and for the avoiding of annoyance;--suppose, lastly, he had employed bodily things themselves that lack all sense, but were necessary for that work, as e.g. corn, and wine, and oils, clothes, or money, or a book, or anything of the kind;--certainly, in all these bodily things thus employed in this work, whether animate or inanimate, whatever took place of movement, of wear and tear, of reparation, of destruction, of renewal or of change in one way or another, as places and times affected them; pray, could there be, I say, any other cause of all these visible and changeable facts, except the invisible and unchangeable will of God, using all these, both bad and irrational souls, and lastly bodies, whether such as were inspired and animated by those souls, or such as lacked all sense, by means of that upright soul as the seat of His wisdom, since primarily that good and holy soul itself employed them, which His wisdom had subjected to itself in a pious and religious obedience?
Traduction
Masquer
Fünfzehn Bücher über die Dreieinigkeit
3. Kapitel. Nähere Erklärung.
Nehmen wir also einen ganz weisen Menschen an, dessen Geistseele schon der unwandelbaren, ewigen S. 109 Wahrheit teilhaftig geworden ist, so daß er sie für alle seine Handlungen um Rat angeht und gar nichts tut, ohne zuvor in ihr erkannt zu haben, daß es getan werden soll, und daher in Gehorsam und Unterwürfigkeit gegen sie recht handelt. Wenn nun dieser nach Befragen der obersten Grundsätze der göttlichen Gerechtigkeit, die er geheimnisvollerweise mit dem Ohre seines Herzens hört, auf ihr Geheiß ein Werk der Barmherzigkeit unternimmt und dadurch seinen Körper überanstrengt und sich eine Krankheit zuzieht, die Ärzte zu Rate zieht und dann der eine die Trockenheit des Körpers, der andere ein Übermaß an Feuchtigkeit als Krankheitsgrund angibt, dann gibt zwar der eine eine richtige Krankheitsursache an, der andere eine unrichtige, beide jedoch nennen nur die unmittelbaren, nämlich die körperlichen Ursachen. Wenn man aber nach der Ursache jener Trockenheit fragt und auf die freiwillig übernommene Anstrengung kommt, dann ist man schon zu einer höheren Ursache vorgedrungen, die, von der Seele ausgehend, den der Leitung der Seele unterworfenen Körper beeinflußt. Aber auch jetzt ist noch nicht die erste Ursache gefunden. Diese liegt ohne Zweifel höher, nämlich in der unwandelbaren Weisheit selbst. Ihr in Liebe dienend und ihrem wortlosen Gebot gehorchend, hat ja die Seele des Weisen die freiwillige Anstrengung auf sich genommen. So stellt sich heraus, daß die erste Ursache jener Krankheit in Wirklichkeit nichts anderes ist als der göttliche Wille. Hätte jener Weise bei seinem diensteifrigen und gottgefälligen Werke Diener verwendet, die bei diesem Werke mit ihm sich abmühten, jedoch nicht mit derselben Bereitwilligkeit Gott dienten, sondern von dem Wunsche beseelt waren, die Erfüllung sinnlichen Begehrens zu erlangen oder sinnlichen Unannehmlichkeiten zu entgehen; hätte er weiterhin Tiere verwendet, sofern die Sorge um den Vollzug jenes Werkes dies gefordert hätte, Tiere, die natürlich vernunftlose Lebewesen sind und daher ihre Glieder unter ihrer S. 110 Last nicht rühren würden im Gedanken an das gute Werk, sondern in naturhafter Gier nach Wohlbehagen und Flucht vor Mißbehagen; hätte er schließlich auch noch Körperwesen ohne jede sinnliche Empfindung verwendet, die für jenes Werk notwendig gewesen wären, wie Getreide, Wein, Öl, Kleider, Geld, ein Buch und Ähnliches: so würde zweifellos das Bewegen und Verbrauchen und Erneuern, das Wegwerfen und Wiederherstellen aller diesem Werke dienenden, lebenden und leblosen körperlichen Wesen immer wieder eine andere Umwandlung besagen, bedingt durch Ort und Zeit; hätten indes alle diese sichtbaren und wechselnden Vorgänge eine andere Ursache als den unsichtbaren und unwandelbaren göttlichen Willen, der durch die Seele des Gerechten, wie durch den Sitz der Weisheit, alles gebraucht, auch die bösen und vernunftlosen Seelen, schließlich sogar die Körper, mögen sie durch jene mit Geist und Leben erfüllt oder jeder Empfindung bar sein, da er erstlich die gute und heilige Seele in seinen Dienst stellt, die er sich zu treuem und frommem Gehorsam fügsam macht?